Seit nahezu tausend Jahren existiert sie im Westen schon - die Russophobie. Ihre Ursprünge beschreibt der Schweizer Guy Mettan in seinem Buch „Russland-Westen: Ein tausendjähriger Krieg“. Demnach gründet die Russenfeindlichkeit auf Schuldzuschreibungen und Ressentiments, berichtet der TV-Sender RT.
Vor 1.200 Jahren habe Carl der Große das westliche Imperium erschaffen und dabei die Grundlagen für das Schisma zwischen der West- und Ostkirche im Jahr 1054 gelegt. Darauf gehen die Anfänge russophober Stimmungen im Westen zurück, sagte Mettan in einem Zeitungsinterview.
„Um sich von der Schuld an dieser kirchlichen Spaltung reinzuwaschen, haben damalige westliche Theologen in einer Kampagne angefangen, der Ostkirche die Verantwortung für das Schisma aufzuerlegen und intellektuell zu begründen“, erklärt der Historiker. Damals schon hätten die Theologen Argumente bemüht, die in der gegenwärtigen Konfrontation zwischen dem Westen und Russland immer und immer wieder aufkämen, betont er.
„Als Russland nach dem Fall Konstantinopels die Rolle des Byzantinischen Reiches auf sich genommen hatte, wurden all diese auf die byzantinische Welt gerichteten Vorurteile und Lügen automatisch auf Russland übertragen“, sagte Mettan.
Auch die Größe Russlands habe, so der Autor, zum Aufkommen der Russophobie im Westen beigetragen. „Ein Blick auf die Karte genügt, um zu verstehen, dass Russland gegenüber Europa eine dominante Erscheinung ist“, erklärt der Historiker: „Etwas derart Riesiges kann für die Europäer nicht anders als böse sein. Daher ruft Russland bei ihnen Sorgen und Unruhe hervor.“
Zudem nutze die europäische Kartografie einen Trick, indem sie Russland größer darstelle, als es wirklich sei, betont der Historiker. „Das hilft, die russophobe Ideologie zu verbreiten“, konstatiert Mettan.
Quelle:
http://sptnkne.ws/cNBQ http://rugraz.net/index.php/idet-vojna/1923-russophobie-im-westen-eine-tausend-jahre-waehrende-luegengeschichte