Seit einigen Tagen blickt, glaube ich, keiner mehr durch, was da im Osten der Orkaine genau passiert. Wer gewinnt? Hat die Volkswehr noch Chancen? Die Emotionen schaukeln hoch und runter...
Wie geht man mit der Zeit der Ungewissheit, die es in jeder Konfrontationsprozess gibt, aus? Ein Paar Antworten auf die uns häufig quälende Fragen, lieferte der verehrte
comrade-vader (von
hier).
Die Volkswehr erleidet Positionsverluste und verlässt Städte, was bedeutet das?
Das bedeutet gar nichts, solange die Volkswehr kampffähig bleibt. Ein der Paradoxen eines Aufstandskrieges lautet: „Taktische Siege garantieren gar nichts“.
Hat Volkswehr ein Recht auf Rückzug?
Offensive oder Rückzug - das ist alleine die Entscheidung des Kommandeurs, ausgehend aus der aktuellen Lage, Gesamtabsicht und Strategie.
Rückzüge, Abzug und Ausweichen - das sind normale Manöver eines Krieges. Für Aufständische/Volkswehr, die gegen die überlegenen Kräfte standhalten, - ist das das Hauptmanöver. Positionsverteidigungskampf ist für sie kategorisch verboten, bis auf wenige spezielle Ausnahmen.
Warum verlässt man eine Stadt, die bis dahin erfolgreich verteidigt wurde?
Weil es nicht genug verfügbare Kräfte gibt (vor Allem Kämpfer). Wegen der Eskalation des Konflikts, Intensivierung der Kampfhandlungen, Vervielfachung der Kampfherde, Ausdehnens der Kräfte und Kommunikationen, Anwachsens der operativen Komplexität. Es gibt nur zwei Auswege: a)Fleisch ansetzen (im Sinne, Muskeln), b)das kontrollierte Territorium reduzieren. Fleisch kann man kurzfristig nur ansetzen, wenn man vom freigiebigen Sponsor eine Division aus der Box kriegt. Andererseits ist ein in der Zeit ausdehnter Prozess. Es bleibt die Reduzierung der kontrollierten Territorien mit der Stärkung der strategisch wichtigen Richtungen.
Ist jeder Rückzug gerechtfertigt?
Nein, nicht jeder. Er ist nur dann gerechtfertigt, wenn er mit der Absicht des Kommandos abgestimmt ist. Unbefugtes Verlassen der Positionen versetzt andere Kräfte in Gefahr, die an der Realisierung dieser Absicht arbeiten. Solche Überraschungen sind nicht erlaubt.
Ist es wahr, dass es im Kampf gegen einen übermächtigen Gegner keine Chance gibt und die Niederlage unvermeidbar ist?
Das ist nicht wahr. Wenn das ein Gesetz wäre, würde die Geschichte längst stehen geblieben sein, denn die Staaten haben Vorteil in der Kräftekonzentration, und wir würden schon lange unter der Monopolie leben, die so alt ist wie Pyramiden. Die Militärgeschichte bestätigt das durch Beispiele von Gefechten und Kriegen, in denen kleine Kräfte über die überlegenen siegten. Sie können selbst Beispiele dafür finden. Sie können mit der Schlacht bei Marathon und griechisch-persischen Kriegen anfangen.
Ist es wahr, dass es im Kampf gegen einen Gegner mit wesentlichem Vorteil in Technik keine Chancen gibt und es ist unmöglich sich ihm zu widersetzen?
Es ist nicht wahr. Und dafür gibt es in der Geschichte auch genug Beispiele. Eines der Beispiele ist der Sturm von Grozny, wo die Volkswehr aus einfachen tschetschenischen Bauern, denen ihre Führung geholfen hatte richtige Taktik zu wählen, sich erfolgreich den Panzern widersetzte.
Ist es wahr, dass jeder Widerstand ohne die regulären Waffen- und Munitionslieferungen von außen zum Verlieren verurteilt und zu nichts fähig ist?
Unwahr. Wiederum, historischen Beispiel. Ein Beispiel für einen reinen Partisanenkrieg - Aufständische auf Kuba, zusammen mit Tsche. Er hat ein Buch dazu geschrieben, liest es aufmerksam.
Ein Beispiel für einen bei weitem erbitterteren großflächigen Krieg mit den USA selbst - Vietnam. Amerikaner schreiben selbst in ihrem Manual für die Marinesoldaten als Zusammenfassung der Taktik der Vietnameser, dass direkt nach der Landung in den ersten Kampfmonaten 65-75% der Verluste durch die Mienen und Fallen verursacht wurden. Später haben die Amerikaner einiges gelernt (spezielle Regeln entwickelt, elektronische Detektoren, Hunde), aber 1968 waren immer noch 40% der Verluste durch die selben Mienen und Fallen verursacht (d.h. mehr als jeder dritter verwundeter/toter Marinesoldat).
Vietnamesen stützten sich auf die Erfahrung der chinesischen Kommunisten. Es gab praktisch keine großflächige Mienenfelder, im Wesentlichen haben sie auf Straßen oder auf den erwarteten Offensiverichtungen gearbeitett. Einzelne Mienen oder Cluster. Ziele: Transport, Armeebewegungen und Patrouillen. Die überwiegende Anzahl der Mienen waren selbstgemacht. Für den Bau wurden die nicht explodierten amerikanischen Geshosse genutzt, die von den Amerikanern erbeutete Munition. Und Müll. Alles wurde genutzt. Als Ergebnis waren die Amerikaner gezwungen die verbindlichen Vorschriften über das totale Recycling einzuführen.
Ist es wahr, dass die Volkswehr ohne Putin nicht siegen kann?
Das ist nicht wahr. Macht euch klar: ist es ein Volksaufstand oder ein Putin-Aufstand? Wer ist bei euch die Quelle der historischen Veränderungen und Willensäußerer: Volk, vertreten durch die bewaffneten Truppen, oder Putin? Wenn es Putin ist und niemand sonst, warum steht dann in den Namen eurer Republiken das Wort „Volks“ und nicht „Putins“? Entweder ein Kreuz abnehmen oder Unterhosen anziehen.
Referenzen zu Putin, der nicht kam, dass ist nicht mehr als der Wunsch der Kommandeure dem Onkel ihre Verantwortung für ein Ergebnis zu übertragen. Für die eigenen Militärfehler, für die falsch gewählte Taktik und Strategie, für die Unfähigkeit die Massen zu mobilisieren, für die fehlerhafte Ideologie und Propaganda, für die fehlende Bereitschaft zu den langfristigen Bemühungen an der Grenze der menschlichen Fähigkeiten und weiteres.
In Tschetschnja, Syrien, Kuba, Vietnam, China und überall weiter - die Menschen haben die Zähne zusammengebissen und bis ans Letzte gekämpft. Und in der Ukraine, wo die Bedingungen für die Aufständischen nicht schlechter, und zum Teil sogar besser sind, beobachtet man zu viele verkleidete Kozaken, die sich zuerst gerne zeigen, dann soll Russland für sie die schmutzige Arbeit machen und dann aber den Profit bekommen. Ansonten - „Putin hat verraten!“
Wie, ist Putin gar nicht dabei?
Russische politische Führung, genau wie die russische Bourgeoisie, sind voll dabei. Die Herren der Welt haben sie zärtlich an den Kragen genommen und grob aus der Ukraine rausgeschmissen und warten jetzt auf die Reaktion. Sie versuchen sich zu verteidigen. Unter Anderem auch durch die bedingte Unterstützung des Widerstandes gegen die Marionettenjunta.
Obwohl ihre Interessen intuitiv mit denen der einfachen Menschen übereinstimmten, soll uns nicht täuschen. Wenn diese Interessen auseinandergehen, werden sie ihre situative Verbündete leicht opfern und nicht mal mit der Wimpern zucken. So geschah es immer, wenn die Arbeitermassen sich durch den Willen der Geschichte im Bund mit den Herrschafsklassen fanden. Siehe, zum Beispiel, Braveheart, als sentimentale literarische Illustration.
Die Ausbeuter sind in ihrer Natur antivölkisch und antipatriotisch. Insgesamt, Hilfe ist gut, aber das darf man nie vergessen. Und man soll auch nicht zu viel auf die Hilfe hoffen.
Was wird denn in der Ukraine? Wer gewinnt?
In einem Krieg hat jede Seite eine Chance auf den Sieg. Wer kluger, schneller, konzentrierter ist, wer sich als besserer Organisator, Stratege und Taktiker zeigt, wessen Siegeswille sich als stärker erweist - der wird gewinnen. Es gibt Bedingungen für einen Aufständischen Krieg in der Ukraine. Jede der Seiten hat Schwächen. Wer am Ende gewinnt - wir werden sehen. Sich die Ausreden für einen Verlust auszudenken, dafür braucht man nicht viel. Und das sieht immer jämmerlich aus. Zu diesem Anlass wurde sogar ein Sprichwort ausgedacht, über den Tänzer [Den schlechten Tänzer stören die Beine].
Wie?! ist es noch zu früh „Alles verloren!“ zu schreien?
Der Mitfiebernde darf schreien, was er will. Er soll aber bedenken, dass die Zuschauer auch im großen Maße an der informationellen Unterstützung teilnehmen. Und manchmal kann die Unterstützung der Zuschauer stark die Moral des Artisten beeinflussen.
Klar, dass jeder Erster bei uns ein Experte ist in allem, ein Richter, Staatsanwalt und mit dem Mund rächender Schwert. Aber, vielleicht sollte man für die kurze Zeit den Brunnen der Wuthysterie runterschrauben und mit einer Kontrollbeziehung am Geschehen versuchen? Schließlich ist es kein Fussbal. Wenn sie hysterisch sind, Vorwürfe machen und mit Sch... bewerfen, werden sie zu dem Spielzeug in den Händen der Kräfte die durch sie ihre Informationsoperationen durchführen
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