Nachtrag zu Odessa - Das Wort hat der Feuerwehrmann

May 14, 2014 23:34


Repost: Der Hauptfeuerwehrmann von Odessa machte heute seine Kommentare zu Chatyn*

  • 14. Mai 2014 at 10:22 PM

Schon 4 Minuten später kam schon das Feuerwehrteam mit dem Feuerwehrauto. Am Platz, von wo sie gerufen wurden, gab es kein Feuer, aber es gab eine Gruppe junger Männer, mehr als 50, die dem Auto die Möglichkeit zum Wegfahren versperrten. Die Feuerwehrmänner haben sie verjagt und den Fahrer mit Gewalt vom Steuer geholt und bedroht...
Als ich sah, dass mehrere brennende Reifen in die Halle des Gebäudes reingeworfen wurden, habe ich selbst den Diensthabenden angerufen und den Befehl gegeben, dass mehrere Truppen rausfahren sollen. Das war um 19:58. Noch bevor ich die Räume mit Rauch füllten, sah ich wie aus den Fenstern des Gebäudes sich die Menschen herauslehnten und versuchten frische Luft zu schnappen. Warum es für sie schwer war zu atmen, kann ich nicht sagen, aber, ich bin 100% sicher, dass das nicht der Rauch vom Feuer war.

Obwohl das Feuer im Gebäude schon sichtbar war, wurde es fortgesetzt, es mit Brennflüssigkeit zu bewerfen und in die Fenster zu schießen. Die Menschenschar von mehreren Tausend ließ das Feuerwehrauto sehr lange Zeit nicht durch. Das Schrecklichste in dieser Situation war, dass, wennauch die Feuerwehrteams rechtzeitig am Platz waren, konnten sie nicht anfangen gegen das Feuer vorzugehen wegen der Schießerei und des Widerstandes der Angreifer.
Unsere Retter haben über 350 Menschen herausgetragen und -geführt. Unter dem Gesundheitsrisiko, haben sie den Verletzten ihre Sauerstoffmasken gegeben, haben sie vor der agressiven Menschenmenge geschützt. Ich werde nicht politisch das Geschehene besprechen, aber ich kann auch das Grauen nicht verschweigen, das den geretteten Menschen passierte, wenn sie unten ankamen. Sie wurden geschlagen und zwar so, dass die anderen Menschen, die noch im Gebäude waren, sich weigerten rauszugehen.
Der Brand auf der Zentraltreppe der ersten zwei Etagen verbreitete sich buchstäblich in einigen Sekunden, danach gab es irgendein Knall, es war zu sehen, dass von diesem Knall der Feuer sofort erloschen ist. Und im selben Augenblick lagen schon auf der Erde einige Menschen, die aus dem Gebäude an der Hinterseite rausgefallen sind. Die Meisten von ihnen waren am Leben und versuchten selbständig diesen Platz zu verlassen. Aber praktischen nach ein paar Dutzend Meter fielen sie ohne Bewusstsein.
Für mich ist, wie für alle nicht gleichgültigen Menschen wichtig zu verstehen, wer und warum diese schreckliche Mordaktion brauchte. Aber ich bin sicher, dass 99,9% Menschen im Gewerkschaftsgebäude starben in Sekunden und nicht weil sie erstickten vor Rauch oder wurden durch Rauch vergiftet.
In 4 Jahren meiner Arbeit bei der Feuerwehr habe ich viele Tote Menschen gesehen, ich kann keinen einzigen von ihnen vergessen. Aber das, war auf Kulikovfeld passierte, kann nicht reell sein...

*Chatyn: ein Dorf in Belarus, deren Einwohner von der Strafbrige der deutschen Armee verbrannt wurden. Wer war die Strafbrigade? Die Bandera-jungs. Leider war es nicht üblich in der Sowjetunion zu erzählen, dass das Brudervolk zu so was fähig war. Und so lernen wir, dass, wenn wir nicht die Wahrheit sagen, die Gechichte uns nachholt.

orkaine ruine, grauen, odessa

Previous post Next post
Up