Analyse: Sanktionen und Energetik

Mar 28, 2014 13:53

Das ist eine Präsentation des Rustam Tankaev, eines Experten der Ölproduzentenunion Russlands, die noch vor dem Krimreferendum statt fand und am 15.03.2014 auch in der Onlinezeitung http://www.vestifinance.ru veröffentlicht wurde.

Davor aber eine Grafik vom verehrten takeshi_katana, die "die wichtigste Grafik der Welt" ist. "..Sie zeigt, welche Länder sich selbst mit Energie versorgen und welche importieren. Bei wem der Balken über der 100%-Linie ist, der versorgt sich selbst, die anderen - importieren. Das ist das wichtigste Diagramm, weil sie die Außenpolitik dieser Länder im Wesentlichen erklärt.." (http://takeshi-katana.livejournal.com/182448.html)



Empfehlenswert auch der Beitrag des weisen apxwn: Euromaidan: Faktor Erdgas (Teil 1)

Das Wort erhält Rustam Tankaev:

Russland, EU, Ukraine, Krim und Gasbalance in der Welt.

15.03.2014 17:48

Rustam Tankaev, der führende Experte der Ölproduzentenunion Russlands, über die Perspektiven in den Beziehungen zwischen Russland, Ukraine und Europe, über Gasbalance und über die Perspektiven der Gasförderung in der Welt.

Gasbalance in der Ukraine

In der normalen wirtschaftlichene Situation beträgt der Gasverbrauch in der Ukraine ca. 80 Mrd. m³ pro Jahr. Nach dem Zerfall der Sowjetunion war die Struktur der Lieferungen ungefähr folgende: ca 18-20 Mrd. m³ bekam die Ukraine aus Russland und den Rest aus anderen Quellen - vorrangig aus Turkmenien. Diese Lieferung ging auch durch das russische Territorium. Die Situation änderte sich allmählich.

Einerseits sank die Produktionsintensität der ukrainischen Industrie, stieg die Arbeitslosigkeit und die Verbrauchsvolumen sanken bis ca 60 Mrd. m³.

Andererseits hat Ukraine die Förderung bei den eigenen Gasquellen erhöht. Technisch betrachtet, ist es nicht kompliziert. Nach den Daten der ukrainischer Statistik, fördert Ukraine jetzt ca 25 Mrd. m³ pro Jahr. Gleichzeitig hörten aber die Lieferungen aus Turkmenien auf. Für Aschchabad wurde es einfach uninteressant wegen der zunehmenden Zahlungsausfälle.


Was ist Reverse

Auf diese Weise blieben auf dem ukrainischen Gasmarkt nur Russland und Ukraine, es kam aber noch eine neue Quelle hinzu. Die neue Quelle ist der sogenannte Reverse, das heißt, durch die Leitungen, durch die normalerweise das Gas nach Europa fließt. Es wurden vier Richtungen der Reverselieferungen betrachtet. Die erste Richtung, die produktiv genommen wurde war polnische. Durch Polen kam das aus Deutschland gelieferte Gas. Dann kam ungarische Richtung, danach sollten Rumänien und Slowakei dazu kommen.

Reverselieferungen aus EU in die Ukraine in 2013 betrugen 7 Mrd. m³. Das ist viel, kann aber die Lieferungen aus Russland nicht ersetzen. 2014 werden 10 Mrd. m³ an Reverselieferungen erwartet.















Reverselieferungen in die Ukraine 2014

Volumen in Mrd. m³

Aus Deutschland über Slowakei

3,4

Aus Deutschland über Polen

1,6

Aus Bulgarien über Rumänien

1,8

Aus Ungarn

3,2

Zu berücksichtigen ist, dass es nur Schätzungen auf Basis der Vorschläge, die in verschiedenen Verhandlungen präsentiert wurden, sind. Es gibt keine endgültigen Beschlüsse und, möglicherweise, wird es keine geben. Es ist nämlich so, dass auch die 10 Mrd. m³/Jahr für die Reverselieferungen werden für die Teilnehmer dieses Schemas das Volumen der russischen Lieferungen an sie selbst reduzieren. Slowakei ist gar gegen Reverse, denn sie bekommen 90% ihres Gas von „Gasprom“ und wollen keinen Streit mit ihm. Formal fordert Slowakei von der Ukraine den Maximalpreis und die Garantien der Lieferungen unter der Bedingungen „nimm oder zahle“.

Es wird die maximale Menge der Reverselieferungen von 25 Mrd. m³ genannt, das ist vorrangig der „virtuelle Reverse“, das heisst, das russische Gas geht anstelle nach EU in die Ukraine, und in die EU geht das Gas aus USA. Ich denke, Russland wird den „virtuellen Reverse“ verhindern.

Jemand hat sogar vorgeschlagen eine extra Pipeline von der Mittelmeerküste in die Ukraine für das EU-Geld zu bauen, um die Gaslieferungen des russischen Gas nicht zu senken.

Wie funktioniert Reverse



Grafik: Reverselieferungen in die Ukraine

Die erste Tatsache - in Wirklichkeit dort, wo, wie wir sagen, liegt ein Rohr, liegt nicht ein, nicht zwei, nicht drei Röhre, dort liegen Dutzende Röhre. Und, sagen wir, zwei-drei Fäden der Pipeline, wie man sie nennt, kann man für die Lieferungen in die umgekehrte Richtung bestimmen. Dafür braucht man Kompressoren, die das umgekehrte Durchpumpen gewährleisten, oder man muss die vorhandenen Kompressoren umstellen. Die letzte Variante ist technisch nicht ganz einfach.

Die zweite Tatsache ist - wenn das Rohr für den Reverse benutzt wird, dann kann es nicht mehr für die normale Lieferung benutzt werden. Das bedeutet, wenn EU ein Teil der Kapazitäten aus dem ukrainischen Gasleitungssystem entnimmt, dann nimmt sie dieses Gas sich selbst weg.

Die Gasfelder auf der Krim

Das erste Gasfeld auf dem Krimschelf - Golizynskoe - war 1974 entdeckt. Insgesamt hat man auf der Krim 17 Gasfelder, die sich vorrangig auf dem Schelf befinden. Ein Teil davon befindet sich auf dem oder nah dem Festland. Es werden 10 Energieträgerfelder gefördert - zwei Gaskondensat-, ein Öl- und der Rest sind Gasfelder. Alle zusammen lieferten sie früher ca. 1 Mrd. m³ pro Jahr, das entspricht dem Verbrauch auf der Krim. Ukrainische Regierung beschloss die Fördermenge zu erhöhen, letztes Jahr wurde das Volumen auf 1,65 Mrd m³/Jahr erhöht.



Also, ca 40% wurde in die Ukraine geliefert. Durch die starke saisonelle Schwankungen ergab es sich, dass im Winter die Krim selbst mehr Gas verbrauchte und im Sommer wurde fast das ganze Gas in die Ukraine geschickt. Aber in Relation zu dem Verbrauch von 80 Mrd ist die Menge lächerlich.

Die entdeckten Gasvorkommen auf der Krim betragen ca 50 Mrd. m³ und es kann nicht mehr als 2 Mrd. m³ pro Jahr gefördert werden, nicht mal das kann lange aufrechterhalten werden. Hier gibt es jedoch einen wichtigen Umstand: auf dem Krimschelf wurde eine durchaus große Menge der Strukturen entdeckt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Gasfelder sein können. Die Hoffnung, dass es Ölfelder sind ist illusorisch, aber auch das ist möglich.

Die Ressourcen des Nord-Westens des Schwarzmeerschelfs werden als 500 Mrd m³ Gas und 50 Mln t Öl und Kondensat geschätzt. In der Kertschstraße, an der Grenze mit Russland, erwartet man mehr als 300 Mrd. m³ und ca 130 Mln t Öl und Kondensat. Wenn auch nur 30% der Gasressourcen sich bestätigen, dann wird Krim bis 5 Mrd. m³ pro Jahr exportieren können.

Am 27 November 2013 wurde zwischen den ukrainischen Firmen „Wasser der Ukraine“ und „Tschornomorneftegaz“ einerseits und italienischen Eni und französichen EdF andererseits eine Vereinbarung über die Verteilung der in den Feldern Subbotin und in den voraussichtlichen Feldern in den Abich-Strukturen Kawkazskaja und Majachna, erwarteten Produktion. Es wird erwartet, dass die Ölproduktion von 2 Mln t pro Jahr erreicht wird. Zum Vergleich, 2013 wurde auf der Krim ca. 80 Tsd. t des Kondensats und Öls gefördert - ein lächerliches Volumen, das keinesfalls mit den Plänen des neuen Joint-Venture in Übereinstimmung steht.



Die gemeinsamen Projekte von „Rosneft“ und ExxonMobil in Russland

Etwas realistischer agierte in der Region die Exxon Mobil, die zusammen mit Rosneft den russischen Sektor des Schwarzmeerschelfes erschließt. In die ukrainische Richtung gründete Exxon Mobil ein Joint Venture mit „Tschernomorneftegaz“, hat aber wegen der Instabilität in der Region die Realisierung der Projekte zurück gestellt. Das Unternehmen von Exxon Mobil und „Tschernomorneftegaz“ wollte auf der Skythenfläche arbeiten, die sich recht tief befindet und dort Gaz fördern. Sie waren nicht so naiv auch noch Ölförderung zu erwarten.

Was soll Europa tun

Kann Europa das Gas aus anderen Quellen beziehen als aus Russland? Im Prinzip, ja, sie kann. Das ist aber nicht sehr einfach, und es ist nicht sehr schnell, denn das ganze Gas, das in der Welt produziert wird, ist auf eine oder andere Weise verteilt. Die Verträge über die Gaslieferungen sind langfristig. Nur die Entdeckung der neuen Gasquellen kann dieses Problem operativ lösen.

Was neue Quellen betrifft, am meisten werden die Gaslieferungen aus USA nach Europa besprochen, darunter dann auch die Lieferungen in die Ukraine durch das europäische Territorium. Solche Lieferungen haben eher politischen Sinn als ökonomischen. Es sind keine große Volumina zu erwarten. Alles, was USA im Moment für Export zur Verfügung stellen kann, kann eher psychologische Bedeutung haben. Wesentlicher Umtand ist, dass für die Lieferungen in Flüssigzustand eine spezielle Infrastruktur nötig ist: Fabriken, die das Gas verflüssigen, die Tanker, die das transportieren, die Häfen, wo dieses Gas empfangen werden kann, sowie die Einrichtungen für seine Regasifizierung. Das gibt es in gewissem Umfang, aber für die Massenlieferungen aus USA ist die Infrastruktur offensichtlich nicht ausreichend.

Der nächste Terminal, der für solche Lieferungen bestimmt ist, wird erst 2015 in Betrieb genommen. Die Volumina, für die er bestimmt ist, sind schon zu großem Teil geplant, übrigens für Europa, aber ein Teil geht auch nach Süd-Ost Asien.

Wo ist das Gas aus Europa

Warum ausgerechnet Süd-Ost Asien? Wo ist das Gas, das noch vor einem Jahr so erfolgreich das „Gazprom“-Gas vom europäischen Markt verdrängte? Das war das Gas aus Katar, aber nachdem Tokio komplett auf die Atomenergetik verzichtete und seinen letzten Reaktor abschaltete, stieg der Gasverbrauch in Japan in kurzer Zeit wesentlich an. Die Gaspreise auf dem japanischen Markt sind höher als auf dem europäischen - die Wahl von Katar war klar und logisch.



Import des russischen Gas nach Europa

Für Europa blieben geringe Volumina, folglich stiegen die Preise für dieses Gas sprunghaft und sind jetzt höher als die Preise für Gasprom-Gas. Also, bekam das Gas aus Russland für Europäer die höhere Priorität und ist im Moment das interressanteste. Die Liefermengen des russischen Gas auf den europäischen Markt stiegen letztes Jahr um 16,1%. Das ist sehr viel für einen Markt. Vergangene Jahre fielen die Liefermengen genau vor dem Hintergrund des Anstiegs der Lieferungen aus Katar. In diesem Jahr wird erwartet, dass die Liefermengen des russischen Gas ihren Anstieg fortsetzen. Hier aber kommt die wesentliche und die wichtigste Frage. Wenn Europa die Sanktionen gegen „Gasprom“ einführt, wie wird sie denn das Gas bekommen?!

Sanktionen

Im Moment gibt es viele Gespräche über die EU-Sanktionen, die gegen Russland gerichtet sind, aber niemand bespricht die Sanktionen wie Senken der Energieträgerlieferungen aus Russland. In unserer Struktur der Energieträgerlieferungen sind wesentliche Änderungen eingetreten. Wenn früher traditionell die Gaslierungen auf den europäischen Markt dominierten, erhöht sich jetzt wesentlich der Anteil der Öl- und Ölproduktlieferungen in Form der Versorgung der russischen Ölverarbeitungsanlagen und Tankstellen in der EU.

Russische Firmen haben große Pakete der ÖVA (Ölverarbeitungsanlagen) und Tankstellen in Europa aufgekauft. Jetzt geht das Öl, das auf den europäischen Markt geliefert wird in die Fabriken, die den russischen Ölgesellschaften gehören. In diesen ÖVA wird das Öl verarbeitet und dann als Endprodukt auf dem Konsumentenmarkt realisiert - in den Tankstellen.

Die Öl- und Gasgesellschaften in EU haben außer russischer auch europäische Aktionäre. Gegen wen richten sich dann die Sanktionen?

Öl-Gas-Balance



Die Abhängigkeit der Europaländer vom russischen Öl.

Der Anteil der Energieträger, die aus Russland geliefert werden, betrug letztes Jahr 34%, das ist mehr als ein Drittel, die Europäer vof 50 Jahren als Grenze für sich festlegten. Gasanteil betrug nur 28,7%, das Gas bleibt also etwas zurück hinter den Ölprodukten. Heute fällt die Ölförderung in Europa allmählich und diese Mengen müssen irgendwie kompensiert werden. Wenn das eurpäische Wirtschaftentwicklungsszenario negativ sein wird, so ein Szenario gibt es, wird der Gasverbrauch natürlich auch fallen, die Wirtschaft wird allmählich zerstört und am Ende kann es für Europa in einer Katastrophe enden. Dieses Szenario ist nicht sehr realistisch. Realistisches Szenario besteht darin, dass die Verbrauchsmengen steigen werden und bis 2020 auf 700 Mrd. m³ pro Jahr anteigen können. Jetzt sind sie etwa 650 Mrd. m³. Woher die fehlenden Mengen kommen sollen, ist unklar.

Alternative

In der schwierigen Lage können die USA der EU helfen, das ist realistisch. Dank der steuerlichen Vorteilen wächst die Schiefergasförderung in der USA und es wurde schon gesagt, dass der Überschuss des Gas nach Europa geliefert wird.

Die Schiefergasförderung in Europa trifft auf große Komplikationen, Anstieg der Förderung ist wenig wahrscheinlich. Vordergründig hat das mit der möglichen Verschmutzung der geologischen Umwelt zu tun. Bei dem Hydrobruch der gastragenden Schieferschichten geraten die giftigen chemischen Reagenten in das Wasser. Sie geraten nicht nur in den Schichten, aus denen Gas gefördert wird, weil die Bohrlöcher oft nicht hermetisch sind. Europa benutzt vorrangig das Grundwasser für die Trinkwasserversorgung und kann diese Trinkwasserquellen nicht riskieren. Deswegen haben solche Länder wie Frankreich und Bulgarien komplett die Schiefergasförderung verboten, andere Länder der EU haben solche Einschränkungen eingeführt, dass kein Verbot mehr nötig ist. Fazit: Europa braucht das russische Gas.

Für die Erweiterung der Liefermengen aus Russland gibt es zwei Wege. Entweder die Entwicklung des Gastransportsystems in der Ukraine, nachdem man es irgendwie unter Kontrolle genommen hat, damit es dort keine Gaskriege gibt, das trifft aber auf einen starken Widerstand in der Ukraine, oder der Bau der Pipeline über einen Umweg ein, zwei, drei. Jetzt arbeitet „Nord stream“, „Süd stream“ wird gebaut.

Die dem „Süd Stream“ alternative Gaspipelines sind gegen die Interessen der Europa. Alternative Gasquellen, die komplett das russische Gas ersetzen könnten, gibt es realistisch nur zwei - Iran und Turkmenien. Das Gas aus Azerbajdzhan reicht nicht.

Turkmenien



Gastransportsystems in Turkmenien

Was Turkmenien betrifft, seitdem dort die Exploration des neuen weltgrößen Feldes, möglicherweise mit dem zweitgrößten in der Welt Vorrat, … begann, hat sich China in diese Arbeit eingeschaltet.

Chinesische Firmen handelten Schritt für Schritt. Zuerst stellten sie die Gasförderanlagen zur Verfügung und schickten ihre Fachleute, um sie zu bedienen. Für die Bezahlung stelltn sie Kredite dem Turkmenien zur Verfügung, dann gaben sie die Kredite für den Infrastrukturbau um die Förderfelder. Dabei haben sie, anders als EU, sich nicht dafür interessiert, wie die Kreditmittel verbraucht werden.

Im Ergebnis kontrolliert China nach und nach die östliche Region des Turkmeniens und das turkmenische Gas. Wie bekannt, ist schon die Gaspipeline gebaut. Ihre Leistung hat sich schon zwei Mal erhöht und wird weiter erhöht. Und China hat absolut kein Interesse an den Gaslieferungen aus Turkmenien nach Europa.

Um Gas aus Turkmenien nach EU zu liefern, ist die transkaspische Gaspipeline nötig. Für ihren Bau ist das Einverständnis aller Staaten der kaspischen Region nötig, das es nicht gibt. Russland und Iran sind kategorisch gegen diese Pipeline, formal - aus ökologischen Gründen. In Wirklichkeit braucht Russland keine Konkurrenten auf dem europäischen Markt und Iran braucht selbst das turkmenische Gas. Kann das kleine Turkmenien, auch mit Unterstützung von EU, gegen die vereinten Interessen von Russland, China und Iran auftreten?

China

Der Gasverbrauch in China ist dem Publikum nicht sehr gut bekannt. Die Chinesen selbst bemühen sich die geringeren Zahlen als real zu veröffentlichen. Wir versuchen die Endzahl zu schätzen. Wenn der Durchschnittsverbrauch in China das Niveau von Südkorea erreicht, und das sieht danach aus, dann wird China 2 Billionen m³ pro Jahr brauchen. Der Gesamtverbrauch von Gas auf der Erde ist zur Zeit 3,3 Bln m³ pro Jahr, 2 Bln gibt es einfach nicht, deswegen wird alles, was zur Verfügung steht - turkmenisch, russisch, iranisch - nach China gehen. Zu hoffen, dass dieses Gas irgendiwe auf den europäischen Markt kommt, ist naiv.

Iran



„Südlicher Pars“ und „Nordfeld“

In Folge der internationalen Wirtschaftssanktionen gegenüber Iran, verließen die westlichen Firmen diesen Markt und sofort wurde dieses Vakuum von chinesichen Firmen gefüllt. Zur Zeit wird mit chinesichem Geld, Mitteln, Spezialisten die Inbetriebnahme des weltgrößten Gasfeldes „Südlicher Pars“ vorbereitet. Katar besitzt daran etwas weniger als die Hälfte. Das dort geförderte Gas wird vorrangig nach Japan, teilweise nach Europa geliefert. Iran baut die Gaspipelines Richtung Türkei, es werden aber vernachlässigbare Mengen sein. Die Hauptlieferungen werden natürlich nach China gehen.

Das weltgrößte Gasfeld befindet sich im Zentrum des persichen Schelfs, sein nördliches Teil gehört Iran, da es aber Süden des Landes ist, heisst es „Südlicher Pars“. Das südliche Teil gehört Katar - das ist aber der Norden des Landes, daher der Name „Nordfeld“. In Katar wurden vor einigen Jahren 8 Verflüssigungsanlagen in Betrieb genommen mit Gesamtleistung 80 Mln t Flüssiggas oder 112 Mrd m³ Gas pro Jahr. Diese Mengen sind nahe der „Gasprom“ Exportmengen. Seitdem wurde Katar zum größten Lieferanten des Flüssiggas in der Welt.

energetik, analyse

Previous post Next post
Up