Rivalry Bites, Ch. 1

Apr 04, 2010 03:35

Fandom: YuGiOh
Characters: Joey Wheeler
Genre: Slash
Warnings: -


Es ist so....im Leben eines Mannes...also, im Leben eines Mannes, da...

Gibt es immer die eine oder andere blöde Wahrheit über einen selber, die das Leben schlechter macht, die man aber akzeptieren muss. Ob man will oder nicht.

Es ist wohl eine Tatsache über mich, die ich einsehen muss. Ich fürchte, die meisten der Leute um mich rum, die irgendwie Ohren haben, wissen es schon. Ich weiß zumindest sicher, dass du es weißt, Kaiba...und das, meine Lieber, ist der Punkt.

Tatsache ist: Seto Kaiba spielt in meinem Leben eine wichtigere Rolle als ich in seinem. Na und? Ist halt so. Mir doch...also...ich bin sicher, eines Tages ist mir das scheissegal. Ganz sicher. Ganz bald. Bitte.

Irgendwann...,

....und das lehrt uns die Geschichte, das lehrt uns die Erfahrung, und das lehren uns Freunde, die´s besser wissen....

....irgendwann lässt der Schmerz nach. Und das ist immer so. Ganz egal was es ist.

Du bekommst eine Faust in die Zähne - aber der Schmerz lässt nach.

Deine alten Freunde verspotten dich, wenn du durch die Straßen läufst - aber der Schmerz lässt nach.

Du erlebst, wie dir die Schwester von der Seite gerissen wird - aber der Schmerz lässt nach.

Oder du wachst eines Morgens auf, siehst in den Spiegel, und begreifst: Du bist der Idiot, der sich in die Geißel seiner Schulzeit verknallt hat. In einen, der dich höchstens als Boxsack attraktiv findet. Und der Schmerz....

Also, der Schmerz...

....ich bin sicher, der lässt auch eines Tages nach.

Alles, was man dafür braucht, ist ein dickes Fell, so wie ich´s habe. Und die Fähigkeit zu warten. Denn wenn man lange genug wartet....dann werden alle Schmerzen irgendwann alt und albern.

Aber wie gesagt. Irgendwann erst.

Und ich verrat euch eins: Irgendwann ist ein Scheiss-Termin.

Aber ich kann warten. Du baust dich vor mir auf, du schmeisst mir irgendeinen blöden Streitgrund vor die Füße - immer mal was anderes, aber garantiert sind die Worte *Köter* und *Lusche* darin enthalten - und ich steige ein, ich mache mit. Innerlich halte ich still. Halte meine Leidenschaft an der Hundeleine (ha ha). Denn ich weiss: irgendwann lässt der Schmerz nach.

Und dann kann ich dich wieder in Domino rumstolzieren sehen und dich zum Kotzen finden wie in der guten, alten Zeit.

Es war nämlich nicht immer so, nein, nein. Als wir zum ersten Mal miteinander redeten - uns anmotzten, wohl eher - da fand ich dich nur lästig.

Das klingt komisch - hm? ICH, die kleine Straßentöle, fand dich, den erhabenen ohsointelligentpräzisenknallhartenmachtbewussten CEO lästig.

Du kamst, spiest ein paar Beleidigungen in die Runde, verbreitetest schlechte Laune und warst in ner Dunstwolke wieder weg. Seto *Mein-Mantel-macht-fwoooosh!*-Kaiba. Das glaubst du mir sicher nicht - aber ich fand dich nur verrückt und irgendwie albern.

Das war nicht besonders attraktiv, mein Alter. Nein, dafür hab ich dich noch nicht geliebt...

Die Liebe hat sich langsam an mich rangeschlichen und mich angesprungen. Schuld war dieser ganze Kram, den ich über deine Vergangenheit gelernt habe.

Man kann sich nicht den Horrorfilm deiner Kindheit ansehen und keinen Respekt vor dir bekommen, nicht einmal ich. Und als ich dich erst mal respektierte, konnte ich dich nicht mehr albern finden. Ich werde diese Laus Noah für immer dafür hassen, dass er es mir mies gemacht hat, dich einfach für nen Irren zu halten.

Es ist dann passiert, irgendwann zwischen deinem großkotzigen BattleCity-Turnier und dem Moment, als du uns alle in einer Aktion höchsten Kaiba-Seins auf deiner blöden Knast-Insel fast in die Luft gesprengt hättest. Du Arsch.

Den Moment, als ich´s merkte, weiß ich noch. Wir standen an Deck, aber nicht zusammen, natürlich. Es war so wie immer: die große glückliche Yugi-Familie in der einen Ecke, die kleine, verschworene, etwas weniger glückliche Kaiba-Familie in der anderen. Wir sahen aus dem Fenster - nicht aus dem selben - auf die unter uns liegende Stadt. Deine Stadt.

Da war´s. Plötzlich sah ich dich an, und mein Herz machte nicht mehr das, was es sonst machte, nämlich nichts.

Die Haare auf meiner Haut stellten sich auf. Meine Lippen prickelten. Und das Atmen war plötzlich auch nicht mehr leicht.

Und ich hab es kapiert: Der Grund, dass ich alles an dir Scheiße finde, ist, dass ich alles an dir kenne. Weil ich die Augen nicht von dir lassen kann. Keine Minute, wenn du da bist.

Ich weiss noch, mein erster Gedanke war: Scheisse. Ich bin am Arsch.

Und ich hatte Recht.

Wenn ich in deine spottkalten Augen sehe, suche ich immer noch den kleinen Funken Interesse. Aber er ist nicht da. Nichts ist da.

In manchen Nächten, allein im Bett (oder auch zu zweit im Bett, denn egal wer mir gerade am Ohr leckt, ich denke IMMER für eine Sekunde du solltest es sein) muss ich es mir immer wieder im Geist vorsagen, damit es hängenbleibt:

1.Wir werden KEINE Affäre haben, die alle Standes-Grenzen sprengt.

2.Dein Rumhacken bedeutet NICHT, dass du mich faszinierend findest und mit mir in die Kiste willst. Das bedeutet nur, dass du gern auf mir rumhackst.

3.Köter ist KEIN süßer Kosename, sondern Ausdruck deiner Abscheu. Wenn du mich Köter nennst, denkst du nicht an meine putzigen großen braunen Augen und meine glänzenden Haare, sondern wahrscheinlich, dass ich Flöhe habe und mich viel kratze.

4.Du wirst mir NICHT total verfallen, wenn ich dich erst mal im Duell geschlagen habe. Du wirst vielmehr versuchen, mich aus dem Weg zu räumen und meinen leblosen Körper im Meer zu versenken.

5.Ich sehe in dir meinen Erzrivalen. Du siehst in mir das lästige zappelnde Dings rechts neben dem Pharao, der dein ECHTER Erzrivale ist.

6. Das stolze Duell zwischen Mr. Wheeler und Mr. Kaiba findet nur zwischen Mr. Wheeler und seiner Phantasie statt. Ich will dich besiegen, ich will dir zeigen, was ich kann...du dagegen willst eigentlich nur, dass ich die Schnauze halte.

7.Du bist ein geistesgestörter, mordbereiter, viel zu reicher Irrer, und ich will eigentlich nichts mit dir zu tun haben. Eigentlich.

8.Ich muss nur warten, bis der Schmerz nachlässt. Das ist alles.

Acht Punkte fürs Nirvana. Wenn ich damit durch bin, mir das alles vorzuhalten, hole ich mir manchmal noch einen auf dich runter, dann heule ich ein bisschen und schlafe ein. Nicht heulen. Eher so ein bisschen Schniefen. Nicht dolle.

Und meistens träume ich dann noch diesen elenden Hundetraum...und von mal zu mal hast du weniger an, während du mich ausschimpfst.

He, ich bin kein Trottel. Ich träume nicht davon, mit dir durch die Blumenwiesen zu tollen. Wie auch, mit deinem ultrafwooshigen Mantel bleibst du eh nur überall hängen, wetten?

Ok, MANCHMAL träum ich davon, dass du mit mir durch die Stadt tollst und mir tolle Sachen kaufst, aber diese Träume habe ich nur, wenn ich pleite bin.

Willst du wissen, wovon ich wirklich träume, Kaiba...?

Dass du meine Feindschaft endlich annimmst. Ich will dein Rivale sein. Einmal, ein einziges Mal im Leben will ich diesen hasstriefenden, besessenen, unbedingten Blick abbekommen, den du exklusiv für den Pharao reserviert hast. Einmal, bitte, Kaiba. Denn ich weiß, nie bist du leidenschaftlicher, als wenn du hasst.

He, ich denke mindesten doppelt so viel am Tag an dich wie er! Der Pharao interessiert sich doch eher für Liebe, Friede, Gerechtigkeit und Herz der Karten und so. Echt.

Ich dagegen...ich würde mich bis ans Ende der Zeit mit dir streiten, Kaiba. Is das nichts?

Ein bisschen was von diesem Hass könnte ich abbekommen, meinst du nicht...? Nurn Stück. Aber nein...du lässt mich mit meiner Rivalität im Regen stehen. Mein Fight gegen den reichen Sack findet weiterhin unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Und unter Ausschluss des reichen Sackes.

Schade.

So eine hübsche Geschichte eigentlich.

yugioh, slash, 2005, multi chapter, german, seto/joey

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