Wer schläft, sündigt nicht

May 20, 2007 17:45

Autor: Grisu
Fandom: Good Omens
Personen: Na, wer wohl? ^_~
Kommentar: OMG, I did it. Es musste aber auch sein.
Ich bin nur zu spät, weil ich mich nicht von den FFs zu den beiden losreißen konnte.


„Woher willst du wissen, dass es schlecht ist? Hast du es denn schon einmal ausprobiert?“, fragte Crowley, während er geistesabwesend in seinem schwarzen Kaffee rührte.
Sie saßen in einem kleinen Café zwischen Touristen, Büroangestellten, Tauben und vorbeieilenden Kellnern. Einer der Kellner stolperte plötzlich über eine der Tauben und verteilte mehrere Tassen Kaffee auf einer Gruppe Broker in blütenweißen Designerhemden.
Es gab einiges Geschrei, das Aziraphale ignorierte. „Ich habe nicht gesagt, dass es schlecht ist, ich sage nur, dass man seine Zeit sinnvoller verbringen kann.“
Crowley schüttelte den Kopf, während einige Meter weiter der Kellner zur Schnecke gemacht wurde. „Natürlich kann man das. Aber es geht hier nicht um sinnvoll. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schön es sein kann. Du hast ja nicht mal ein Bett.“
„Wozu auch?“
„Ich hab ein Bett, wir könnten es bei mir zusammen machen“, schlug Crowley großzügig vor.
Aziraphale stocherte in seinem Stück Torte herum. „Also ich weiß nicht. Ich hab mir für heute Nacht eigentlich ein paar Bücher vorgenommen... Ich habe diese eine Sonderausgabe von-“
„Ja, ja, das ist ja alles sehr interessant. Aber überleg doch mal: Du hast dafür noch ungefähr die nächsten... Wie lange dauert es, bis so ein Buch zu Staub zerfällt? In deinem Laden sicher ziemlich lang, oder?“
Aziraphale wirkte einen Moment hin- und hergerissen, dann gab es panisches Gekreische, weil der Kellner eine Waffe gezogen hatte und hysterisch damit herumfuchtelte, während er die Broker anbrüllte. „Hast du ihm die Waffe gegeben?“
„Nein. Ist das nicht großartig?“ Crowley betrachtete die eskalierende Situation mit einigem Stolz.
Aziraphale legte seine Kuchengabel beiseite, rückte seinen Plastikstuhl zurück und stand auf. „Würden Sie bitte die Waffe weglegen? Sie scheinen die anderen Leute etwas nervös zu machen.“
Der Amokläufer richtete seine Waffe auf ihn und schrie etwas unverständliches.
„Sie wollen doch sicher nicht, dass jemand verletzt wird“, sagte Aziraphel liebenswürdig.
Crowley, der seinen Stuhl etwas gedreht hatte, so dass er eine bessere Sicht auf das Geschehen hatte, lachte auf. Aziraphale warf ihm einen raschen Blick zu und sah dann unverwandt den Kellner an, der die Waffe zögerlich zu Boden fallen ließ.
„So ist es besser.“ Mit einem zufriedenen Nicken setzte sich Aziraphel wieder hin, während der jetzt waffenlose Kellner von anderen Cafégästen überwältigt wurde. „Wo waren wir stehen geblieben? Ja, richtig. Beim Schlafen. Ich weiß nicht so recht. Man ist gespaltener Meinung, was Müßiggang und Trägheit anbelangt. Und theoretisch muss ich nicht schlafen.“
„Theoretisch musst du auch nicht essen“, stellte Crowley mit einem vielsagenden Blick auf das Tortenstück und den halbleeren Milchkaffee fest, die sich Aziraphale bestellt hatte.
Der Engel sah sie ebenfalls etwas schuldbewusst an. „Nun ja...“, sagte er unsicher.
„Und es heißt doch, wer schläft, sündigt nicht.“, half Crowley etwas nach.
Aziraphale atmete tief durch und sah mit einem Lächeln auf. „Na gut. Aber nur das eine mal.“

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