Denn das Schicksal ist ein kleines Mädchen...

Feb 25, 2007 16:22

Ich bin stolz auf mich, ich habe es geschafft, was zu einer Challenge zu schreiben. Und eigentlich... Ich mag die Vorstellung, irgendwie, auch wenn ich befürchte, dass ich das Thema ein wenig verfehlt habe. Es ist ein Misch aus der ersten und zweiten Challenge, aber wie gesagt,ich mag es *g*

Titel: Es hat keinen. Nicht wirklich.
Fandom: Original
Wörter: 556
Challenge: #1 Ironie und #2 Aufzug

Ich hafte nicht für Rechtschreibfehler, Wortdreher oder sonstiges, ich leide an Schlafmangel *an kaffee nipp*



Er glaubte nicht an das Schicksal, wirklich nicht. Er glaubte daran, dass alles einen physikalischen oder sonstigen, wissenschaftlich nachvollziehbaren Ursprung hatte. Er mochte Dinge, die sich mit klaren Fakten beweisen ließen. Und genau aus diesen Gründen glaubte er nicht an das Schicksal. Er würde es nicht einmal erkennen, wenn es nackt und mit einer Pudelmütze auf dem Kopf vor ihm herumtanzen würde.

Aber das Schicksal mochte Mika. Es war wie ein kleines Mädchen, dass gerne mit seiner Lieblingspuppe spielte. Die besagte Puppe war in diesem Fall Mika. Nicht, dass er es glauben würde, aber das war dem Schicksal egal. Es spielte gern mit Mika.

Dennoch sollte der Tag kommen, an dem Mika das Schicksal verfluchte. Oder sich bedankte. Je nachdem, wie man es sah.

Sein Tag begann ganz normal. Er stand auf, er fuhr in die Uni. Er verstaute seine Sachen im Spind und ging dann in seine Vorlesung. Zu Mittag ging er mit Loki in die Mensa.

Ein kleines Mädchen, das Schicksal, saß in seinem rosa Kleidchen auf dem Tresen der Essensausgabe, für niemanden sichtbar, und kicherte, als es sein Lieblingsspielzeug kommen sah.

Mika balancierte sein Tablett mit den Pommes und der großen Cola vor sich her. Er sah ihn nicht kommen. Den großen, blauhaarigen Mann, den Spieler des Basketballteams der Uni, den arroganten Ami. Mika konnte ihn nicht leiden. Aber Mika wäre nicht Mika, wenn er nicht jedes Fettnäpfchen treffen würde, das das Schicksal für ihn aufstellte.
Es rumpelte leise, als Mika mit dem Blauhaarigen zusammenstieß und sich die Cola auf dessen Shirt ausleerte. Die Gespräche in der Mensa verstummten, alle starrten sie an.

Das kleine Mädchen kicherte leise.

Loki und Mika verließen die Mensa schließlich. Loki überlegte, den Namen zu wechseln und Mika zeigte ihm einen Vogel. Sie trennten sich und gingen in ihre Vorlesungen.

Mika verließ seinen Hörsaal, steuerte die Toilettenräume an. Dann würde er heimfahren. Das kleine Mädchen lehnte an der Wand im Flur und betrachtete Mika kichernd.

Er öffnete die Tür zur Toilette schwungvoll. Es rumste dumpf, als das Holz gegen ein menschliches Nasenbein krachte. Mika ächzte, als er den Kopf durch die Tür steckte und einen blauen Haarschopf am Boden erkannte.

Das kleine Mädchen lachte leise, als es sich langsam in Luft auflöste, und es klang wie Wind, der durch undichte Fensterläden pfiff.

Eine gute Stunde später verließ Mika das Krankenzimmer, in das er den anderen begleitet hatte. Die Nase war glücklicherweise nicht gebrochen. Er hatte die Schnauze voll. Jawohl. Er zog das Pech an, wie das Licht die Motten.

Eine weitere Stunde später machte er sich auf den Weg zu seinem Vater, der bei einer Firma in der Innenstadt arbeitete, die in einem großen Hochhaus dort ihren Hauptsitz hatte.

Als er das Gebäude betrat, sah er das kleine Mädchen nicht, das kichernd zwischen den ganzen Anzugträgern stand, die durch die Eingangshalle eilten.

Und jetzt? Ja, jetzt stand er in diesem Fahrstuhl, gegen eine Wand gepresst und ließ sich küssen. Von Hawk, dem blauhaarigen, arroganten Ami. Und er kam sich vor, wie in einem schlechten Hollywoodfilm, weil feststeckende Fahrstühle einfach nur klischeehaft waren. Und dann wurde es ihm egal, denn der warme Körper an seinem ließ ihn Klischees und das Schicksal vergessen.

Und dann war der Tag gekommen, an dem Mika begann, an das Schicksal zu glauben. Das Schicksal, ein kleines Mädchen in rosanem Kleidchen.

original, blue

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