H/C - Joker

Jul 18, 2019 20:50

Team: Schwarz
Challenge: Hurt/Comfort - Joker (inspiriert von diesem Beitrag von nachanca <3) (für mich)
Fandom: Puella Magi Madoka Magica
Charaktere: Sayaka, Madoka, Homura, Kyoko
Wörter: ~580


Madoka machte lauter kleine Geräusche des Erstaunens, Bewunderns und der Freude als sie die Schaufensterfront des Cafés betrachtete. Schweigend stand Homura neben ihr und strahlte eine stoische Genugtuung aus, das sich durch ein kleines Lächeln äußerte. Kyoko klebte sofort an der Scheibe und starrte die Auslage an.

Wenn Sayaka eins nicht hatte, dann Appetit. Sie wollte schreien, ob die anderen so blind seien. Sie wollte kotzen, damit der kalte Klumpen in ihrem Magen verschwand, der nachts in ihren Brustkorb rollte und sie zu ersticken drohte. Stattdessen lächelte sie und trat mit den restlichen Mädchen an die Scheibe heran.

Es lag bunt in bunt in Glitzer mit Schleifchen mit irgendwelchen anderen Farben auf Zucker und Fett und Sahne und es war alles ein großer, sinnloser Brei. Neben ihr deutete Kyoko auf irgendwelche Unterschiede hin, begann Theorien über Geschmacksrichtungen zu spinnen. Als wenn sie noch alle wirklich was schmecken könnten, wenn doch alles Asche auf der Zunge war.

„Oh, das Butterscotch-Törtchen!“, begann Madoka mit einem Entzücken, das plötzlich wegbrach.

„Ich kauf‘s dir“, sagte Homura, weniger wie ein Angebot, mehr wie ein Befehl. Homura war wie ein Hammer. Sayaka verstand sie und hasste sie und fand sie nicht geheuer. Sie beobachtete die beiden, wie Madoka das Törtchen fixierte und traurig dreinschaute und Homura nur Augen für sie hatte.

Noch etwas, dass Sayaka verlieren würde.

„Das Löckchen oben“, setzte Madoka wieder an und schaute halb zu Homura. „Es erinnert mich an Mami“, murmelte sie ihren Gedanken endlich aus und betrachtete das Törtchen mit Wehmut.

Gedrungen zu Aktion griff Homura nach Madokas Hand. „Wir gehen schon rein und suchen einen Tisch“, beschloss sie und lenkte Madokas Aufmerksamkeit auf etwas anderes, wie nicht über die Türschwelle fallen.

Sayaka folgte den beiden mit dem Blick, durch die Scheibe, wie sie im hinter Möbelstücken, Pflanzenblättern und Personen kurz verschwanden und wieder auftauchten, immer weiter weg, Dinge sagend, die Sayaka nicht hören und nicht erahnen konnte. Sie blitzen hinter einem Tisch mit einem Pärchen hervor, dass über zwei Eisbechern saß und sich unterhielt. Das braunhaarige Mädchen lachte und warf ihre Haare über die Schultern. Er lehnte sich noch etwas zu ihr rüber. Sayaka hatte sofort seine Stimme wieder im Ohr, wie er klingen konnte.

„So unhöflich“, murrte Kyoko neben Sayaka, löste sich von der Scheibe und stopfte ihre Hände in den Hoodie. Sie schritt halb um Sayaka herum und rempelte sie mit der Schulter an. „Kommst du?“

Sayakas Überraschen schlug fast sofort in Missfallen um.
„Was beschwerst du dich über Homuras Unhöflichkeit, wenn du andere Leute anrempelst?!“

„Woah! Komm runter!“

Mit einem Ruck drehte sich Sayaka wieder um. Würde sie wirklich reingehen? An ihnen vorbei? Sie müsste sie grüßen, oder? Aus Höflichkeit. Aber was machte das schon? Warum scherte sie sich noch um Höflichkeit? Statt mit den anderen sich fade Törtchen reinzuschieben, könnte sie etwas Sinnvolles tun, Hexen jagen, noch mehr Hexen jagen, alle Hexen jagen. So lange sie noch konnte. Warum auch immer, ehrlich.

„Oh.“ Es klang fast tonlos, ungewohnt zurückhaltend für Kyoko. Es folgte ein Moment Schweigen, ehe sie fortsetzte, mit mehr Feuer: „Scheiß auf die beiden! Du brauchst sie nicht, Sayaka. Wenn du sie ignorieren kannst, spendier ich dir ein Törtchen!“

„Von welchem Geld?“, konterte Sayaka geradezu automatisch. Als sie ihren Kopf wieder zu Kyoko dreht, dachte sie, wie sie das sonst heillos amüsieren würde, das Sticheln, das Stenkern.

„Homuras“, sagte Kyoko wie selbstverständlich und zuckte mit den Schultern.

Es verging ein Augenblick, ehe irgendwas, etwas nötiges, bei Sayaka ankam und sie endlich kurz nicht völlig bitter lachen konnte.

madoka magica, nyx, inspiration, team: schwarz

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