Adventskalender: 13. Türchen

Dec 13, 2017 06:55

Challenge: "Jetzt fang nicht an mit 'wir schenken uns nichts'!"
Fandom: Monsta X (KPop-Boyband), diesmal kein AU
Titel: Minhyuk, die Weihnachtselfe
Inhalt: Man hat ausgemacht sich nichts zu schenken und das klappt natürlich großartig.
Anmerkung: Monsta X ist eine siebenköpfige Boyband aus Korea und besteht aus den niedlichsten Idioten der Welt. Hier ist ein Bild, wenn ihr Gesichter zu den Namen wollt. Es ist für die Story relativ egal, dass sie in einer Band sind, stellt euch einfach sieben nette Jungs vor, die zusammen wohnen.


Minhyuk, die Weihnachtselfe

"Jetzt fang nicht an mit 'wir schenken uns nichts'!"

Minhyuk hat die Stirn in Falten gelegt und seine Hände auf dem Wohnzimmertisch abgestützt. Er ist anscheinend bereit sich wegen des Haufens Geschenkpapier und Knisterfolie, den er ihnen gerade vor die Nasen geknallt hat, zu prügeln.

Zur Überraschung aller Anwesenden klappt Kihyun tatsächlich den Mund wieder zu. Er setzt sich sogar wieder auf seinen Stuhl und Minhyuk starrt ihn völlig verblüfft an. Offensichtlich hat er nicht weiter als bis zu einem Faustkampf gedacht.

Sie haben ein verdammt spätes Abendessen verputzt und waren eigentlich kurz davor in den Betten zu verschwinden, weil sie in ein paar Stunden ins Flugzeug steigen müssen, um drei Fanmeetings und zwei Konzerte hinter sich zu bringen.

Jooheon war im Sitzen eingeschlafen und hatte den Kopf auf Hyungswons knochiger Schulter abgelegt, Kihyun tippte schwerfällig irgendwas in sein Handy, Shownu starrte gedankenverloren die Wand neben Wonhos Kopf an und Changkyun hatte den Moment des Aufstehens und unweigerlichen Tisch-Abräumens so weit es ging hinausgezögert, doch gerade als er sich einen Ruck geben wollte, tauchte Minhyuk auf und riss ihre gemütliche Apathie mit bunten Geschenktütchen ein.

Vielleicht dauert es deshalb ein paar Augenblicke, bis Shownu endlich richtig wach wird. Er unterbricht die unangenehme Stille, indem er sich umständlich räuspert und Minhyuk unbeholfen zulächelt.

„Na dann mal los“, sagt er und weil dann wirklich alle kichern müssen, erwacht Minhyuk aus seiner Starre und wirft sich theatralisch in Pose.

„Also“, sagt er. Das wird eine längere Ansprache. „Ich weiß, dass wir gesagt haben, dass wir uns dieses Jahr nichts schenken, weil irgendwer mit so dämlichen Argumenten wie ‚Geld zurücklegen für einen neuen Kühlschrank‘ angefangen hat.“

Er hält inne und starrt Kihyun an, der nur verkniffen lächelt und irgendetwas murmelt, was keiner am Tisch richtig hören kann. „Aber es ist Weihnachten.“

„In ein paar Tagen“, wirft Hyungwon ein, doch Minhyuk winkt ab.

„Wir werden während der nächsten drei Wochen keine einzige Sekunde Zeit für uns haben. Wir treten in fünf verschiedenen Shows in drei Ländern und was weiß ich wie vielen Zeitzonen auf, und wir verpassen Weihnachten!“

Es ist ein Schauspiel für die Götter: Minhyuk rauft sich das Haar und bringt sogar seine Unterlippe dazu, ein bisschen zu zittern. Wäre er kein Idol geworden, hätte er wahrscheinlich eine glänzende Karriere als Trickbetrüger vor sich gehabt.

„Ich liebe Weihnachten!“ Sein Ton ist derart jämmerlich, als würden sie ihn alle dafür verurteilen, dass er kleine Kätzchen gern hat. „Also hab ich das einzig richtige getan.“

Changkyun überlegt kurzzeitig überlegt, ob er wegen all der Melodramatik unter den Tisch kotzen soll, und wirft er einen Blick in die Runde, um rauszufinden, ob irgendwer mitmachen möchte - doch die anderen starren Minhyuk völlig verzückt an. Wonho reibt sich sogar schon die Tränchen aus den Augen.

Oh Gott, denkt Changkyun, und dann schreien alle durcheinander.

„Ich meinte das doch nicht so!“, brüllt Kihyun.

„Es ist nichts Teures!“, schreit Minhyuk zurück und schmeißt jedem von ihnen ein Tütchen ins Gesicht. „Ich will ja auch einen neuen Kühlschrank!“

„Ich liebe euch!“, schluchzt Wonho.

„Toll gemacht!“, nickt Shownu.

„Du hast die besten Ideen, mein bester Freund auf der Welt“, heult Jooheon.

„Was ist es, was ist es!“, grinst Hyungwon.

„Vollidioten“, murmelt Changkyun, doch ihm hört niemand zu, weil sich alle gegenseitig in die Arme fallen und dann Jooheon, Hyungwon und Wonho wie von der Tarantel gestochen in ihre Zimmer stürzen. Shownu und Kihyun schauen sich einen Moment lang in die Augen und Kihyun besitzt immerhin den Anstand zu erröten, bevor er hinter die Couch taucht und genau wie alle anderen mit einer großen weißen Tüte zurückkehrt.

Minhyuk laufen Tränen über die Wangen. Changkyun sollte besser sein Handy holen und irgendein kitschiges Weihnachtslied anmachen, doch er bleibt sitzen und wartet drauf, dass alle ihre Geschenke verteilen.

Am Ende sitzen sie in einem Haufen aus Plastik und Supermarktverpackungen und einer erstaunlich umfangreichen Ausbeute an Instant-Ramen und handgeschriebenen, mindestens zweiseitigen Briefen (Wonho), Schokolade (Kihyun, natürlich für jeden die Lieblingssorte, der alte Streber), einer Flasche Wein (Shownu, der dazu nichts sagt, sondern nur verhalten grinst), einer Flasche Wodka (Jooheon, der ihr Gejohle nur mit einem augenrollenden „Jetzt tut mal nicht so!“ kommentiert) und einem von Großmutter selbstgebrauten Heilkräutergetränk („Also Schnaps, ja?“, fragt Shownu und Hyungwon tut sehr empört, aber natürlich ist es Schnaps).

Changkyun bewundert noch einmal die Glitzertüte von Minhyuk mit einem teuren Duschgel darin, bevor er schließlich entnervt seufzt und endlich aufsteht.

Hilft ja nichts.

„Ich hasse euch“, verkündet er lautstark in das allgemeine Seufzen und Beglückwünschen hinein. Er rechnet nicht damit, dass ihm irgendwer zuhört, weil ihnen der ganze Weihnachtskitsch wahrscheinlich die Ohren verklebt hat, doch es wenden sich schlagartig sechs Köpfe zu ihm. Changkyun wird puterrot.

„Was ist denn los, Baby?“, fragt Hyungwon und besitzt die Frechheit, ihm hinter seiner Ramyun-Packung hervor zuzuzwinkern.

„Ich hab mich als einziger an die Absprache gehalten und keine Geschenke besorgt“, erklärt Changkyun. Er stapelt die leeren Schüsseln und Teller auf seine Arme und starrt angestrengt auf den Fußboden, damit niemand seine roten Wangen sehen kann.

Oder seine verdächtig feuchten Augen.

So eine Scheiße. Er hasst diese Band, insbesondere jetzt, wo sie alle „Awwww!“ machen und Shownu ihn am Ärmel zurückzieht und fast dafür sorgt, dass er alles fallen lässt.

„Ich mach uns allen Kakao“, schreit Changkyun. Dann fängt er an zu heulen und wird eine Sekunde später von sechs Jungs und all ihrer weihnachtlichen Liebe erdrückt.

nessaniel, kpop

Previous post Next post
Up