Team: Gryffindor
Challenge: Kink/Smut: Zungenspiele/Handarbeit (für mich)
Fandom: Original (femslash)
Wörter: ~ 1000
Anmerkung: Das ist im Grunde die Fortsetzung zu einer früheren Geschichte, die man hier finden kann:
http://losefaeden.livejournal.com/6994.html Ich hatte damals versucht, Femslash mit einer Meerjungfrau zu schreiben.
Und irgendwie hat sich meine Hauptfigur jetzt in den Kopf gesetzt, dass sich da etwas mit ihrer besten Freundin anbahnen soll. *gasp*
Greta wachte auf, als es donnerte.
Das Fenster war angekippt, von draußen drang das Zirpen der Grillen aus den Dünen herein. Die schwere Feuchtigkeit des Gewitters hing im Bungalow.
Neben ihr lag Anna, und ihre blond gefärbten Haare waren ein heller Strom auf dem Kopfkissen.
Greta holte zitternd Atem.
Sie hatte wieder von der Nixe geträumt.
Vorsichtig neigte sie den Kopf und versuchte, sich umzuschauen. Ihr Blick glitt über den Bücherstapel auf dem Nachttisch auf Annas Seite, über den Stuhl neben dem Doppelbett, auf den sie achtlos Klamotten geworfen hatten.
Draußen blitzte es. Der Wind bewegte die dunkle Gardine.
Schlaf einfach weiter, sagte Greta sich selbst.
Dreh dich einfach um und schlaf...weiter.
Der Donner riss ihren Gedanken entzwei.
Sie schloss die Augen und erinnerte sich. An die dunklen Augen der Meerjungfrau, an ihren kühlen, feuchten Mund, an ihre glitschigen Finger, an ihre Zunge, an ihre Zunge, an ihre Zunge.
„Werden wir uns wiedersehen?“, hatte Greta gefragt und die Nixe hatte erwidert „Schwimm raus und ich werde dich finden. Ich weiß, wie du riechst.“
Sie hatte versucht, Anna die Geschichte zu erzählen.
Der klugen, verständigen Anna, die sich von niemandem Bullshit andrehen ließ.
Was sagte man zu seiner besten Freundin, wenn man so etwas erlebt hatte?
„Hi, ich hatte gerade einen Quickie mit einer übernatürlichen Kreatur, lass mal googeln, wie Nixen orgasmieren!“?
Sie hatte es bei dem Teil mit dem Quickie bewenden lassen und Anna hatte sie sehr lange scharf und aufmerksam angeschaut.
„Solange ihr verhütet habt“, war ihre einzige Antwort gewesen.
„Es war kein Mann...“, hatte Greta geflüstert.
Und dann - und das hatte sie seltsam gefunden - hatte Anna gar nichts mehr gesagt.
Sie hatte in der Tür zum Bad gestanden in ihren grauen, weiten Shorts und ihrem Schlafshirt und hatte sie nur angesehen.
Greta dachte daran, aufzustehen.
Sie wollte schwimmen gehen.
Sie wollte zurück in das schwarze Meer und in die kalten Wellen und zu den Zungenspielen ihres Meerjungfrauen-One-Night-Stands.
Sie war heiß vor Erregung.
Wenn es nur nicht gewittern würde.
Bei Blitz und Donner in die Ostsee steigen war so ziemlich die bescheuertste Idee. Da konnte sie glich mit dem Reisefön in die Dusche klettern und das Wasser aufdrehen.
Greta regte sich.
Zwischen ihren Beinen seufzte es.
Sämtliche Gedanken daran, das schützende Haus zu verlassen, wurden ihr vom nächsten Donnergrollen ausgetrieben. Die Luft klappte wütend über ihr auseinander und wieder zusammen.
Anna zuckte und knurrte schließlich.
Sie hob den Kopf, erleuchtet von blauem, zuckenden Licht, und sah für den Bruchteil einer Sekunde aus wie eine erwachende Zornesgöttin.
Mit einer Kissenfalte in der Wange, aber was spielte das schon für eine Rolle.
„Moah“, murrte sie.
„Blöder Krach.“
Sie drehte sich zurück und klopfte auf ihrem Kissen herum, als würde dann Schlaf hinausfallen.
Ihr Blick streifte Greta beiläufig und blieb mit einem Mal stehen.
„Alles in Ordnung?“
„Hm?“
„Du siehst... angespannt aus.“
„Wie? Ich?“ Greta zog betont tiefen Atem ein.
„Nee. Es ist nur.. das Gewitter.“
Anna hob eine Augenbraue;
„Du liebst Gewitter. Du findest die Dinger total geil. Warum sieht es also so aus, als würdest du dir gleich in die Hose machen?“
„Ich uhm... hab schlecht geträumt.“
Greta dachte an die Nixe, die jetzt da draußen herumschwamm, in einer See, die aufgewühlt war von einem Sturm. Ob Nixen unter Wasser vom Blitz getroffen werden konnten? Hoffentlich nicht.
Annas Blick wurde dunkel.
„Nein, hast du nicht“, stellte sie fest und nun klang sie nicht mehr griesgrämig und verschlafen.
„Du hast gut geträumt. Verdammt gut.“
Ein schelmisches, mitfühlendes Grinsen huschte über ihr Gesicht.
„Soll ich 'ne Runde rausgehen? Dann kannst du...“
Sie hob eine Hand und knickte langsam Zeige- und Mittelfinger ein.
„Nicht doch.“
Greta schüttelte den Kopf.
„Ich werd' dich jetzt sicher nicht aus dem Bett jagen.“
Sie zog sich die Decke noch etwas höher.
Bei jedem Blitz zuckten Bilder der Erinnerung an ihre übernatürliche Freundin durch ihren Kopf.
„Ich schlaf wieder ein.“ Sie winkte übertrieben ab.
Sie war dabei, sich wieder etwas bequemer auf der Matratze zu sortieren, als Anna mit einem plötzlich sehr wachen Blick sagte;
„Ich müsste ja auch nicht aufstehen.“
Was sie dazu brachte, in der Bewegung innezuhalten.
„Ja eben“, entgegnete Greta. Sie spürte, wie ihre Augenbrauen sich wider ihren Willen fragend in die Höhe zogen.
„Ich versteh nicht, was du mir jetzt sagen willst.“
„Ich meine“, setzte Anna an und wich ihrem Blick für den Bruchteil einer Sekunde aus.
„Du kannst ruhig hier... Macht mir nichts aus.“
Da war er wieder - derselbe Blick wie vor zwei Tagen, an dem Greta ihr von ihrem Ostsee-One Night Stand erzählt hatte. Dunkel und tief und...wartend.
„Moment“, sagte sie leise.
„Verpass ich hier gerade was?“
„Ist doch nichts dabei.“
Anna zuckte mit den Schultern.
„Wir sind zwei Frauen, keine von uns hat irgendwas, was die andere nicht auch hat - guck nicht so, ich weiß es. Ich hab dich nackt gesehen!“ Ihr Blick glitt an Greta herab und dann spielte sie mit dem Zipfel ihrer Bettdecke herum.
Sie schnüffte kurz und trocken; eine reine Übersprungshandlung.
„Anna...“
Greta setzte sich langsam auf.
„Ist da was, worüber wir reden sollten?“
Donner untermalte ihre Frage.
„Mann, mach es doch nicht komplizierter als es ist!“ Anne rollte mit den Augen, aber sie zog ihren Kopf ein.
„Keine Ahnung, ich dachte, du hast einfach nur heiß geträumt und brauchst ein bisschen Handbetrieb. Das war alles. Weißt du was: Vergiss es! Ich hab nichts gesagt. Gute Nacht.“
Das Bettzeug raschelte. Draußen fing es an zu regnen.
Anna hatte Greta den Rücken zugewandt und das Gespräch war für sie ganz offensichtlich beendet.
In Greta hatte es aber gerade erst angefangen. Wenn sie vorher nicht wach gewesen war, dann spätestens jetzt.
Anna und sie. Sie und Anna.
Oh Gott.
Seit wann sah Anna sie so an?
Seit wann gab es da dieses Bewusstsein für mehr?
Der Sturm brach los - an zwei verschiedenen Stellen zugleich.
Und Anna schwieg, lag da und stellte sich schlafend.
Na toll.
To be continued...