RingRing

Mar 17, 2007 18:00

Autor: Elster und Grisu
Fandom: Hana Kimi
Charaktere: Akiha und Umeda
Disclaimer: Wenn Hana Kimi von uns wäre, wäre es nicht so verdammt flauschig.
Warnungen: Ziemlich viel sinnloses Gelaber


Umeda erwachte mitten in der Nacht vom Klingeln seines Telefons. Er ging natürlich nicht ran. Wer auch immer ihn um diese Zeit anrief, musste einen kompletten Dachschaden haben.
Die Katze, die zusammengerollt etwas entfernt von ihm auf dem Bett lag, zuckte mit den Öhrchen. „Du hast auf dem Bett nichts zu suchen.“, informierte Umeda sie. Und wurde ignoriert.

Nach dem dritten Klingeln ging der AB ran. „Ich bin nicht da. Es ist hoffentlich allgemein bekannt, wie Anrufbeantworter funktionieren. Sie haben dreißig Sekunden.“ Der langgezogene Piepton brachte Umeda dazu sich die Decke über den Kopf zu ziehen.

„Hallo“, meldete sich Akihas Stimme. Zu. Widerlich. Aufgedreht. „Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich gut in Mailand angekommen bin. Ich bin ein bisschen jetlagged. Meine Armbanduhr sagt, es ist vier Uhr. Nachmittags oder morgens? Äääääh... Ich find das noch raus, ich frag einfach Ebi, wenn sie wieder da ist. Sie streitet gerade mit den Leuten hier am Flughafen, weil mein Koffer fehlt. Sie meinte, ich soll weggehen, ich wirke nicht bedrohlich genug. Na ja, wird schon noch auftauchen. Zumindest die Kameras sind da und wenn ich mir neue Klamotten kaufen muss, kann ich das verschmerzen. Wozu bin ich in Mailand? Soll ich dir auch was kaufen? Ach, ich bring dir einfach was Nettes mit, lass dich überraschen. Ich fühl mich irgendwie total aufgekratzt. Ich hab so ziemlich den ganzen Flug über geschlafen. Obwohl es die ganze Zeit hell-“

Akihas Stimme wurde vom Piepton unterbrochen, dann informierte eine weibliche Bandstimme, dass es vier Uhr vier war. Die Katze, die ins Wohnzimmer gelaufen war, sobald sie Akihas Stimme gehört hatte, kam enttäuscht zurück und setzte sich mit einem anklagenden Blick vor Umedas Gesicht.

Umeda seufzte und versuchte wieder einzuschlafen. Gerade als er sich halbwegs entspannt hatte, klingelte das Telefon erneut. Was wollte der Idiot denn noch?
„Ich bin nicht da. Es ist hoffentlich allgemein bekannt, wie Anrufbeantworter funktionieren. Sie haben dreißig Sekunden.“

„Hey, das Ding hat mich abgewürgt. Kann man die Zeit da nicht länger einstellen? Ich war noch nicht fertig. Wo war ich stehengeblieben? Beim Flug, oder? Es war echt gruslig, es war die ganze Zeit hell. Oh, wenn ich jetzt darüber nachdenke, muss es bei dir doch morgens sein. Ich hoffe, ich hab dich nicht geweckt. Auf dem Flug haben sie diesen Film gespielt, den du so hasst. E-Mail für dich, oder wie hieß er? Na ja, ich hab ihn eh nicht gesehen, ich hab ja geschlafen. Und dann haben sie diesen furchtbaren Flugzeugfraß serviert. Also es war nicht so schlimm, aber zumindest einiges war doch ziemlich unappetitlich. Bei einer Mahlzeit geht das ja noch, aber kannst du dir vorstellen, wie verzweifelt man ist, wenn die zweite kommt? Sie haben- Piiiiieeep! Es ist vier Uhr sechs.“

Umeda drehte sich auf den Bauch und wartete. Das Telefon klingelte. Er schlug bei jedem Klingelton mit dem Kopf auf das Kissen und drückte sein Gesicht hinein, als seine Bandansage ein drittes Mal lief. Vielleicht würde er vom Sauerstoffmangel ohnmächtig werden, wenn er es nur lange genug durchhielt, das wäre schön. Er spürte, wie die Katze an seinen Haaren rumkaute.

„Ich war beim Flugzeugessen, oder? Sie haben immer diesen eingeschweißten Käsekuchen, der einfach nicht süß genug ist. Das Zeug ist so was von enttäuschend. Oh und die arme Ebi konnte gar nichts essen, die wird immer ein bisschen flugkrank. Sie ist ganz schön zerschlagen. Ich fürchte auch, ich kann sie nicht überreden, mit mir heute Abend noch Mailand unsicher zu mach-“
Umeda war aufgestanden, hatte den Hörer genommen und es gab wirklich nur eine Sache, die er Akiha jetzt sagen wollte: „Halt die Klappe!“

„Oh! Du bist wach!“, stellte dieser nur erfreut fest.
„Ja, ich bin jetzt wach. Und weißt du was? In einer perfekten Welt wäre das anders.“
„Hm. Tut mir Leid... wirklich. Aber sonst geht’s dir gut, ja?“

Umeda gab den Gedanken auf, noch mal einzuschlafen und ging in die Küche. Die Katze folgte ihm maunzend. „Wie soll es mir gehen? Japan ist nicht im Meer versunken, sobald du weg warst, es gab kein Erdbeben und Godzilla ist auch nicht aufgetaucht und hat Feuer gespuckt. Hier ist alles absolut normal, bis auf die Tatsache, dass ich jetzt wach bin, anstatt noch zwei Stunden zu schlafen.“
„Ach, ich hab dich vermisst.“

Umeda seufzte und zündete sich eine Zigarette an, hantierte mit der Kaffeemaschine herum, bis sie Geräusche von sich gab und setzte sich hin. Was sollte er darauf antworten?
„Wie geht es Sweetie?“, wollte Akiha wissen.
„Die Katze heißt nicht Sweetie.“
„Aber du kannst deine Katze nicht ‚die Katze’ nennen. Du baust damit Distanz zu ihr auf. Tiere spüren so was.“
„Sie hat sich nie beschwert.“
Akiha machte ein unzufriedenes Geräusch. „Und wie war dein Tag gestern?“
„Erholsam. Ich bin sogar dazu gekommen, ein bisschen Papierkram zu erledigen.“
„Wow, hört sich nach Spaß an.“
„Was war das gerade? Sarkasmus? Glaubst du, du kannst es mit mir aufnehmen?“
„Nein, du bist der unbestrittene Meister. Ah, Ebi hat meinen Koffer, es geht weiter. Arbeite nicht zu viel, hörst du? Davon kriegt man graue Haare und Falten. Sehr hässlich. Und du kannst mich jederzeit anrufen, wenn was ist. Auch wenn nichts ist. Und iss Frühstück! Und grüß Sweetie von mir. Und jeden, der dir sonst noch einfällt. Hauptsache, du denkst an mich.“
Umeda seufzte und legte auf.

„Ich soll dich von ihm grüßen.“, sagte er der Katze, die ihn mit großen gelben Augen ansah. Dann stand er auf und überlegt kurz, ob es sich lohnen würde, sich noch mal hinzulegen. Würde es eher nicht, also fütterte er die Katze, trank eine Tasse Kaffee und ging zu seiner Morgenroutine über.

Er duschte, putzte sich die Zähne, benutzte sogar Zahnseide, rasierte sich, dachte zum ersten Mal seit ungefähr zwei Jahren darüber nach, ob er nicht mal eine andere Frisur ausprobieren wollte, entschied sich dagegen, vertrödelte annähernd eine halbe Stunde damit sich zu überlegen, was er anziehen wollte, schaltete den Fernseher ein, zappte einmal durch alle Kanäle, schüttelte den Kopf in rechtschaffener Verachtung für die Dummheit der Welt, schaltete den Fernseher wieder aus, zog sich an.

Es war viertel sechs. Er überlegte, ob er auf Akiha hören und tatsächlich frühstücken sollte. Allerdings hatte er bis auf Akihas Cerealienzeug nicht viel im Haus. Und das waren kleine, bunte Tiere und Umeda weigerte sich, kleine, bunte, in Milch ersoffene Tiere zu essen. Er hätte doch noch einmal schlafen gehen sollen, aber jetzt war es zu spät.

Er verbrachte weitere fünf Minuten damit, seine zweite Tasse Kaffee zu trinke und sauer auf Akiha zu sein. Es fühlte sich auf eine vertraute und anheimelnde Weise gut an, morgens Kaffee zu trinken und sauer auf Akiha zu sein.
Als er mit der dritten Tassen Kaffee und seiner vierten Zigarette fertig war, war das auf Akiha sauer sein zu einem über Akiha nachdenken verkommen, was allerdings nach einer Weile lästig wurde.

Umeda dachte an die Tageszeitung, die er abboniert hatte und so gut wie nie las. Eigentlich könnte er die ja mal lesen. Er wusste allerdings nicht genau, wann sie kam und hatte auch keine besondere Lust, bis zum Briefkasten zu gehen, also holte er sich die ungelesene Zeitung von gestern aus dem Altpapier und blätterte sie durch.

Er gähnte und beschloss, Akiha anzurufen.

anime / manga, fanfiction, user: elster, Shônen-ai, hana kimi

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