Title:Evil Thing named Mail [5/?]
Author:
pinkupinkuCharacters:Akanishi Jin, Yamashita Tomohisa, Kamenashi Kazuya
Rating:Humor, NC-17(?)
Disclaimer:I don't own the characters but the plot. Well, at least if you call it a plot.
Warning:German. (Sorry, I am not able to write in English. -.-)
Summary:
The title already speaks for itself. Mails are evil things. They easily can lead to misunderstandings in no time.
Notes: This fiction was written for
karu_chan as an oneshot. But after finishing Kame came along and wanted to be part of that too. So i had to include him in one and another way. Thanks for betaing to
nfu_nfu. ^-^
Kapitel 5
Jin verfolgte entspannt das Kommen und Gehen seines Freundes. Nach wie vor konnte er sich nicht vorstellen, wie Kame auf den seltsamen Gedanken gekommen war, ihn zu küssen. Und erst recht wusste er nicht, bei welcher Entscheidung ihm das nun geholfen hatte. Dennoch war er zufrieden mit sich und der Welt. Kame hatte ihn geküsst.
Der junge Sänger grinste breit bei der Erinnerung an das wohlige Gefühl im Magen. Nicht einmal die Tatsache, dass Kame seit dem nicht mehr mit ihm gesprochen hatte, konnte ihn großartig beeinträchtigen in seiner Freude. Gut, er konnte sich besseres vorstellen, als von seinem Freund geküsst und anschließend ignoriert zu werden. Doch noch machte er sich darüber keine Gedanken.
Als Kame ihm allerdings auch in den folgenden Tagen aus dem Weg ging und begann indirekt über Ueda mit ihm zu kommunizieren, fing er ernsthaft an sich Sorgen zu machen. Hatte er etwas falsch gemacht? Hatte Kame vielleicht die falsche Entscheidung getroffen und ging ihm jetzt aus dem Weg. Er hoffte bei allen Göttern dieser Welt, dass sein junger Freund sich nicht entschieden hatte, ihn fortan zu ignorieren.
Jin wurde von Tag zu Tag weinerlicher, als Kame auch nach Ablauf einer ganzen Woche nicht mit ihm sprach. Und so war das Erste, womit Pi nach seiner Ankunft konfrontiert wurde, ein den Tränen naher Liebhaber, der auf seiner Wohnzimmercouch saß. Er stöhnte innerlich auf, während seine Gedanken in rasender Eile versuchten eine Ursache für Jins aktuellen Zustand zu finden.
„Hi-i." Unsicher blickte er dem Älteren entgegen. "Freust du dich so, mich zu sehen, dass du weinen musst?“
Er setzte ein schiefes Lächeln auf und hoffte, dass der Ältere auch Lächeln würde. Stattdessen zogen sich dessen Mundwinkel nur noch weiter nach unten und leise Schluchzer waren zu hören.
Verstört blickte Pi zu seinem Freund und verwünschte in Gedanken Kame. Was hatte der junge Sänger jetzt wieder angestellt.
„Komm her Jin.“ Damit schloss er sein Gegenüber bestimmt in die Arme und bettete dessen Gesicht an seine Brust. „Erzähl mir was passiert ist. Wenn du schweigst, kann ich dir nicht helfen.“ In langsamen Bahnen begann er Jin durch die wirren Locken zu fahren, versuchte den Mann in seinen Armen zu beruhigen.
Pi spürte, wie sich die Feuchtigkeit langsam durch seine Kleidung saugte, während Jin nach endlos langer Zeit zu sprechen begann. Sein Redefluss wurde immer wieder durch kleine Schluchzer unterbrochen.
„Letzte Woche .. hick ... da ging es Kame an einem Tag nicht gut... hick... und ich bin dann mit ihm in den Park gegangen... hick... und... hick... und dann hat er mich geküsst... hick... „
„Und das war so schlimm, dass du jetzt weinen musst?“ Pi bezweifelte, dass das der ursprüngliche Grund für die vorliegende Traurigkeit war, fragte jedoch lieber nach, um auf Nummer sicher zu gehen.
„Nein.. hick.. ich habe mich zuerst total gefreut... hick... und es hat mir auch nichts aus... hick... ausgemacht, dass er mir danach ausgewichen ist.. hick..“
„Kame ist dir ausgewichen?“
„hick .. ja.. hick..“
„hm“
Pi machte sich eine geistige Notiz. Im Verlaufe der Woche würde er der Sache noch mal auf den Grund gehen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Kame den Anderen absichtlich ignorierte. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte er Pi nicht angerufen, um ihn zu fragen, was er wegen Jin machen sollte bzw. wo dieser sein könnte. Er seufzte. Seine beiden Freunde bereiteten ihm nichts als Ärger.
„Aber wie gesagt ... hick.. das hat mir erst gar nichts ausgemacht.“ Ein ernster Ton mischte sich in seine Stimme als er fort fuhr. „Doch seit dem ist eine Woche vergangen und er hat immer noch kein Wort mit mir gesprochen.“
Der Jüngere überlegte einen Moment, bevor er Jin irritiert fragte „Hast du ihn denn mal von dir aus angesprochen?“
Der ältere Sänger schüttelte nur leicht den Kopf und Pi fragte sich, wie er sich nur in zwei solche Deppen verlieben konnte. Er schloss kurz die Augen, bevor er Jin ein Stück von sich schob und je einen sanften Kuss auf die verheulten Augenlider drückte.
Anschließend beugte er sich noch ein Stück weiter hinunter und drückte seine Lippen zärtlich auf die seines Freundes. Er lächelte etwas verlegen, als Jin die Augen aufschlug und ihn fragend anblickte. Pi wusste, früher oder später musste er seinen Partner in seine Geheimnisse einweihen, wenn er dessen Gefühle nicht auf Dauer verletzten wollte.
„Jin. Es gibt da etwas, was ich dir sagen möchte. Und bitte höre mich erst zu Ende an, ehe du Fragen stellst.“
Bestimmt forderte er sein Gegenüber zum Schweigen auf und sortierte kurz seine Gedanken. Das hier war wichtig und er wollte keinen Fehler machen, indem er dem Anderen die Dinge in falscher Reihenfolge präsentierte.
„Hm. Wo fange ich am besten an. Du fragst dich sicherlich seit langem, warum ich so vollkommen gelassen bin, obwohl dein Herz nicht vollkommen mir gehört.“ Er zögerte einen Moment bevor er weiter sprach.
„Am Anfang war auch ich davon überzeugt, dass ich nicht so rücksichtvoll sein kann. Wer könnte das schon. Immerhin möchte doch jeder seinen Liebhaber einzig und allein für sich allein haben.“ Unsicher blickte er zu Jin hinüber, bevor er erneut zu sprechen begann.
„Ich weiß nicht, wie es passiert ist. An dem Tag, als du mich zurückgelassen hattest. An dem Tag, als sich Kame so lieb um mich gekümmert hat. Ich kann nicht genau sagen, wann es passiert ist, aber im Verlaufe dieses Tages hat es klick gemacht. Verrückt nicht?“ Traurig lächelnd wendete er seine Augen zur Zimmerdecke, ehe er mit seinem Geständnis fort fuhr.
„Da habe ich die erste Nacht mit der Liebe meines Liebes verbracht und verliebe mich am darauf folgenden Tag Hals über Kopf in meinen anderen besten Freund. Wäre es nicht zum Heulen, würde ich jetzt lachen.“ Vorsichtig betrachtete er die Gestalt ihm gegenüber und sah, wie es hinter der gerunzelten Stirn arbeitete.
„Ah. Versteh mich nicht falsch. Ich liebe dich seit dem nicht weniger als zuvor.“ Bekräftigend formte er seine Hände zu einem Herz und hielt sie sich an der Stelle, wo sich sein Herz befand, vor die Brust. Er hatte dabei einen ernsthaften Gesichtausdruck aufgesetzt.
Als Jin auch nach einigen weiteren Minuten keine Regung zeigte, zog ihn Pi ungestüm zurück in seine Arme, hielt ihn diesmal dicht an seinen Körper gepresst. Eine Hand streichelte dem Älteren unabwegig über die angespannten Rückenmuskeln. Er wusste, dass Jin immer etwas länger brauchte, um wichtige Ereignisse zu verarbeiten. Doch gerade stellte er einen neuen Rekord auf und entriss Pi damit Stück für Stück seiner inneren Ruhe.
Der junge Sänger begann sich bereits zu fragen, ob er richtig gehandelt hatte, als sein Partner nach einer schieren Ewigkeit endlich zu sprechen begann.
„Das ist nicht dein Ernst oder?“ Pi zuckte leicht zusammen, entspannte sich aber sogleich wieder, als er merkte, dass Jins Körper von heftigem Lachen geschüttelt wurde. Kurz um hielt er seinen Partner noch enger an sich gedrückt und atmete erleichtert aus.
„Es ist mein voller Ernst. Kann ich also hoffen, dass du mir nicht böse bist, dass ich es dir nicht gleich gesagt habe?“ Jin schenkte ihm ein scheues Lächeln und nickte leicht.
„Ich habe mir all die Tage, seit dem wir zusammen sind, den Kopf zerbrochen, warum es dir egal ist, dass ich noch wen anderes liebe. Für einen Moment habe ich sogar geglaubt, du spielst nur mit mir. Aber darauf, dass du Kame genauso verfallen bist wie ich, wäre ich mein Lebtag lang nicht von alleine gekommen.“ Erleichtert schmiegte er seine Wange in den weichen Stoff von Pis Hemd.
Der Jüngere lächelte nur zufrieden und strich in endlosen Bahnen über den Rücken seines Freundes. Nach dem er endlich sein Gewissen erleichtern konnte, fühlte er sich wesentlich beschwingter als zuvor.
„Wie wäre es jetzt mit einem Eis? Irgendwo im Tiefkühlfach muss noch ein Behälter Vanilleeis sein.“
Jin nickte heftig zur Bestätigung und Pi musste herzhaft lachen. Es war befreiend zu wissen, dass sich sein Freund nicht geändert hatte. Ungestüm küsste er den Älteren auf die Lippen und zog ihn dann in die Küche.
Vorerst hatte er es geschafft, Jin auf andere Gedanken zu bringen. Jetzt musste er nur noch dringend ein Gespräch mit Kame führen. Wenn er die Puzzelteile richtig zusammengesetzt hatte, dann ignorierte Kame Jin keinesfalls absichtlich. Viel eher würde sein Freund davon ausgehen, dass Jin nicht mit ihm sprechen wollte und ignorierte ihn, um sich selbst zu schützen. Aber all das hatte Zeit bis morgen. Heute, ja heute wollte erst einmal nach Hause kommen.
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Nach einer erholsamen Nachtruhe fühlte sich Kame schon viel besser. Er wusste nicht mehr, wann er das letzte Mal so gut geschlafen hatte. Doch seit dem er eine Entscheidung getroffen hatte und sich seine Gedanken nicht nur um verwirrende Begebenheiten drehten, war er auch in der Lage bei Zeiten einzuschlafen. Und sein Körper freute sich maßlos über die ungewohnte Ruhephase.
Doch lange währte die Ruhe nicht an. Viel zu schnell wurde er durch seinen Wecker in die kalte Realität zurückgerissen, welche ihn rücksichtslos aufforderte, sein Bett zu verlassen und sich einem arbeitsreichen Tag zu stellen. Kame schlug widerwillig die Bettdecke zurück und schwang die Beine über die Bettkante. Seine feinen Härchen stellten sich auf, während sein Körper die unfreundliche Morgenluft empfing.
„Eine heiße Dusche ist jetzt genau das richtig.“ murmelte er, sich selbst Mut zusprechend und begab sich direkt ins Bad. Er zuckte leicht zusammen, als seine blanken Füße die kalten Fliesen berührten, eilte dann jedoch schnellen Schrittes in die Nasszelle und drehte den Wasserhahn auf. Die Wärme des Wassers umfing ihn sofort, hüllte ihn in einen angenehmen Dämmerzustand.
Seit über einer Woche nun hatte Jin kein Wort mit ihm gesprochen und er fragte sich langsam schweren Herzens, ob der Freund ihm sein Vergehen jemals verzeihen würde. Es war ein simpler Kuss. Gut, der Kuss war etwas weiter gegangen und die Bezeichnung simple war keineswegs ausreichend. Dennoch konnte er sich keinen Reim darauf machen, warum Jin ihn nicht fertig gemacht hatte, sondern ihn einfach ignorierte. Eigentlich ignorierte er ihn nicht einmal richtig.
Viel zu oft hatte er Jin dabei ertappt, wie dieser ihm seltsame Blicke zugeworfen hatte, während er sich unbeobachtet glaubte. „gaaar“ Frustriert hielt Kame seinen Kopf direkten in den Wasserstrahl, versuchte seinen Gedankenfluss zum Schweigen zu bringen.
„Ich hoffe nur, dass Pi bald wieder da ist. Sonst dreh ich hier noch durch.“ Er hatte die wage Hoffnung, dass sich die Dinge wieder normalisieren würden zwischen Jin und ihm, wenn Pi erst einmal wieder da war und seinen Freund mit Aufmerksamkeit überschüttete.
Kame hatte mit Erstaunen bemerkt, welche Wirkung der Ältere auf Jin hatte. Es freute ihn, dass sich seine Freunde so gut verstanden, dass sie sich liebten. Unbemerkt löste sich eine Träne und verschwand ungesehen in den Wasserfluten, die auf Kame inzwischen leicht zitternden Leib niederprasselten. Weitere Tränen folgten, waren stumme Zeugen seiner inneren Qual. Der junge Mann wusste nicht, warum er weinte. Er verstand es nicht. War er nicht glücklich, dass seine besten Freunde einander liebten? War er es nicht selber gewesen, der beide zu ihrer Liebe ermutigt hatte?
Langsam sank er an der ihn stützenden Kachelnwand herunter. Eng zog er die Beine an seinen schmalen Leib und umschlang sie fest mit seinen zittrigen Armen. Sein Körper wurde von heftigen Schluchzern geschüttelt, während er versuchte seine Emotionen unter Kontrolle zu bekommen.
Geraume Zeit später war Kame endlich in der Lage, sich aus seiner verkrampften Haltung zu lösen. Erschöpft drehte er das Wasser ab und ließ den flauschigen Stoff des Handtuchs über seine erhitzte Haut gleiten. Alsbald war sein Körper trocken gerubbelt und er wand sich der restlichen Morgenprozedur zu. Zähne putzen, Haare fönen, kämen und rasieren.
Letztendlich saß er 15 Minuten später in luftige Sachen gekleidet am Küchentisch und verspeiste eher widerwillig sein Frühstück. Er hatten keinen Appetit, war sich aber bewusst, dass er ohne Energiezufuhr früher oder später bei der Arbeit versagen würde. Und wenn er eines nicht ausstehen konnte, dann war es, die Anforderungen nicht zu erfüllen, die an ihn gestellt wurden.
Er wollte sich gerade die Schuhe anziehen, als sich sein Handy laut stark Gehört verschaffte. Beiläufig griff er nach dem modernen Kommunikationsmittel und überflog die erhaltene Nachricht.
>> Guten Morgen Kame-chan. Hast du gut geschlafen? Ich bin seit gestern wieder da. Hast du heute gegen siebzehn Uhr Zeit, um mich zu treffen? Würde gern etwas mit dir besprechen. <<
Kames Herzschlag hatte sich bei diesen Worten eigenmächtig beschleunigt und er verwünschte sich dafür. Er konnte Pi nicht haben. Pi gehörte jetzt zu Jin. Egal, wie viel Pi auch für ihn empfinden mochte und vor allem unabhängig davon, wie sehr er selber den Älteren liebte. Pi war außerhalb seiner Reichweite und auf eine Affäre würde er sich nicht einlassen. Es wäre zu schmerzhaft, Jin als Freund zu verlieren, wenn dieser jemals etwas darüber erfahren sollte.
Harsch wischte er sich ein paar Tränen aus den Augenwinkeln, die sich unbemerkt dorthin verirrt hatten. Es war Zeit, der Realität entgegen zu treten. Er musste dem Ganzen ein Ende setzen, bevor die Situation eskalierte und dafür gab es keine bessere Gelegenheit als das heutige Treffen. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte ihm der Freund eine Entscheidung abgenommen.
Es dauerte nicht lange, bis er eine bestätigende Antwort verfasst hatte. Eilig drückte er den Sende-Knopf und verstaute das Handy in seiner Hosentasche. Kurz darauf befand er sich auch schon auf dem Weg zum Set. Seine Gedanken kreisten, während er sich versuchte an die Zeilen seines heutigen Textes zu erinnern.
Erfreut blickte Pi auf sein Handydisplay. Kame hatte ihm positiv geantwortet und das, ohne lange zu zögern. Er hatte das Gefühl, dass der heutige Abend ein voller Erfolg werden würde.
„Nee, Jiiin. Wann hast du heute Schluss?“ Anhänglich schmiegte er sich an den Rücken seines Freundes, während dieser versuchte, die neusten Nachrichten im Fernsehen zu verfolgen.
Jin seufzte. Die Nachrichten würden noch genau zwei Minuten andauern. Konnte Pi nicht diesen Moment noch abwarten?
„Jiiin“
Der Angesprochene schloss kurz die Augen und versuchte die nervige Stimme auszublenden. Vergeblich. Als er die Augen wieder aufschlug, blickte er direkt in das schmollende Gesicht seines Freundes. Diesmal würde er nicht nachgeben. Er würde dem Blick seines Freundes standhalten.
Er würde seinem Freund jeden Wunsch er füllen.
Pi schien sich seines Sieges gewiss zu sein, denn plötzlich formten sich seine Mundwinkel zu einem breiten Grinsen. Der Ältere seufzte. Wann hatte ihn der Andere übertrumpft? Es war ihm schleierhaft.
„Ich habe so gegen zwanzig Uhr Feierabend.“
Das Lächeln seines Freundes wurde noch breiter, insofern das möglich war. „Das ist perfekt.“
Jin unterließ es nach zu fragen, für was es perfekt war. In den letzten Wochen hatte er gelernt, dass er gar nicht alles wissen wollte, was sein Freund so tat oder plante. Es gab sogar Momente, in denen er regelrecht Angst vor den Gemütswendungen seines Partners hatte. Er hoffte nur still, dass es diesmal nichts mit einem öffentlichen Kinobesuch zu tun hatte. Nach wie vor zeugten blaue Flecken an diversen Körperstellen von ihrem Abenteuer. Der junge Sänger hatte unbedingt mit ihm ein normales Date haben wollen, so wie Paare es heutzutage machten. Er selber hatte dagegen auch nichts einzuwenden gehabt.
Zumindest bis zu dem Punkt, als sie von Fans entdeckt wurden, die sie bis zur U-Bahnstation verfolgt hatten. Zwischenzeitlich hatte er sogar das Gefühl gehabt, gehört zu haben, dass diese Pin gerufen hatten anstatt Pi. Aber warum sollten sie ihm mit dem Namen seines Hundes hinterher rufen. Er verstand es nicht. Jedoch machte das nichts. Bereits vor langer Zeit hatte er beschlossen, dass sich das Denken eines Fans seines Verständnisses entzog und er deshalb keinen Gedanken daran zu verschwenden brauchte.
„Pi..“
„Ja?“
„Versprich mir, dass es nichts Waghalsiges ist, bei dem dein Leben in Gefahr ist. Ok?“
Der Jüngere stutzte einen Moment, nickte dann jedoch mit einem zuversichtlichen Lächeln auf den Lippen, während er sich um die Couch herum zu seinem Freund begab.
„Versprochen. Aber nur, wenn du auch pünktlich wieder hier bist.“
Beide wussten, dass es ein sinnloses Versprechen war. Denn niemand konnte im Vornherein sagen, wie lange die Trainingseinheiten gehen würden. Pi seufzte verhalten.
„Ich werde dann mal langsam los. Wir sehen uns.“
Er küsste Jin zum Abschied ein weiteres Mal, ehe er sich seine Sachen schnappte und zur Tür hinaus verschwand.
Der Tag zog sich schleppend hin. Nervös wanderte Pis Blick immer wieder zu seiner Armbanduhr. Wenn es seinen temporären Bandmitgliedern aufgefallen war, so versuchte keiner ihn darauf hinzuweisen. Pi spielte gelangweilt mit einem Kugelschreiber, während er versuchte die Vokabeln aus seinem Englischbuch zu verstehen. Um ihn herum herrschte geschäftiges Treiben, doch schafften es weder die Menschen um ihn herum noch die fremden Wörter vor seinen Augen, seine Konzentration zu fesseln. Nach weiteren frustrierten Minuten klappte er sein Buch bestimmt zu und verließ den Aufenthaltsraum.
Auf seinem Weg ins Freie kam er an einem Getränkeautomaten vorbei und besorgte sich erst einmal eine Erfrischung. Es dauerte nicht lange, bis ein orangefarbener Lockenkopf neben ihm auftauchte.
„Can I help you?“ fragte Mike in perfektem Englisch und deutete mit dem Zeigefinger auf das Buch in Pis Händen. Er lächelte leicht, als der Angesprochene zu verstehen schien.
Pi nickte schließlich zur Antwort und gab das Buch an seinen neu gewonnen Freund weiter. Dieser begann sofort in dem Buch zu blättern. Nach einer Weile sah er den Älteren fragend an und Pi überlegte, wie er dem Anderen am ehesten sagen konnte, was er wollte. Mike würde nicht in der Lage sein, ihm die Wörter auf Japanisch zu erklären, doch konnten sie zusammen an Pis Aussprache der fremdländischen Wörter arbeiten.
Nach einer Weile des Schweigens fing Pi einfach an einen Absatz im Buch zu lesen und Mike begann automatisch ihn zu korrigieren, wenn er etwas falsch machte. Und nach einer weiteren Stunde hatten sie sogar eine Art Zeichensprache entwickelt, um sich zu verständigen. Pi grinste amüsiert, als Mike ihm versuchte in einer Mischung aus Englisch und Japanisch mit Händen und Füssen zu erklären, dass es ihm Spaß machte, mit dem Älteren zusammen zu arbeiten und wie gut es ihm in Japan gefiel.
Als Pi das nächste Mal auf die Uhr schaute, war es bereits sechzehn Uhr und er war dankbar für die effektive Ablenkung, bei der er sogar etwas gelernt hatte. Höflich verabschiedete er sich von den Brüdern, nachdem er seine Sachen zusammen gepackt hatte und machte sich auf den nachhause Weg.
Kaum hatte er seine Wohnung betreten, als auch schon die eifrige Vorfreude wieder von ihm Besitz ergriff. Der Abend war viel versprechend. Er musste nur noch Kames Standpunkt in diesem Dilemma ausfindig machen. Dann konnte er damit beginnen, alle Puzzleteile zusammen zu setzen.
Pi war gerade dabei, sich in seinen Gedanken zu verlieren, da klingelte es an der Tür. Verwirrt warf er einen Blick auf seine Armbanduhr, nur um seine Vermutung bestätigt zu sehen. Es war zwanzig Minuten vor der verabredeten Zeit. Wer konnte das nur sein?
Sein Gesichtausdruck zeugte von leichter Überraschung, als das Erste, was in sein Blickfeld trat, ein leerer Hausflur war.
„eeehhh?“
Verblüfft wollte er die Wohnungstür schon wieder schließlich, da materialisierte sich langsam eine Gestalt aus dem Schatten neben dem Treppenaufgang. Pi blinzelte ein paar Mal im Zwielicht. Seine Augen weiteten sich, als er die in sich zusammen gesunkene Figur identifizierte. Hastig brachte er die Schritte hinter sich.
„Oh mein Gott. Kame-chan. Was ist passiert?“
Zögerlich faste er die zitternde Hand seines Gegenübers und zog den Jüngeren hinter sich her, dirigierte ihn wortlos auf die bequeme Couch in seiner Wohnung. Er löste sich nur kurz von ihm, um die Wohnungstür zu schließen und kehrte dann sofort an Kames Seite zurück.
Es zerriss Pi geradezu das Herz, seinen Freund so aufgelöst zu sehen. Die Augen des Jüngeren wirkten glasig, die Lieder gerötet und verquollen. Pi seufzte tief. Wie sollte er mit der veränderten Situation umgehen?
Kame wusste selbst nicht, warum er schon wieder den Tränen nahe war. Den Tag über hatte er sein Bestes gegeben. Der Dreh war schneller vorübergegangen wie erwartet, so dass er sich frühzeitig auf den Weg zum Treffen machen konnte. Doch kaum hatte er das Treppenhaus seines Freundes betreten, begann er abermals zu weinen.
Er hatte gekämpft, seine Schwäche zurück gedrängt. Heute Morgen hatte er stolz eine Entscheidung getroffen, hatte sich geschworen, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Und nun saß er hier auf Pis Sofa und sein Vorhaben schien zum Scheitern verurteilt zu sein. Leise Schluchzer verließen seinen Mund, als er zu sprechen begann.
„Pi“ Der Jüngere wimmerte bei jedem Wort, das er hervorbrachte mehr. „Ich kann nicht mehr. Ich halte das nicht aus. Ich liebe dich und Jin zu sehr. Ich kann nicht mit dir zusammen sein in dem Wissen, dass es Jin das Herz bricht, wenn er davon erfahren sollte.“
Eine volle Viertelstunde sagte keiner von beiden etwas. Schweigend hing jeder seinen eigenen Gedanken nach. Kame betrachtete es nach wie vor wie ein Wunder, dass er diese Worte über die Lippen gebracht hatte. Er war sich mehr als bewusst, dass er damit Pi tief verletzt hatte. Es kam einer direkten Zurückweisung gleich.
Dennoch hatte Pi seit dem keinen Mucks von sich gegen. Still hatte er erst Kames Profil gemustert und schien nun seine Konzentration auf die Zimmerdecke zu richten. Seine Haltung wirkte nach außen hin lässig, doch Kame wusste aus Erfahrung, dass sein Verstand hinter der Gesichtsmaske versteckt heftig arbeitete.
Ohne provoziert worden zu sein, hatte Kame ein Geständnis über seine Gefühle abgelegt. Wäre die Situation nicht zum Heulen gewesen, würde Pi sich jetzt maßlos freuen. Unerwartet nahm er aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung wahr. Sein junger Freund hatte sich erhoben und war auf halbem Weg aus der Wohnung. Panik machte sich in Pi breit. Wenn er die Sache jetzt nicht in den Griff bekam, würde der entstandene Spalt zwischen ihnen nicht mehr reparabel sein.
„Warte.“
„Pi. Ich sollte jetzt wirklich gehen.“
„Ich werde dich jetzt nicht so gehen lassen.“
Kame musste dem Anderen zugestehen, dass er schnell war. Denn kaum hatte Pi seinen Satz zu Ende gesprochen, stand er auch schon hinter ihm und zog ihn in eine enge Umarmung. Es dauerte einen Moment, ehe Kame die unaufgeforderte Nähe akzeptierte, die Gegenwehr aufgab und sich gegen den warmen Körper in seinem Rücken sinken ließ.
Es war ein angenehmes Gefühl, behütet in den Armen des Älteren zu liegen. Doch zugleich war es ein verbotener Genuss, machte dem Jüngeren nur zu deutlich bewusst, wonach ihm verlangte und was er nie würde haben können.
„Bitte.“ brachte Kame mühsam hervor. „Bitte quäl mich nicht länger und lass mich gehen.“
Pi antwortete ihm nicht, sondern zog ihn nur noch enger an seinen Körper heran und führte sie beide zurück zur Couch. Kurzum ließ er sich darauf nieder und platzierte Kame resolut auf seinen Schoss, fixierte seine Position mit beiden Armen.
Als sich der Jüngere nicht erneut gegen ihn auflehnte, löste er versuchsweise einen Arm und streichelte Kame beruhigend über den gekrümmten Rücken. Bereits nach den ersten Bahnen schmiegte sich der junge Sänger an Pis Brust, schlang ihm seinerseits die Arme um den Hals und vergrub sein abermals tränenfeuchtes Gesicht in dessen Halsbeuge.
Der Ältere atmete innerlich erleichtert auf. Der junge Mann in seinen Armen war verzweifelt und schrie nach Hilfe, verleugnete jedoch seine Gefühle nicht länger und das war es schließlich, was Pi Hoffnung schöpfen ließ. Vorsichtig löste Pi nun auch seinen zweiten Arm aus der engen Umklammerung und begann Kame zärtlich über den Haarschopf zu streichen.
Nach einer Weile beugte sich Pi zu dem Bündel auf seinem Schoß herunter, bis seine Lippen Kames Ohr berührten. Sanfte drückte er einen Kuss auf die Ohrmuschel und begann dann, ihm etwas zuzuflüstern.
„Kame-chan.“ Pi hielt erneut kurz inne. „Was ich in der Mail geschrieben habe, war kein Scherz. Ich meine es ernst.“
Kame wusste, dass er dem Anderen nicht zuhören sollte. Es war verboten, was sie taten. Früher oder später würde er nachgeben, dessen war er sich sicher. Er sollte dem Sirenengesang seines Freundes nicht lauschen. Dennoch hielt er nervös den Atem an in Erwartung dessen, was der Ältere noch zu sagen hatte, während sein Atem kitzelnd über Kames Haut tanzte.
„Kamenashi Kazuya, ich liebe dich.“
Der Herzschlag des jungen Sängers setzte für einen Sekundenbruchteil aus, nur um sich beschleunigt fortzusetzen. Die Stimme seines Freundes hatte sehr ernst geklungen und Kame war sich nun einmal mehr sicher, dass Pi nicht mit ihm spielte. Aber worauf wollte der Ältere hinaus. Sie beide, ihre Gefühle, hatten keine Zukunft. Er verstand es nicht.
„Aber Jin... Du liebst doch Jin...“ erwiderte Kame, die Worte mehr wie ein Hauch hervorgebracht.
Sich zurücklehnend drehte Pi den Kopf des Jüngeren soweit, dass er seinen Blick einfangen konnte. Ein mattes Lächeln lag auf seinen Lippen, als er zu erklären begann.
„Ja, ich liebe Jin.“ Kame warf ihm einen - ich wusste es doch - Blick zu und Pi räusperte sich kurz.
„Aber dich liebe ich auch.“ Soviel hatte Kame bereits vermutet. Und wie nun weiter?
„Und Jin weiß darüber bescheid.“ Die Augen seines Freundes wurden tellergroß, während in ihnen eine unausgesprochene Frage hing, die der Ältere nur zu gerne beantwortete.
„Und Jin hat soweit kein Problem damit, dass ich dich auch liebe.“
Der Jüngere wurde von Minute zu Minute geschockter, als der volle Inhalt des Gesagten in sein Bewusstsein vorgedrungen war. Es war für Jin ok, dass Pi ihn liebte?
„Aber...“ begann Kame erneut.
„Kein aber. Oder siehst du, dass ich mich beschwere, weil du nicht nur mich liebst, sondern auch Jin?“
„eeyh? woher weißt du...?“
Pi grinste etwas schief, nachdem er den jungen Mann bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit zu einem indirekten Geständnis gebracht hatte.
„Dem entnehme ich, dass ich Recht hatte?“ fügte er trotzdem fragend hinzu. Der Jüngere errötete peinlich berührt, nickte dann jedoch stumm.
„Siehst du, Kame-chan. Es passiert schneller, als man denken kann. Vor 3 Monaten hätte ich auch noch nicht gedacht, dass du mir mein Herz stehlen würdest.“
Pi machte nun ein schmollendes Gesicht und verfehlte damit sein Ziel nicht. Ein leichtes Leuchten war in die Augen seines Freundes zurückgekehrt. Nach wie vor waren sie gerötet und leicht verquollen, doch der endlose Strom an Tränen schien vorerst versiegt zu sein und das erfüllte Pi mit gewissem Stolz.
Bis jetzt hatte er nie praktische Erfahrungen sammeln können, wie er sich einem Liebhaber gegenüber, geschweige denn in einer Beziehung verhalten sollte. Doch mit zunehmender Zeit hatte er das Gefühl, der Situation gewachsen zu sein. Vorsichtig strich er mit dem Daumen über Kames Wangen, entfernte die letzten Überreste, die von Angst und Verzweiflung zeugten.
Es dauerte nicht lange, bis sich der Jüngere in seine Hand schmiegte, die Zärtlichkeiten genießend. Pis Lächeln wurde fester, verlieh seinem Gesicht einen freudigen Ausdruck und genauso erging es seinem Gegenüber.
Keiner von beiden war überrascht, als sich Kame schließlich nach vorne beugte und ihre beiden Münder in einem Kuss vereinigte. Der Kuss war sanft und schien für die Ewigkeit zu sein. Als sich die beiden schwer atmend von einander lösten, umspielte auch Kames Lippen ein seliges Lächeln.
„Pi, ich liebe dich.“
Ohne länger zu zögern schlag Kame seinem Freund die Arme um den Hals und schmiegt sich dicht an dessen Körper. „Die vergangen Wochen waren die Hölle. Zu Anfang war ich vollkommen verwirrt. Und dann ist auch noch die Sache mit Jin passiert. Immer wenn ich euch beide zusammen sehe, bin ich hin und her gerissen.“
Der Ältere hatte den Ausführungen seines Freundes stumm gelauscht. Eine unermessliche Freude machte sich in ihm breit, nachdem Kame endlich die magischen Worte ausgesprochen hatte. Er war sich zwar über die Gefühle seines Freundes im Klaren gewesen, doch fühlte es sich umso schöner an, es direkt aus Kames Mund zu hören.
Übermütig drückte er sogleich den Jüngeren in die Sofakissen neben sich und grinste breit über das überraschte Gesicht seines Freundes. Spielerisch ließ er anschließend seine Finger über Kames Flanken tanzen und versuchte den jungen Mann zu kitzeln, nur um im nächsten Moment irritiert zurück zu weichen, als statt gekeuchtem Lachen leises Stöhnen an sein Ohr drang.
Mit leicht geröteten Wangen sah Kame zu ihm auf, bevor er beschämt seinen Kopf zur Seite drehte, um dem Blick des Älteren auszuweichen. Das sein Körper ihn so schonungslos verraten hatte, war peinlich genug. Musste Pi diesen Moment nun auch noch endlos ausdehnen?
„Nun tu nicht so, als hätte ich etwas unvorstellbares gemacht.“ durchbrach Kame sichtlich verlegen die aufkommende Stille. „Was kann ich dafür, wenn mein Körper so auf deine Berührungen reagiert.“
Als der Jüngere schließlich seinen Blick zurück auf die Gestalt über sich wendete, stockte ihm kurzzeitig der Atem. Alle Verspieltheit war aus den Zügen seines Freundes gewichen, einzig und allein Ernsthaftigkeit spiegelte dessen Form wieder. Kame schluckte heftig. Bisher hatte er Pi nie als einschüchternd empfunden, doch gerade fühlte er sich schwach und klein in dessen Gegenwart.
Hastig versuchte Kame sich aufzurichten, wurde jedoch unnachgiebig von Pis einer Hand auf die Couch niedergedrückte, während seine andere forschend über den Oberkörper des Jüngeren fuhr und diesem abermals ein ersticktes Stöhnen entlockte.
Fasziniert begann Pi über die aufgerichteten Brustwarzen zu streichen, die sich unter dem T-Shirt demonstrativ hervorhoben. Es erstaunte und erregte ihn zugleich, wie stark Kame auf seine Berührungen reagierte. Kame mit verklärten Augen und leicht geöffnetem Mund unter sich liegen zu sehen, machte ihn unheimlich an.
Langsam beugte er sich herunter und hauchte einen Kuss auf diese verführerischen Lippen, kostete länger als beabsichtigt von der samtenen Haut. Sein Verstand sagte ihm, dass er aufhören sollte, weil noch nicht alle Beziehungsstränge aufgeklärt waren. Doch die Süße, die von Kames Körper ausging, betörte seine Sinne, weckte seine animalische Natur. Gedankenlos intensivierte er ihren Kuss und stöhnte auf, als sich die kühlen Finger seines Freundes unter sein eigenes Hemd schoben und schließlich über seinen Rücken strichen.
„Gott Kame, was machst du nur mit mir? Ich bin so weit, dich hier auf der Stelle zu nehmen.“
Der Jüngere kicherte leicht. „Als ob deine Wirkung auf mich geringer wäre.“ Bei diesen Worten griff er nach einer von Pis Händen und führte sie zu seiner deutlich fühlbaren Erektion. Es dauerte nicht lange, bis Pis Finger eigenmächtig auf Wanderschaft gingen und schließlich geschickt den jungen Sänger von seiner Jeans samt Unterhose befreit hatten.
Kame erschauderte, als die Augen seines Freundes über seinen entblößten Unterleib glitten. Er war nervös, viel zu nervös, wie er sich innerlich eingestand. Seine Stimme zitterte leicht beim Sprechen.
„Gefällt dir, was du siehst? Ich meine..“ Abrupt verstummte er wieder. Wem wollte er hier etwas vormachen? War seine aktuelle Position nicht bereits Einladung genug? Seine zweifelnden Gedanken machten ihn unsicher und doch konnte er sich von seinem Gegenüber nicht lösen. Wie gebannt wartete er darauf, dass Pi weiter machte.
Nach schier endloser Zeit hob der Ältere seinen Blick und zeigte ein recht selbstzufriedenes Grinsen. Der junge Sänger war gar nicht erst in der Lage, eine Frage nach der Bedeutung des Grinsens auszusprechen, da im nächsten Moment gähnende Leere seinen Kopf erfüllte und Lichter vor seinen Augen tanzten.
Pi hatte ohne zu zögern seine eine Hand eng um die Härte des jungen Mannes geschlossen und massierte nun das pulsierende Fleisch, während er federleicht mit der Zungespitze über den Kopf des menschlichen Phallus strich. Seinen Freund auf diese intime Weise kosten zu können, war äußerst stimulierend und Pi ergab sich seinem Verlangen, als er seinen Mund schließlich hinabsenkte und Kames Männlichkeit vollständig umschloss.
Genüsslich fuhr er mit seiner Zunge schlängelnd die Härte auf und ab, während er langsam zu saugen begann. Kame stöhnte unkontrolliert. Seine Hand hatte sich längst in dem wirren Haarschopf seines Freundes festgekrallt und traktierte nun unbewusst dessen Kopfhaut. Er war dem Höhepunkt nahe und stieß unablässig in die ihn umschließende Höhle.
Es dauerte nicht lange, bis sich schließlich der Körper des Jüngeren verkrampfte und sich Kame in Pis Mundhöhle ergoss. Letzterer schluckte den heißen Samen überrascht, lächelte dann jedoch zufrieden, als er die erschlaffende Männlichkeit seines Freundes sauber leckte und anschließend freigab. Im nächsten Moment beugte er sich vor und küsste Kame sanft auf die Lippen. Er wusste nicht warum, aber er fühlte sich mit einem Male vollkommen eins mit sich und der Welt.
„Pi, du grinst wie ein Honigkuchenpferd bis über beide Ohren.“ brachte der Jüngere zwischen zwei Küssen hervor. „Dabei sollte ich der jenige sein, der hier auf Wolke 13 schwebt.“
Der dunkelhaarige Sänger antwortete nicht sofort, sondern ließ seinen Blick abermals über die Gestalt seines Freundes wandern. Er nickte einmal sich selbst bestätigend, bevor er ein „Du bist wunderschön, wenn du dich fallen lässt.“ flüsterte. Sein Freund wurde augenblicklich puterrot und versuchte sich unter Pi hervor zu winden.
Schmunzelnd erlöste er schließlich Kame aus seiner Verlegenheit und stand auf. Hilfsbereit reichte er dem Jüngeren seine Sachen und warf dabei einen beiläufigen Blick auf die Uhr. Pi erschrak heftig. In gut einer halben Stunde würde Jin kommen und er musste noch das Essen vorbereiten. Vielleicht konnte Kame ihm dabei helfen.
„Hey Kame..“
„Hmm?“
„Hast du schon mal Curry-Reis selber gekocht? Mir ist gerade eingefallen, dass ich Jin ein Abendessen versprochen habe und er in etwa einer halben Stunde hier eintrudeln dürfte.“
Die Augen des Jüngeren weiteten sich panisch. „Du willst mir nicht gerade sagen, dass du mit mir Schlafen wolltest, während Jin jeden Moment zur Tür hätte reinkommen können?“ Er war schlicht weg entsetzt über so viel Leichtsinn.
„Tut mir leid. Ich war zu abgelenkt, um an den weiteren Abend zu denken. Erst die Uhrzeit hat mich gerade in die Wirklichkeit zurückgeholt.“ Pi wirkte etwas zerknirscht und warf Kame einen Bettelblick zu. „Also, hast du schon mal?“
Seufzend überlegte Kame, wie er sich am einfachsten aus diesem Schlamassel befreien konnte. Gerade jetzt hatte er absolut keine Lust, auf Jin zu treffen. Er fühlte sich schuldig und doch wollte er die letzten Stunden nicht rückgängig machen.
„Also gut. Ich werde dir beim Kochen helfen. Aber erwarte nicht, dass ich auch zum Essen bleibe. Zur Abwechslung möchte ich heute Nacht noch ein paar Stunden Schlaf bekommen.“ Es war eine halbe Lüge, doch keiner von beiden sagte etwas dazu und so machten sie sich über die Zutaten her. Waschen, Putzen, in Würfelschneiden. Schließlich kochte alles vor sich hin.
Als Jin die Wohnungstür aufschloss, war von Kame weit und breit nichts mehr zu sehen. Müde drapierte er seine Jacke auf die Garderobe und ließ seine Schuhe schwerfällig daneben fallen, ehe er sich bis zum Sofa schleppte und die Augen schließend darauf niedersank. Der Tag war alles andere als locker gewesen. Er wollte nur noch schlafen. Hätte er Pi nicht sein Versprechen gegeben, sich nach der Arbeit mit ihm zu treffen, wäre er direkt in seine eigene Wohnung gefahren.
„Hi Schatz. Das Essen ist so gut wie fertig.“ rief ihm Pi enthusiastisch aus der Küche entgegen. „Möchtest du vorher noch etwas trinken?“
Fröhlich klapperte der Jüngere in der Küche herum, während er das Curry zusammen mit dem Reis auf zwei Tellern verteilte. Verwundert schritt er nach einer Weile ins angrenzende Zimmer. Er war sich Hundertprozent sicher, dass jemand die Wohnung betreten hatte. Doch wenn es Jin gewesen war, hätte er ihm geantwortet. Mit einem Küchenmesser bewaffnet kam er direkt vorm Sofa zum Stehen und konnte ein wehmütiges Grinsen nicht vermeiden.
Dort in den weichen Polstern lag sein geliebter Freund und schlief den Schlaf der Gerechten. Pi seufzte. Hatte er sich wieder mehr Stress gemacht als nötig. Rasch brachte er das Messer zurück in die Küche und holte anschließend eine Wolldecke. Vorsichtig breitete er diese dann über Jins schlafendem Körper aus und steckte die Enden der Decke behutsam unter. Zum Schluss strich er ihm noch ein paar Fransen aus der Stirn und drückte einen saften Kuss auf die entblößte Stelle.
„Schlaf gut.“ flüsterte er noch, während er das Licht losch und leise in die Küche zurücktapste. Der Tag war ereignisreich gewesen und sein Magen verlangte nun dringend nach einer Stärkung. Mit weitaus weniger Begeisterung als zuvor begann er sein Essen zu verzehren. Pi war sich sicher, dass die Dinge sich in den folgenden Tagen klären würden. Doch bis dahin würde er weiter in Ruhelosigkeit schweben. Inständig hoffte er, dass Jin sich umgänglich geben würde, nachdem er erst mal in den Plan eingeweiht war.
Nach endlosen Minuten der Stille hatte der junge Sänger sein Mahl beendet und räumte im Anschluss das benutzte Geschirr in die Spüle und Jins Essen in den Kühlschrank. Ein kleines Lächeln beflügelte seine Züge, als er an seinen Freund denken musste. Jin würde schon von alleine wach werden, wenn der Hunger ihn aus den Federn trieb.
Kurz sah er noch einmal nach Jin, ehe er sich ins Schlafzimmer zurückzog. Langsam pellte er sich aus seinen Sachen, ließ sie in einem unordentlichen Haufen vor dem Bett liegen und schlüpfte dann schläfrig unter die Bettdecke. Genüsslich kuschelte sich Pi in das weiche Material und war bald darauf eingeschlummert.
~*~
Ende
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