Great Pretender

Jan 14, 2006 18:13

Titel: Great Pretender
Fandom: Yu-Gi-Oh!
Charaktere: Joey, Kaiba
fanfic100_de Prompt: 004. Innenseiten
Rating: PG
Warnings: gen
Disclaimer: Keiner der hier verwendeten Charaktere gehört mir. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld.
Summary: Warum Kaiba Joey nicht mag…

Kommentar: Nur was kleines... Ein paar Gedanken, die mir ganz spontan einfielen, als ich das Lied „Great Pretender“ vom YGO Movie OST gehört habe...

When the world comes crashing down, do you just smile and say,
"I am the Great Pretender, Willing to Dream Forever"

Great Pretender

Do you wander through this life, like a child without a care
Do you fear the things you love, do you seek the things you fear
When the world comes crashing down, do you just smile and say,

"I am the Great Pretender, Willing to Dream Forever"
Oh, I'll just float away, and let the waves keep pulling me in,
I'll just hang out here and watch the world pass over my head,
Because, I'm still believing, all of the things you said.
Oh, all of the things you said

Are you searching for the truth, but all you come accross is lies,
Has someone sabotaged your route, left all the answers in disguise
When the world comes crashing down, do you just smile and say...“

(Great Pretender - The Jon Frederik Band)

~ * ~

Ich sitze in der Klasse und starre auf den Bildschirm meines Laptops. Die ganze letzte Nacht habe ich schon durchgearbeitet und versucht den Fehler in dem System zu finden, doch bis jetzt blieb es bei dem Versuch. Meine Augen schmerzen schon und ich kann mich kaum noch auf die einzelnen Symbole konzentrieren. Ich habe schon Angst, jeden Moment könnte alles vor meinen Augen verschwimmen. Seit gestern Abend habe ich nichts gegessen und werde es auch nicht. Nicht, bis ich diesen Fehler gefunden habe.
Ich weiß, dass ich Augenringe habe, dass mein Blutzucker am Boden ist und ich mich wirklich zusammen nehmen muss, nicht einfach umzukippen.
Wieder einmal gehe ich an den Rand dessen, was für meinen Körper gut ist.
Ich sollte eigentlich wie andere die Schulpause „genießen“, mich vielleicht etwas entspannen, aber ich habe keine Zeit.
Ich höre das Lachen meiner Klassenkameraden, ganz besonders das eines gewissen blonden Schülers. Sein Lachen ist besonders laut und bringt mich in Rage.
Ich habe oft das Gefühl, er hat keine Ahnung vom richtigen Leben. Ich hasse die Art, wie er alles auf die leichte Schulter nimmt und einfach so tut, als hätte das alles nichts mit ihm zu tun.
Für diese Unbeschwertheit würde ich ihn am liebten ständig eine reinschlagen!
Ich neige sonst nicht zur Gewalt, nicht im körperlichen Sinne, doch bei ihm würde ich eine Ausnahme machen.
Aber ich weiß, dass er zurückschlagen würde, und ein blaues Auge kann ich mir in der Geschäftswelt - in meiner Welt - nicht leisten.
Ich atme einmal tief durch und versuche weiter das fehlerhafte Glied in der Ereigniskette dieses Programms zu finden. Es kann nicht angehen, dass es ständig abstürzt, so kann man damit nicht arbeiten! Warum finde ich diesen Fehler nicht?

Auf meinem Pult auf der Tastatur landet ein Papierflieger.
Ich zucke zusammen, sehe auf und weiß, dass ich die Zeile verloren hab und beinah von vorne anfangen muss.
Der Papierflieger ist bemalt, ich sehe ein mit Kuli gemaltes Gesicht und den Schriftzug: „Wheeler Air! Mit uns fliegen sie richtig.“
Mit Bleistift steht darunter: „...wenn sie abstürzen wollen.“
Es ist die Art von Humor, über die ich nicht lachen kann. Es ist albern und kindisch.
Ich höre, wie schräg hinter mir kurz diskutiert wird. Wahrscheinlich traut sich keiner den Flieger zurück zu holen. Nur einer wird sich trauen, der einzige, der sich in meiner Gegenwart etwas rausnimmt.

Ich höre die Schritte und kurz darauf steht Wheeler neben mir.
„Hey, sorry“, beginnt er und ich sehe auf, „tut mir leid. Hat sich wohl etwas verflogen.“
Er zeigt auf den Flieger auf meiner Tastatur. Er wirkt etwas verlegen, auf seine leichtgläubige, naive Art.
Ich hasse diese Art. Es ist, als wollte er damit bewirken, dass man ein schlechtes Gewissen bekommt, sollte man wütend auf ihn sein.
Ich sehe ihn kalt an, meine Augen sind etwas zusammen gekniffen.
„Dann nimm dein Spielzeug und verschwinde.“ Es klingt eisig, aber normal, ich rede immer auf diese Weise mit ihm.
Er grinst nur leicht und nimmt das gefaltete Stück Papier.
„Bin ja schon wieder weg...“ Er versucht beschwichtigend zu klingen, doch ich gehe nicht darauf ein. Erst seiner nächsten Bemerkung widme ich wieder meine Aufmerksamkeit: „Du siehst echt scheiße aus, Alter. Vielleicht solltest du weniger arbeiten.“
Ich weiß nicht, wie er das meint, ganz gewiss nicht böse, doch macht es mich aggressiv. Er grinst noch immer.
„Das geht dich einen Scheiß an, Köter. Ich erwarte auch nicht, dass du es verstehst, da du noch nie gearbeitet hast. Wobei ich auch bezweifle, dass du jemals Arbeit finden wirst. Wer würde schon so einen unfähigen Idioten anstellen?!“
Meine Worte sind hart und bissig. Ich weiß, dass es keinen Grund gab, das zu sagen, doch es passiert immer wieder.
Ich sehe wie sich seine Augen kurz verengen, dann jedoch wieder entspannen. Er zeiht die Augenbrauen hoch, pustet seine Backen auf und lächelt leicht.
Er zuckt mit den Schultern. „Meinte es ja nur gut... Musst du wissen. Ich sammle dich nicht auf, wenn du wegkippst.“
Mit dem Flieger in den Händen geht er weg.
Ich hasse seine Art.
Egal was passiert, alles lässt ihn anscheinend kalt. Nichts macht ihn runter, je gemeiner ich werde, desto größer wird seine Klappe, je tiefer er fällt, desto schneller kommt er wieder auf die Beine. Das ist seine Art mit den Dingen umzugehen, das ist seine Art von „Stärke“.
Joey Wheeler ist ein nerviges, vorlautes Stehaufmännchen.
Immer wieder versuche ich ihn auf den Boden zu drücken, doch immer wieder steht er auf.
Warum kann er nicht liegen bleiben?!
Dann könnte ich endlich aufhören, ihn für diese Stärke zu beneiden!

Vielen Dank fürs Lesen. ^^
 

yu-gi-oh!, *fanfic100_de - yu-gi-oh! - kaiba/joey, .kaiba/joey, !fanfiction (german), -gen

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