Titel: Im Notfall…
Untertitel: …arbeiten Turks auch am Wochenende
Teil: 1/7
Autor: naboru
Fandom: Final Fantasy
Charaktere: Rude, Reno, Elena
fanfic100_de Prompt: 058. Abendessen
Challenge/Satz: 4.10. „Es gibt Dinge im Leben, auf die hat man keinen Einfluss, man muss sie hinnehmen, so wie ein Zug den Schienen folgen muss.“ (von
20_situationen)
Wörter: 1704
Rating: PG-16
Warnungen/Genre: Action, Comedy, Reno
Summary: Bei einem gemeinsamen Abendessen wurde Elena entführt und Rude ist Schuld. Deswegen müssen er und Reno sie da raus holen…
Disclaimer: Keiner der hier verwendeten Charaktere gehört mir. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld.
Kommentar: Ich weiß, diese Szene kommt einigen vermutlich bekannt vor… Sie ist auch aus einem Action Film geklaut, aber ich fand das so geil, allein, weil es so gut zu Rude und Reno passt. *g*
Ich hoffe, ihr findet es trotzdem ganz nett. Die weiteren Kapitel sind dann ideenmäßig wieder auf meinen Mist gewachsen. ^^°
Ach ja…mit der FF nehm ich an dem Wettbewerb „eine Woche mit Rude und Reno“ teil, deswegen gibt es 7 Teile… vorläufig. Vielleicht gibt es doch noch mehr, mal sehen. ^^°
Im Notfall… arbeiten Turks auch am Wochenende
-- Sonntag --
„Ich will nur mal festhalten, dass ICH diesmal nicht an unserer Situation Schuld bin!“
„…“
In der Ferne vernahm man Schreie einer Männerstimme.
„Hast du gehört? Diesmal ist es nicht wegen mir!“ Reno zog wütend seine Augenbrauen zusammen und sah Rude fest an. Der schwieg weiter und schob nur seine Sonnebrille zu Recht.
„Dabei fing der Abend so nett an…“ Seufzend lehnte sich Reno an den Helikopter und sah auf die Uhr. „Und wegen euch musste ich das schöne Steak liegen lassen.“ Noch einmal blickte Reno erbost zu seinem Partner, der stumm neben ihm saß.
Vorsichtig lehnte sich Rude etwas vor und spähte durch die offenen Schiebetüren des Helikopters in die Dunkelheit.
Irgendwo dort musste Elena stehen, bedroht von einem Irren, der ihr eine Waffe an den Kopf hielt. Rude fragte sich wirklich, warum seine Kollegin sich nicht selbst befreite, schließlich war sie ein Turk und ließ sich so was normalerweise nicht gefallen.
„Sag mal“, ergriff Reno wieder das Wort, den Blick zum Himmel gewandt, da es langsam anfing, leicht zu regnen, „weswegen ist der Typ eigentlich so sauer auf dich?“
„Hm“, brummte Rude missmutig, sich seine Sonnenbrille wieder den Nasenrücken hoch schiebend. „Ich habe ihn mal wegen einem Diebstahl verhört…“
„Aha… und?“ Der Rothaarige runzelte verwirrt die Stirn.
„Ich hab ihn mehrere Tage verhört… Das hat er mir wohl übel genommen.“
„Oh man, ist das ein Weichei… nur weil du ihn verhört hast?“
„Nun ja… ich musste das Verhör beenden, als er ins Krankenhaus musste.“
Reno zog seine Augenbrauen hoch. „Oh, ach so.“ Müde fuhr er sich durch seine inzwischen feuchten Haare. „Wer hätte gedacht, dass sich’n nettes Abendessen so entwickelt… Warum hat er überhaupt Elena mitgenommen? Ich hab in all der Hektik kaum was mitbekommen.“
„Er dachte wohl, sie und ich wären zusammen.“
Reno prustete los. „Was? Wirklich? Oh mein Gott, lass das nicht Tseng hören! Der wird sich sowieso wundern, wieso wir uns an nem Sonntag den Helikopter ausleihen.“
Beinahe gleichgültig zuckte Rude mit den Schultern. „Das erklären wir dann… Wir sollten uns erst mal um Elena kümmern. Die steht im Regen mit dem Typen allein da hinten.“
„Stimmt… eigentlich könnte die sich ja auch mal selber wehren.“
„Wer weiß, vielleicht hat er sie betäubt.“ Noch einmal sah Rude durch den Helikopter, erkannte jedoch nicht viel, nur eine Gestalt, die eine andere vor sich hielt und mit einer Pistole bedrohte.
„Ach Unsinn! Sie schreit doch auch die ganze Zeit, hörst du das nicht?“
Und tatsächlich hörte man zwischen den Schreien des Mannes, der irgendwelche Forderungen stellte, Elenas Stimme, die hin und wieder einen Fluch ausstieß.
„Hm… was machen wir…?“, fragte Rude und fuhr sich über die Glatze.
„Du gehst da raus und lenkst sie ab und ich schleich mich von hinten ran und überwältige ihn.“
„Wäre es nicht besser, du lenkst ihn ab.“
„Nein!“ Reno sah entschlossen zu Rude und dieser verstand, dass der Rothaarige ihm das mit dem Steak wirklich übel nahm.
„Gut… wie soll ich das anstellen?“
Reno grinste bösartig und schadenfroh. „Zieh dich aus!“
„…“
„Na los, hopp hopp!“
„Reno, das ist nicht komisch!“
“Ich weiß, deswegen: Runter mit den Klamotten!“
„Ich kann ihn sicherlich auch ablenken, ohne mich auszuziehen.“
„Ja, vielleicht, aber das würde nicht so gut funktionieren… Manchmal muss ein Mann das tun, was ein Mann tun muss. Es gibt Dinge im Leben, auf die hat man keinen Einfluss, man muss sie hinnehmen, so wie ein Zug den Schienen folgen muss. Außerdem hat der Typ Elena wegen dir geschnappt und wenn wir nichts machen, bringt der Irre sie um. Und das wäre DEINE Schuld! So! Und genau darum: Runter. Mit. Den. Klamotten!“
Rude verdrehte die Augen. Wenn es etwas gab, das Reno gut konnte, dann reden und einen von Sachen überzeugen, die man normalerweise nie tun würde.
„Außerdem hast du mich um mein Abendessen gebracht, deswegen hast du nicht das Recht, zu fragen!“
Ergeben seufzte Rude schließlich und fing an, sich zu entkleiden.
„Hehe, nette Unterhose…“, grinste Reno, als Rude nur noch seine Boxershort anhatte, auf der ein Muster mit grünen Fröschen gedruckt war.
„Die hat mein Sohn mir geschenkt“, brummte er leise und sah noch einmal hinüber zu Elena. „Und was soll ich jetzt machen?“
„Hmmm…“ Reno überlegte, bis sich seine Augen weiteten, da ihm scheinbar etwas eingefallen war. Vorsichtig krabbelte er etwas in den Helikopter und holte einen schwarzen Regenschirm hervor, um ihn Rude in die Hand zu pressen. „Hier, nimm. Und jetzt geh da raus und sing irgendwas.“
„Wie bitte? Singen?“
„Ja, warum nicht…“
„Was denn zum Beispiel?“
„’I’m singing in the rain’, oder so was. Lass dir was einfallen. Ich schleich mich jetzt hier hinten rum.“ Reno zeigte auf das Heck des Hubschraubers und nickte dem anderen zu.
„Oh man…“, murmelte Rude den Kopf schüttelnd und stellte sich an das Cockpit. Er atmete noch einmal tief durch, spannte den Regenschirm auf und hielt ihn vor sich. Er fragte sich wirklich, warum er das hier tat und wer später dafür büßen musste.
Elenas Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Erst wurde sie von einem Kellner bedroht und hier an den Stadtrand entführt und dann kamen Rude und Reno erst eine Stunde später, um sie zu retten. Solange stand sie hier nun schon, der komische Typ hinter ihr, der eine Waffe an ihre Schläfe hielt. Und als der Helikopter endlich angeflogen kam, landete er und wieder geschah minutenlang nichts, außer dass der Kerl, der sie bedrohte, irgendwelche merkwürdigen Forderungen schrie. Zum Beispiel wollte er, dass Rude sich auszieht und zu ihnen kommt und dass ihm der Hubschrauber überlassen wird.
Elena rollte die ganze Zeit mit den Augen. Zumal sie bezweifelte, dass der Typ weder einen Hubschrauber fliegen konnte, noch dass Reno und Rude ihn aus dieser Entfernung überhaupt klar verstanden.
Umso überraschter war sie, als Rude plötzlich hinter dem Cockpit hervor kam, anscheinend wirklich nur noch mit einer Unterhose bekleidet und einem schwarzen Regenschirm in der Hand, den er sich an die Schulter gelehnt über den Kopf hielt.
Elenas Kidnapper war in diesem Moment offenbar genauso verblüfft, denn er beendete seine Schreiorgie und wurde still.
Als Rude dann auch noch anfing, irgendetwas zu singen - was sich nicht einmal schlecht anhörte - fragte der Entführer die blonde Frau: „Das ist doch etwas übertrieben, oder?“
„…etwas.“ Elena zog verwundert ihre Augenbrauen hoch.
In diesem Moment traf den Entführer ein Schlag in den Nacken.
Reno hatte sich in einem großen Bogen um ihn und Elena herum geschlichen, bis er schließlich knapp hinter ihnen stand und den Schlag ausführte.
Der Kidnapper ging auf die Knie und verlor die Kontrolle über die Situation. Schnell nahm Reno ihm die Waffe aus der Hand und packte Elena am Arm, ging mit ihr ein paar schnelle Schritte in Richtung Hubschrauber und blieb dann stehen, richtete die Pistole auf den Mann, der auf dem Boden kniete und sich den Nacken hielt.
„Bleib ja da hocken!“, zischte Reno böse, weil es inzwischen viel heftiger regnete und seine Klamotten sich nach und nach voll Wasser sogen.
Von dem Handeln des Rothaarigen etwas überrumpelt, atmete Elena tief ein und fragte dann fast panisch. „Reno, hast du die Handgranate?!“
„Die was?!“ Geschockt riss Reno die Augen auf.
„Na, was meinst du, warum ich mich nicht gewehrt hab!“ Elena sah ihn erschrocken an und hörte dann auch schon den Entführer lachen. Dieser stand inzwischen wieder und grinste überlegen.
„Du…“ Reno konnte seinen Fluch nicht beenden, da in diesem Augenblick etwas zwischen seine Füße kullerte, dem er angsterfüllt mit den Augen folgte. „FUCK!“ Reno ließ die Pistole fallen, griff nach der Granate und schleuderte sie weg. Sie explodierte noch mitten in der Luft, genau über dem Helikopter.
Mit großen Augen verfolgten Elena und Reno das Spektakel und waren einen Moment gelähmt, bis die Blonde tief Luft holte und den anderen anschrie: „Sag mal, hast du sie noch alle?! Du kannst die doch nicht einfach auf den Hubschrauber schmeißen! Stell dir vor, die wäre nur eine Sekunde später explodiert!“
„Ist sie aber nicht!“, schimpfte Reno zurück, der der Ansicht war, das Elena ihm ruhig etwas dankbarer sein könnte. „Stell du dir doch mal vor, die wäre zwischen meinen Beinen explodiert! Dann wäre von dir auch nicht mehr viel übrig gewesen!“
„Haltet die Klappe! Alle beide!“
Wie in Zeitlupe drehten sich Elena und Reno wieder zu dem Kidnapper. Der hatte sich in der Zeit, als die beiden stritten, die Pistole geschnappt, die Reno hatte fallen lassen und fuchtelte aufgebracht damit herum.
„Na super, das war ja ne tolle Rettungsaktion“, brummte die Blonde genervt und hob vorsichtig die Arme.
„Ach sei still, ich kann doch nicht wissen, dass der ne Granate hat.“ So allmählich fand Reno diesen Abend gar nicht mehr komisch.
„Haha…“ Der Mann grinste irre und man spürte, wie überlegen er sich fühlte. „Jetzt habt ihr nichts mehr zu lachen, was? Jetzt fehlt nur noch euer halbnackter Freund. Wo ist der?“
„Hier!“, kam Rudes schlichte Antwort, bevor er dem überraschten Mann den Regenschirm über den Kopf schlug. Der ging erneut zu Boden und hielt sich jammernd den Kopf. Rude runzelte die Stirn und schlug noch einmal zu, sodass der Regenschirm zerbrach und der Entführer reglos am Boden liegen blieb.
Alle drei Turks atmeten tief durch.
„Ist es jetzt endlich vorbei?“, fragte Reno, vollkommen fertig mit den Nerven.
„Ich denke…“ Elena fuhr sich durch die Haare.
Rude nickte nur.
„Yo, wo hatte der eigentlich die Handgranate her?“, wollte Reno noch wissen, als sich die drei auf den Weg zum Helikopter machten.
„Der hatte die die ganze Zeit in der Hand. Deswegen konnte ich ja auch nichts unternehmen, weil der schon den Stift gezogen hatte und damit gedroht hat, sich mit mir in die Luft zu jagen…“
„Okay, klingt plausibel… Und ich hab mich schon gewundert, warum du dich nicht wehrst…“
„Wir sollten vielleicht die Polizei rufen, dass die den Typen mitnimmt und einsperrt…“, meinte Elena, als sie vor dem Hubschrauber standen.
„Mach ich im Heli. Und nu steigt ein… Ach ja, noch was.“ Reno sah die beiden anderen Turks mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Ihr schuldet mir noch ein saftiges Steak!“ Mit diesen Worten stieg er ins Cockpit und startete den Rotor.
Elena grinste. Bevor sie ebenfalls in den Hubschrauber stieg und das Geräusch des Rotors zu laut wurde, meinte sie noch einmal amüsiert zu Rude: „Übrigens: Schöne Unterhose.“
Sie bekam keine Antwort…
Ende
Vielen Dank fürs Lesen. ^^