Ich kann mit Fug und Recht sagen, dass nun das allerallerschlimmste folgt, das ich je geschrieben habe. Man möge mir verzeihen...
Titel: Harry Potter und die Wurzel allen Übels
Autor:
agadinmarGenre: Bad!Fic, Crack!Fic... X-Over
Disclaimer: Dies alles tut mir noch mehr leid als sonst
Rating: Was ist das offizielle Rating für Wahnsinn? Sonst wohl PG
Warning: Also, very very Bad!Fic, schlimme Witze, schlechte Wortspiele und poor pure Madness, ungebetat (aber Fehler machen diese story auch nicht schlimmer...)
A/N: Für die
Zuckerfederkiel April-Challenge. Ihr habt es so gewollt...
Harry Potter und die Wurzel allen Übels
Der anthrazitfarbene Himmel leuchtete Purpur - was in diesem ganz speziellen Fall keine fehlerhafte Farberkennung seitens der Autorin ist, sondern ein stilles Vorzeichen dafür, dass ein Mann, grimmiger als der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf-weil-ihn-ohnehin-kaum-ein-fanficautor-richtig-schreibt und frisurtechnisch noch bemitleidenswerter ausgestattet als der-Junge-der-(ohne-Kamm)-lebt, seine machtgierigen Klauen zu auf nach der magischen Welt ausgestreckt hat, um sie, wie man es von größenwahnsinnigen Monstern kennt, in Tod und Verderben zu stürzen oder ihr zumindest ein Bunte-Abo aufzuschwatzen.
*
Hartmut Engler lehnte sich zufrieden im bequemen Sessel aus 1a-Kindsleder zurück. Voldemort hatte wirklich recht - Massentierhaltung war absolut überflüssig, wenn man nur wusste, wo es neue Ressourcen zu entdecken gab. Der Mann war wirklich ein Genie - zumindest meistens.
„Gut, Hartmut, der Himmel leuchtet jetzt - aber was bringt uns das? Ich bin doch nicht der Evil-Overload--“
„Overlord - Gott, es heißt LORD, nicht LoAD!,,“,, genervt verdrehte Hartmut die Augen und nuckelte an seinem MaiTai. Er wusste, dass sein Lover es hasste, wenn er ihn auf seine grammatikalischen Grenzen hinwies, aber hin und wieder konnte er sich diese kleine Freude nicht verwehren.
„Warum habt ihr in Hogwarts kein Deutsch? Oder Englisch? - Und deine Dreisatzrechnung ist auch eine Katastrophe...“
Ein Weilchen dachte Voldemort darüber nach, warum er Hartmut nicht töten sollte. Er bemühte sich wirklich und schon nach kurzer Zeit bemerkte er sogar die ersten Zeichen einer schlimmen Migräne, so wie jedes Mal, wenn er versuchte einen größeren Zusammenhang zu erkennen oder ein Sudoku zu lösen. Aber eine innere Stimme befahl ihm den Engler leben zu lassen (Andererseits war es auch die gleiche Stimme, die ihn in den achtzigern überzeugt hatte, dass er durch rhythmische Sportgymnastik mindestens ebenso erfolgreich werden könnte wie diese unsägliche Frau aus Flashdance und als Bonus noch das lästige Hüftgold, das er sich über die Weihnachtsfeiertage bei den Malfoys angefuttert hatte, loswerden würde).
Skeptisch sah er zu dem schlecht frisierten Mann und wenigstens viel fiel ihm die Frage wieder ein, die er auf jeden Fall noch vor Hartmuts Ableben beantwortet haben wollte (denn Untote reden nicht nur schleppend und miefen aus sämtlichen Körperöffnungen, sie haben auch leider überhaupt keinen Sinn für Dramatik und eine gute Geschichte).
„Was?!“
Wissend sah Hartmut von seinem troifzigsten May Tay auf. Er mochte es, wie Voldemort alle wichtigen Informationen prägnant zusammenfassen konnte.
„Ach, du willst wissen, weshalb der Himmel purpurn strahlt und warum ich glaube, dass das genau der richtige Weg ist, um Hogwarts in die Knie zu zwingen, obwohl du doch bislang schon die unmöglichsten Sachen versucht hast? Nun, das ist ganz leicht…“, genüsslich zuzzelte er an seinem erotischen exotischen Cock(tail) - letztere Silbe ist optional und kann auf Wunsch des Lesers gelöscht werden.
„Hm, deine Mhai Thais sind echt super, Voldie. Aber zurück zu meinem Plan. Ist dir mal aufgefallen, wie veraltet dein Unternehmen ist? Was du brauchst ist ein wenig frischer Wind.“
„Frischer Wind? Lucius hat mir doch erst gestern so eine Brise-Pyramide Klo-Beduftung geschenkt. Riecht nach Apfelblüten…“
„Ach, Hase, stell dich doch nicht so begriffsstutzig - und gewöhn dir endlich an deine Sprachanteile einzuleiten! Wer soll denn so durchblicken, wer von uns spricht.“
Voldemort kratzte sich nachdenklich am Kinn: „So in etwa?“
Wiedermal grinsend sah ihn Hartmut an: „Ich wusste doch, dass du es drauf hast, Baby!“
„Danke“, strahlte Voldemort zurück: „Aber jetzt erklär mir endlich deinen Plan, bevor ich es mir anders überlege und doch auf Lucius höre und einfach alles mit der riesen-Armee überrenne, die ich bei der Haushaltsauflösung von diesem Sauron ersteigert habe.“
„Lucius hat doch keine Ahnung! Wir müssen fvfviel subtiler vorgehen. Keine öffentlichen Hinrichtungen mehr, keine Drohungen, sondern wir werden sie erst mit unterschwelligen Botschaften weichkochen, ihre Kinder für uns gewinnen und dann werden wir zuschlagen - wenn sie ohnehin wehr- oder zumindest werlos sind.“ Durch die zig Mei Teis bereits deutlich zuviel Blut im Alkohol, beschloss Hartmut kurzerhand Voldemort auch noch seinen Oberclou zu verraten: „Außerdem werden wir sie durch ein neues, poppiges Auftreten in unseren Bann ziehen. Ein freundliches Auftreten mit Produkten, die wir ihnen unterjubeln werden, die ihnen das Geld aus der Tasche ziehen und uns immer mächtiger machen!“
„Hm, das überzeugt mich noch nicht so ganz.“
„Weil du es dir noch nicht richtig vorstellst! Wir werden sie einlullen, ihnen Melodien eintrichtern, wie eine Gehirnwäsche. Das funktioniert immer - oder was glaubst du, wie ich die Muggel so in den Griff bekommen habe? Musik ruft Emotionen hervor, bewegt die Menschen.“
„Stimmt, bei „Lena“ habe ich sogar ein bisschen geweint…“
„Siehst du! Das wird ein Kinderspiel, Puffelchen....“
*
Gesagt getan. Schon bald lief die erste Produktpallete der Todessertoys in den Spielwarenläden ein, die DeathEater-Roben wurden gegen viel modernere, purpurne Todesser-Ninja-Catsuits ausgetauscht und Voldemort stand für die Aufnahme des ersten Werbejingles im Engelerschen Tonstudio:
“So, Voldie-Schatz. Noch einmal - und schön an die Bauchatmung denken.“ Mit einem Knopfdruck ertönten die ersten Takte des Bangles-Klassikers „Walk like an Egyptian“ und zufrieden sah Hartmut zu seinem gesangstechnisch überlegenen Lover. Was die Ärzte covern konnten, konnte Pur dreimal.
Räuspernd und leicht gerötet - so gerötet wie man mit Voldemorts schlangenartiger Haut eben sein kann, säuselte der aufstrebende Alleinunterhalter Alleinherrscher in das von der Decke baumelnde Mikro:
„Ich war in Hogsmeade und auch in Hogwarts war ich schon einmal.
Und selbstverständ- Oh-eh-oh -lich aß ich auch schon im Großen Saal.
Ich war im Kerker, dort wo die giftigen Trankzutaten stehn,
Ich hab versucht - oh-eh-oh- die Welt wie ein Gryffindor zu sehen.
Doch das alles fiel mir ziemlich schwer
Eh-oh-eh-oh-eh-oh-eh-oh
Drum bin ich lieber Todesser!
Fühlst du dich einsam, wenn du allein für die Schule büffeln musst?
Du stellst dir vor - oh-eh-oh- Dementor’n gäben Snape den Todeskuss.
Mach dir das Leben doch nicht so schwer!
Eh-oh-eh-oh-eh-oh-eh-oh
Drum werd lieber Todesser!
Jawoll!
„Super! SUPER! So können wirs nehmen…“
*
Während - wie in dieser sinnfreien Geschichte nicht anders zu erwarten - die-Band-deren-Songs-nicht-gespielt-werden-dürften mit ihrem neuen Frontmonster die Spitze der Charts erklimmt, ist es an der Zeit einen Blick auf Hogwarts zu werfen.
Die altehrwürdige Schule und Stolz der Magierwelt leuchtete, wie auch alles andere in dieser Geschichte, denn so schlimm sind Wortwiederholungen gar nicht (zumindest nicht im direkt Vergleich zu Hartmut Engeler), in einem satten lila und am Eingangstor prangte ein Sponsored by einem-Sponsor-der-nicht-genannt-werden-möchte. Auch im Inneren des Gebäude hatte sich einiges verändert, denn Dumbledore hatte die zahlreichen Modernisierungen, wie die Schulbesen-Sonderedition mit GPS und Autopilot, die komischerweise immer nur zu einem verwaisten Friedhof flogen, sowie das Heim-Tattoo-Center „More Minions“, komplett mit Schlangen- und Schädel-Schablone, mit offenen Armen begrüßt. Wer auch immer der großherzige Spender war, er war… nun ja… eben großherzig und das letzte was Dumbledore wollte war, dass man ihm nachsagen konnte, er würde Geschenke nicht zu schätzen wissen. Außerdem hatte sich Severus als Gott der Körperkunst herausgestellt und gegen die ein oder andere Auflockerung des tristen Schulalltags oder des tristen Lehrkörpers war jawohl wenig einzuwenden.
In den Gängen summten die Schüler die Hits ihrer neusten Lieblingsband, wobei „Lebt denn der kleine Potter-Sproß noch“ der neuste Dauerbrenner war, und die Vokuhila machte sich unter den Lehrern breit wie eine Geschlechtskrankheit (auch wenn Dumbledore zugeben musste, dass sie Minerva weitaus besser stand als ihm selbst).
Im Schlafsaal der Grüffindoors war es wie immer um diese Zeit fast leer, da alle woanders waren. Nur Hermione und Ron und Harry waren zurückgeblieben (Ron und Harry ein wenig mehr als Hermione, allerdings).
„Ok, Leute. Der Himmel leuchtet in einer ungewöhnlichen Farbe, ein anonymer Verehrer hat mir Todesser-Barbie und Folteropfer-Ken geschickt und The-Artist-formerly-known-as-Halblut-Prince ist an der Spitze der Charts - ich habe euch gesagt, sollte noch einmal alles daraufhin deuten, dass ich die Welt retten muss, bin ich weg. Also ciao…“ Grimmig zog Harry seinen Mantel um sich und schulterte seinen Rucksack.
„Aber Harry!“ Hermione ergriff den Arm ihres besten Freundes und zog Ron mit sich auf die Couch: „ Wenn du wirklich gehen willst, dann haben Ron und ich vielleicht endlich mal eine Minute für uns um endlich das lang erwartete präpubertäre Petting hinter uns zu bringen, auf das eigentlich keiner der zahlreichen slashleserinnen gewartet hat, denn ich werde meine Job nicht einfach so vernachlässigen, wie ein gewisser Herr Potter.“
„Ähm… versuchst du jetzt mich aufzuhalten oder nicht? Nur damit ich jetzt nichts Falsches sage…“
„Natürlich nicht. Ich habe es schon lange satt immer nur die Vernünftige zu sein, aber aus Macht der Gewohnheit weise ich dich mal auf Dracos desolaten Zustand hin. Wenn du seinen Tod riskieren willst… Ihr liebt euch doch!“
Mit einem lauten Schrei, so markerschütternd wie er nur in einer meiner miesen stories vorkommen kann, saust ein blonder Jüngling am Fenster des Schlafsaals vorbei.
„Das Problem dürfte sich damit erledigt haben.“ Lächelnd sah Harry zu seinen Freunden: „Ich hab ihn ja nur durch Beischlaf vom Selbstmord abhalten können und seit er herausgefunden hat, dass Todesser-Barbie genau aussieht wie sein Vater, beherrsche ich mehr Praktiken als Zaubersprüche…War ohnehin keine Basis für eine Beziehung. Also dann…“
Just in dem Moment als sich Harry zum Gehen wendet und Hermione erwartungsvoll auf den bebenden Oberkörper des willen- und satzlosen Rotschopfs sieht, öffnet sich die Tür des Gemeinschaftsraum und ein gut gebauter Hüne betritt den Ort des Geschehens, ein zitterndes blondes Bündel in den starken Armen.
„Tervetuloa! Ich bin Päärii Veesa Sami Miikaa Sami Villäääää Stuuu, aber ihr könnt mich auch--“
„Kultani-sisätautilääkärii nennen”, Ron sah entnervt zu seinen Freunden, die ihn ungläubig ansahen: “Was denn? Ich kenn ihn noch aus einer anderen Fic, weil ich ein sehr schlimmes Erlebnis damit verbinde, ok?“
Mit weinerlicher Weasley-Miene zückt Trauma!Ron seinen Zauberstab und zaubert einen Link an die felsige Zimmerwand: „Nur falls es irgendjemanden interessiert...“
Zum Trauma da lang... Der Hüne sah ihn lächelnd an: „Aber das war ja nicht ich, sondern nur Voldemort, der vorgab eine Mary Sue zu sein. Ich hingegen bin tatsächlich eine waschechte, finnische Metal-Sue, wie ihr unschwer an meiner Lederhose und meinem finnischen Akzent erkennen könnt.“
Neugierig stand Hermione vom Sofa auf: „Finnischer Akzent? Kann ich den mal sehen?“
„Tut mir leid, aber der ist nur für die männlichen Charaktere zugänglich - het kann ich nicht so gut. Außerdem muss ich erst meinen Blutdurst stillen, denn ich bin nicht nur ein finnische Metal-Sue, ich bin sogar ein Vampir!Über-Sue.“
„Vampir?“ Harry sah zu dem schönen Stück Fleisch, das er viel lieber retten würde als Draco (und überhaupt! Warum musste der Fremde ausgerechnet Draco auffangen?)
„Ja, ein Vampir. Daher bin auch auf der Suche nach einem unwichtigen Nebencharakter, dessen Tod nicht weiter auffällt.“
Praktisch veranlagt wie Hermione nun einmal war, hatte sie sofort die Lösung parat: „Blaise Zabini. Ein schwarzer Junger, der bis vor ein paar Tagen noch ein bleicher Italiener war. Den wird eh keiner vermissen - und falls doch, wird man nicht nach ihm fahnden können, weil keiner weiß, wie er jetzt wirklich aussieht.“
„Super, so was habe ich gesucht! Aber bevor ich mir diesen kleinen Snack suche, Snape und Lupin zu einem Dreier verführe, und für Dumbledore auf seinem Schreibtisch einen heißen Strip hinlege, will ich euch noch eben diese edle Gitarre schenken, mit der ihr der Geschichte zu einer unerwartetem Ende verhelfen könnt. Der magischen Poweraxe of Dooooooooooom!“
Während Harry immer noch wenig begeistert auf die geschwungene E-Gitarre blickt, die ihm der Finne umgehängt hat, sieht man Ron im Hintergrund Draco in eine Besenkammer schleifen.
„Ähm... aber warum denn Poweraxe of Dooooooooooooom? Wir sind doch die Guten, oder?“
„Wie willst du sie denn dann nennen? Poweraxe of Love? Poweraxe of gänseblümchen? Nix da. Entweder du nimmst die Axe of Dooooooooooooom oder du kriegst gar nichts.”
*
Derweil bei der anderen Partei dieser schlechten story.
„Hartmut, habe ich das richtig verstanden? Wir machen das alles nur wegen diesem einen Jungen? EIN Junge?“
Liebevoll tätschelte Hartmut Voldemort recht stattliches Bäuchlein und zog ein weiteres mal an seiner Zigarette danach, das zerwühlte Bettlaken von sich schiebend.
„Weißt du, Voldie, du kannst dich wirklich immer sehr leicht in Sachen verrennen. Aber jetzt sind wir soweit gegangen, jetzt werden wir es auch durchziehen.“
„Nunja…aber ist es nicht… wie sagt man…. Peinlich? Ich meine, er ist ja nur ein nerviges Balg und so gar keine Bedrohung.“
„Hehe, du bist nach gutem Sex wirklich immer zu sentimental, Süßer. Harry Potter ist die Wurzel allen Übels - das ist sogar mathematisch bewiesen.“
Interessiert sah Voldemort zu Hartmut. Mathematik war etwas, das in Hogwarts nicht unterrichtet wurde und damit konnte man ihn immer schwer beeindrucken. Mathe war… evil.
„Erklärs mir, Harti.“
„Ok, pass auf, denn dieser Beweis wurde von den intelligentesten Mathematikern unserer Zeit erstellt und ist nicht ganz leicht. Wie wir wissen kosten unsere Pläne gegen Harry Potter Zeit und Geld. Daher ergibt sich folgende Formel: Harry Potter = Zeit x Geld. Wie allgemein bekannt ist, ist Zeit = Geld. Das bedeutet Harry Potter = Geld x Geld.“
Nickend und mit einen Hauch Bewunderung in den roten Augen sah Voldemort zu Hartmut: „Soweit kann ich folgen.“
„Gut, dann weiter. Geld mal Geld gibt Geld². Wieder bekannt ist, ist Geld das größte Übel der Menschheit ist. Also ist Harry Potter = alles Übel². Um jetzt noch die Quadrierung rauszulösen, muss man die Wurzel ziehen und - Tadaaaaaa! Herauskommt: Harry Potter = die Wurzel allen Übels“
„Lass uns ihn töten, Hartmut…“
*
Nachdenklich saß Harry im großen Saal,, wo jeder nur auf eins zu warten schien: Den großen Auftritt der-Band-dessen-Name-in-noch-einem-halben-dutzend-unkomischer-Wortketten-nicht-vorkommt.
Auch wenn er ein ungutes Gefühl bei der Sache hatte, freute er sich auf den Auftritt, denn die Stimme des Sängers war wirklich gut.
Leise trat die Über-Vampir-Metal-Päärrii-Mary-Sue an ihn heran: „Hallo Harry. Da du der Held dieser Geschichte bist, werde ich dir einen wertvollen Tip geben, der zwar dafür sorgen wird, dass dich all deine Mitschüler hassen, aber du wirst noch einmal mit dem Leben davon kommen.“
„Oh nein, was ist jetzt wieder?“
„Der Sänger der unbekannten Band ist Voldemort, der euch alle mit seinem Sirenengesang um den Verstand bringen will. Du solltest ihn besser mit der Gitarre bewusstlos schlagen.“
„Toller Tip.“ Harry dachte über die Worte des Riesen gut nach - zu oft war er schon auf die angeblich gut gemeinten Ratschläge von anderen hereingefallen (am deutlichsten war ihm Snapes „Wenn Sie mich nett bitten, Potter, werde ich ihre mündliche Prüfung abblasen lassen…“ im Gedächtnis geblieben). Er hatte sich gerade dazu durchgerungen, dass er sich zumindest ein Lied anhören würde, bevor er den Bandleader attackieren und töten würde, ertönte ein großer Tumult von schräg hinten links - genau da wo die Bühne stand!
Hastig ergriff Harry die Axe of Doooooooooooom und sprintete los. Wenn es wirklich Voldemort war, dann durfte er keine Zeit verlieren.
Die Bühne war hoch und breit und irgendwie im Weg, also lief er wacker zum Hintereingang und zog den purpurnen Vorhang zur Seite, hinter dem er ein lautes Stöhnen hören konnte.
„Dracoundron? Scheiße, was macht ihr hier? - Nein, sagt nichts... ich seh es ja deutlicher als mir lieb ist...“
Blitzschnell schließt der Held dieser zweifelhaften Story die Augen, damit die Autorin nicht zu allem Überfluss auch noch eine slash-Szene schreiben muss.
Glücklicherweise waren Ron und Draco so in die Lippe, Zunge oder Mandeln des anderen verknotet, dass sie diese eigentlich nur als Ablenkungsmanöver gedachte Szene nicht in die Länge ziehen, sondern fröhlich weiter Leben retten.
Harry, immer noch die Augen geschlossen und die Axt in er Hand, schleicht langsam zurück vor die Bühne, wo überraschenderweise die Party bereits im vollen Gange scheint - und das obwohl die Band nur die ersten Takte ihres taktlosen Rosenberg-Covers angeklampft hat.
„Ihr gehört zu mir, wenn ich euch’s Dark Mark tattoowier - und ich weiß ihr bleibt hier! Nie vergesse ich mein erstes Mark - Nanananananan-nana. Denn ich spürte gleich, es ist echt stark - Nananananana-nana. Steht es in den Sternen - was die Zukunft bringt? Ohohohoh - Wird der Potter lernen, dass er mich nie bezwingt? Ihr gehört zu mi-hi-hi-hir! Für immer zu miiiiiir.“
Während Harry darüber nachgrübelte, ob er den ewigen Hass seiner doch recht zahlreichen Mitschüler in Kauf nehmen wollte, setzte der unbekannte Sänger auf der Bühne zum ersten Stage-Dive des Abends an und landete - auf dem Boden der Tatsachen.
Die Schülerschar hatte sich unter ihm geteilt, wie Moses das Meer, und statt auf den verzückten Händen treuer Fans zu landen, wurde er fallen gelassen, sobald es mit ein wenig Anstrengung verbunden war (glücklicherweise rief das alles aber keine unschönen Erinnerungen an die Erfahrungen, die er so schmerzlich mit seinen Todessern sammeln musste, wach, die von diesem schlecht gewählten Vergleich eigentlich losgetreten werden sollten).
„HASE!“
Mit entsetztem Gesicht und wehender Vokuhila stürzte der aufgelöste Hartmut von der Bühne und zu seinem Liebsten, der bewusstlos am Boden lag, umrundet von der leicht beschämten Schülerschar die sich am liebsten hinter ihren Transparenten und „Sänger-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf, ich will ein Kind von dir!“-Schildern versteckt hätte.
Angestrengt versuchte Harry ein Muster in all diesem Wirrwarr zu erkennen, als plötzlich die Gitarre of Doooooom in seinem Händen zu vibrieren anfing.
„Merlin, ich hoffe, dass das jetzt wirklich ein überirdisches, abgespactes Zeichen ist, das nur ich verstehen kann und sonst niemand, und nicht nur einfach ein billiges Sextoy.“
In grimmiger Pose schwang er die Axe, bereit den Engeler zu fällen wie ein canadischer Holfäller einen Schössling., als ihm ein blonder Mob verwuschelter Haare in die Flugbahn seiner Gitarre spang: „Harry, du glaubst nicht, was das Wiesel mit sein Zun--“
BA-DOOOOOOOOM! ß Originalgeräusch schlechter Fics, dessen Autorinnen nicht in der Lage sind etwas derartiges besser zu beschreiben - also in diesem Fall das passende Geräusch für Malfoy meets Axe of Doooooooooooooooom!
„Scheiße...“
„Harry! Hast du etwa Draco getötet? Das geht nun aber wirklich zu weit!“ Hermione sah ihren Kumpel böse an. Sie mochte zwar Malfoy nicht wirklich, aber sein Tod war doch wirklich Verschwendung.
„Häh? Wo kommst ihr denn jetzt so plötzlich her?“
Der Rotschopf, der Hermione prompt zum Ort des Geschehens aus dem Nichts gefolgt war, kniete sich neben den bewusstlosen Blonden: „Ach, Harry. Hast du denn aus all den Fics noch nicht gelernt, dass Herm und ich immer in deiner Nähe sind, wenn du etwas absolut Blödes tust, damit wir dir sagen können, dass alles wieder in Ordnung kommt?“
„Ach so... dann kommt also wieder alles in Ordnung?“ Zuversichtlich sah Harry zu seinen Freunden.
„Nein, Harry, tut mir leid“, Hermione deutete auf die böse guckenden Mitschüler: „Diesmal rate ich dir zu fliehen, vbevor die anderen Leute dich lynchen - oder Ron dich umbringt, weil du seinen einzigen Lover getötet hast.“
„Oh... scheiße. Und wo soll ich hin?“
Ein Räuspern hinter ihm und eine warme, starke Hand legte sich auf seine Schulter.
„Boah, ne! Ich bin jetzt echt nicht in der Stimmung...“
„Aber Harry“, eine sympathisch tiefe Stimme, die noch seidiger war als die von Snape und noch charmanter als die von Lockhart, wenn er von sich selbst erzählte, säuselte ihm in sein Ohr: „Ich werde dich retten, wenn du willst.“
„Pääryiii Mika Sami Mikä Villä Sami Stu? Wie? Was?“ Harry sah in die verführerischen Augen des Fremden: „OK.“
„Nachdem deine Freunde dich solange abgelenkt haben, dass Voldemort und sein diabolischer Begleiter die Biege machen konnte, so dass das Sequell dieser miesen Geschichte gesichert ist - und ich meinem Ruf als Über-Sue gerecht geworden bin und sämtliche männlichen Vertreter des Hogwarts-Lehrkörpers geschwängert habe, steht unserer gemeinsamen Abreise nichts mehr im Wege. Alles was wir brauchen ist die wunderbare Axe of Dooooooooooom!“
Päärryyyyy griff von hinten um Harry herum, so dass er seine schlanken Finger bequem unm den vibrierenden Gitarrenhals legen konnte, und schmiegte sich an den etwas verdutzten Jungen.
„Ein Portschlüssel?“
Und diesmal nicht nur mit unnatürlichem Geräusch, sondern auch noch begleitet von unmöglichem Licht und kranken Gerüchen verschwanden zwei glücklich grinsende Gestalten aus dieser Geschichte.
*
Nur wenige Minuten später, in einer noch schlimmeren Story.
„Aber... dass - ich meine das ist ja das Schiff von Karkaroff!“ Harry sah begeistert zu den hohen Masten. Seit dem Turnier hatte er schon auf dieses Schiff gewollt, aber Krum hatte ihn ja nicht gelassen.
„Falsch, mein Lieber. Dies war das Schiff von Karkaroff. Jetzt gehört es Jack--“
„CAPTAIN Jack Sparrow, mein Gott, verlang ich eigentlich etwas Unmögliches?!“ Ein Mann mit wilder Mähne und rotem Kopftuch trat aufs Deck und zu Harry herüber.
„Dieses Schiff gehört jetzt ihnen?“ Harry sah den gutaussehenden Piraten unumwunden an, und er wusste schon zu genau worauf diese Geschichte hinauslaufen würde - und komischerweise hatte er nichts dagegen.
„Ja... es ist so ein nettes Boot. Und nur weil dieser Karkaroff zaubern konnte- immerhin bin ich Captain Jack Sparrow...“
„Ahja...“
„Aber jetzt sag einmal, hatte mir Päääärryyyy nicht gesagt, dass du noch ein paar Leute mitbringen würdest?“
„Die hassen mich...“
„Das ist kein Grund. Geh sie holen...“
Verlegen zog Pääärryyyyy den Piraten zur Seite: „Ach Jack, ich bin mir sicher, dass wir auch so eine Menge Spaß haben werden. „
„But why’s the Ron gone?“
“Nur weil du auf Rothaarige stehst… die Weasley-Sippe ist groß und ich weiß aus einer zuverlässigen Quelle, dass ihr Ältester, langhaariger und unheimlich durchtrainierter Sohn gerade in Ägypten arbeitet…”
„Ägypten?“ Den Blick in weiter Ferne verloren starrte Jack ein paar Minuten lang auf das Meer hinaus, ehe er zum großen Steuerrad ging, seinen Kompass zückte und einen neuen Kurs setzte:
“Now bring me that Bill Weasley...drink up, me ‚earties! Yo ho...“
ENDE