Am 12.05. habe ich spontan zu diesem Buch gegriffen, das seit etwa einem Jahr in meinem Regal ungelesener Bücher steht. Ich wollte etwas Nettes, nicht zu Anstrengendes.
Gekauft hatte ich das Buch, weil ich irgendwo eine Vorschau für die netflix-Verfilmung gesehen hatte und diese für mich so ansprechend aussah. Dazu sollte ich noch sagen, dass ich zum Abschalten gerne einmal Teenie-Filme und gerne auch RomComs anschaue.
Dies ist das Cover des Buches (übrigens sieht das Cover der englischen Ausgabe genauso aus):
Und hier ist die Inhaltsangabe:
Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Geschichte IST tatsächlich ganz nett und überhaupt nicht anstrengend zu lesen.
Sprachlich ist es eher einfach gehalten. Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive der weiblichen Hauptfigur Lara Jean geschrieben ist, hatte ich jetzt keine ausgefallenen sprachlichen Mittel erwartet. Aber am Ende war es mir leider doch etwas ZU einfach und nichts Besonderes.
Das lässt sich jedoch auch vom ganzen Buch sagen: Es ist einfach nichts Besonderes. Die Geschichte lässt sich schnell mal zwischendurch lesen.
Was mich allerdings beim Lesen mehr und mehr störte, war die Protagonistin Lara Jean. Sie ist so naiv, unglaublich zurückhaltend, stets ausweichend, wenn auch nur ansatzweise eine Unstimmigkeit im Raum steht, und hypermoralisch. Ein Beispiel: Der verwitwete Vater hat das Abendessen versehentlich versalzen. Auf seine Nachfrage, ob zu viel Salz am Essen sei, lügt sie ihm nicht nur ins Gesicht, sondern stiftet auch noch die jüngere Schwester zum Lügen an, weil man ja dem erwachsenen Erziehungsberechtigten nicht zumuten kann, dass seine Kochkünste kritisiert werden. An anderer Stelle ist sie schockiert, als ihr ein Mitschüler gesteht, dass er schon in Prüfungen geschummelt hat. Auch ihre Familie reagiert bei dieser "Enthüllung" als wäre gerade verkündet worden, dass besagter Mitschüler Drogen konsumiert hat, also deutlich zu überzogen für eine kleine Schwindelei. In meinen Augen macht sie das alles viel zu realitätsfremd, um sie wirklich ernst zu nehmen. Die Familie scheint in einer Art Heile-Welt-Blase zu leben und nichts akzeptieren zu können, was dieser Weltsicht auch nur ansatzweise entgegen steht. Das Ganze wirkte auf mich mit der Dauer nur noch konstruiert und unglaubwürdig.
Zudem verliert sich die Geschichte in unbedeutenden Einzelheiten. So nimmt unter anderem die Auswahl der Weihnachtsplätzchen, die gebacken werden sollen, unverhältnismäßig viel Platz in Anspruch.
Die anderen Figuren, allen voran Peter, sind in meinen Augen leider sehr eindimensional gehalten.
Das Ende fand ich dann ausgesprochen unbefriedigend. Mir ist klar, dass es zwei weitere Teile dieser Reihe gibt, aber eine Art Abschluss hätte ich mir dann doch gewünscht. So blieb ich am Ende einfach im luftleeren Raum hängen. Das finde ich besonders ärgerlich, da ich die anderen beiden Teile nicht mehr lesen möchte, aber doch so neugierig bin und wissen möchte, was noch passiert bzw. wie das Ganze ausgeht.
Man kann das Buch schon einmal lesen, aber mir war es dann leider doch zu seicht, so dass es keinen dauerhaften Platz in meinem Bücherregal erhalten wird.