Rezension zu "Juliet, Naked" von Nick Hornby

Apr 14, 2019 12:18

Vor Jahren habe ich "High Fidelity" dieses Autors gelesen, das mich damals leider nicht überzeugen konnte.
Dennoch wollte ich dem Autoren eine zweite Chance geben und habe vor genau 10 Tagen dieses Buch begonnen:



Darum geht es:




Nachdem ich für die 360 Seiten gute 10 Tage gebraucht habe, bin ich etwas ratlos.

Der Schreibstil ist durchaus in Ordnung, aber nichts Außergewöhnliches.

Aber die Geschichte um verpasste Gelegenheiten und verschwendete Jahre im Alkoholismus bzw. einer lieblosen Beziehung, lässt mich doch eher deprimiert zurück.
Das Geschehen wird so lapidar geschildert, dass ich für meinen Teil des Gefühl hatte, dass eigentlich gar nichts wirklich passiert ist. Es herrscht eher gepflegte Langeweile, wie ein Leben im Wartezimmer einer Arztpraxis. Leute kommen, Leute gehen und es werden leise Gespräche geführt, aber, wenn man endlich zum Schluss bzw. zum Arzt kommt -um das Bild weiter zu bemühen-, ist alles, was zuvor geschehen ist, auch schon wieder vergessen.
Eine Figurenentwicklung findet überhaupt nicht statt. Die Personen sind am Ende des Buches noch genau so wie zu Beginn. Sie haben in den 360 Seiten nichts hinzugelernt. Das fand ich etwas frustrierend. Besonders vielschichtig erscheinen die Figuren auch nicht gezeichnet zu sein, sondern werden auf einen Aspekt ihres Lebens beschränkt. Duncan, der sich fast ausschließlich für sein Idol Tucker Crowe interessiert, Tucker, der nicht über seine Vergangenheit hinweg kommt und Annie, die bereits in der Beziehung mit Duncan einsam war. Da fehlt mir bereits in der Charakterzeichnung so viel, dass ich gar nicht weiß, wo ich mit der Aufzählung anfangen sollte.

Ich denke, ein weiteres Buch desselben Autors werde ich nicht mehr lesen. Das ist einfach nicht "meines".

Eine Bepunktung unterlasse ich dieses Mal, weil ich beim besten Willen nicht weiß, wie ich das Buch angemessen mit Punkten bewerten kann und soll.

rezension, midlife crisis, roman, beziehungen

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