London 17.12-19.12. 2010

Jan 04, 2011 17:11



17.12.2010

Um 3 Uhr springt der Wecker an, ich habe 2 Stunden geschlafen.
Nur keine Müdigkeit vorschützen, jetzt geht es nach London...ok, aber erstmal müsste ich dafür Bremen (Flughafen) erreichen.
Das ist leichter geplant als getan, denn es hat wieder geschneit, die Strassen sind spiegelglatt und wer weiss was da noch so im Weg liegt.

Die Autobahn ist, dank der Uhrzeit, ruhig und mit langsamen Zuckeltempo kommt man auch voran...bis Ihlpol... wo der Wagen, in der Baustelle, plötzlich keine Bodenhaftung mehr hat und der hinter mir fahrende Wagen schon fast in meinem Kofferraum sitzt. Autochen jedoch fährt schurgeradeaus und dann gewinnt er auch wieder halt am Boden.
Am Flughafen, nach 2 Stunden Fahrt, einen kostenfreien Parkplatz zu finden ist leicht, ich liebe den Bremer Flughafen.
Einziges Manko, die Parkplätze waren dick verschneit und die Räder gut eingebetet...ich machte mir echt Sorgen da diesen Winter wieder raus zu kommen....

Die Sicherheitsvorkehrungen sind bekannt und schrecken mich nicht, ich freu mich auf ein Flughafenfrühstück und einen Platz am Fenster zum Rollfeld. Erster Blick auf die Fluganzeige. Ähm...neee, das kann nicht stimmen... unter all den Flügen ist nur einer mit Verspätung, 4 Stunden Verspätung, und das ist ausgerechnet meiner!!!
So eine Sch...
Hätt ich das gewusst hätt ich jetzt noch schlafen können...was weit besser ist als ein Flughafenfrühstück.

Zu meiner Freude ist die Wartezeit schnell verflogen, dank einer netten Beisser-Geschichte und jedermenge merkwürdiger Reisender die es zu bestaunen gab. U.a. eine Gruppe britischer Jungs die sich als erstes Bier holten. Is klar, mach ich auch immer um 5 Uhr morgens, schmeckt halt besser als Brötchen und Tee zum Frühstück...voll klar.
Sind aber lustig zu beobachten, wie kleine putzige Naturmutationen, die zwischen den Schlucken aus der Pulle ihre Pornomagazine tauschen.

Endlich Abflug und oh wie herrlich, unten schneit es und über den Wolken scheint die Sonne.
In Stanstead hat man nicht mit der Maschine gerechnet, ergo kein Bodenpersonal und keine Treppe zum Aussteigen. Die eilig herbei gezauberte Treppe ist vereist und schwankt unter mir. Aber zurück geht nicht mehr, man drängelt, und meine Bitte um die Notfallrutsche wird ignoriert.

Busticket für EasyBus ergattert, die fahren Autobahn -ich wollte eine Überlandtour- sind aber günstig und der nächste Bus fährt in 10 Minuten. Perfekt.
Der Bus, ich staune nicht schlecht, ist ein 19-Sitzer. Goldig. LOL Und ich habe einen Einzelplatz.
In London hat es sichtlich geschneit und wenn man so das Radio -The Heart of London- verfolgt sind jene drei Flocken schon Anlass für allgemeine gelassene Panik. Jup, da geht! Jedenfalls in England.
Die Musik im Bus ist gut, London weiß und der Busfahrer kein Feigling im Stadtverkehr. (jipieee. noch mal!!!
)

Baker Street ist die Fahrt leider zu ende und leider habe ich keine Zeit Mr Holmes zu besuchen, denn nu geht’s darum Traveltickets für die U-Bahn zu besorgen und das Hotel zu finden.
Alles kein Problem...bis auf das mit dem Hotel...

An der Station Clapham South angekommen ist weit und breit kein Hinweis auf den Weg zum Hotel. Auf der Straßenkarte ist auch nicht angezeigt wo denn die Straße ist, die ja eigentlich gleich an der Station sein soll. Die Skizze die ich noch im Kopf habe hilft auch nicht viel. Natürlich bin ich, bei einer 50-50 Chance in die falsche Richtung um das Clapham Common herum gelatscht.
Schön lang (der beginn einer Blase), schön (arsch-)kalt und erstmal schön erfolglos.

Ok...mir lief einige Zeit eine Katze nach...die hätt ich als Muff nehmen können, aber wie sagte eine mir sehr bekannte Bremerin: Besser man fasst keine fremde Katze an.

Richtig...gerade in London...

Also, einmal um das Common herum und das Hotel gefunden, in wenigen Metern Entfernung konnte ich das Schild der U-Bahn Station erkennen von der ich los gelaufen war. *seufz*
Just my luck...
An der Rezeption wartete Bettina, die auch erst vor wenigen Minuten eingetroffen war - auf ähnlich abenteuerlichen Wegen. Das Taxi hatte sie am falschen Hotel abgesetzt.

Das Hotel, eigentlich wie jedes andere Unterklasseding, dass noch nicht als Jugendherberge gilt, erschien wirklich sehr schlicht. Die Zimmertüren jedoch, man höre und staune waren sogar elektronisch gesichert!
Um an unser Zimmer erst einmal heran zu kommen mußten wir nach Hinten durch, durch den Frühstücksraum, einen Hinterhof in ein angeschlossenes Gebäude. Vor 100 Jahren war das sicher mal ein Pferdestall!
Unser Zimmer lag dann am Ende eines kurzem, dunklen Flures mit Blick/Zugang auf einen kleinen Innenhof. das zimmer selber war so winzig, dass es keinen Kleiderschrank besaß. Nur ein riesiges Doppelbett, einen Fernseher mit Wasserkocher (lol) und ein Nachtschränkchen. Das Badezimmer (jup, da war tatsächlich eines) ähm also sagen wir mal so, wenn ich auf der Toilette saß konnte ich locker meine Hände im Waschbecken waschen und gleichzeitig duschen. Alles in Reichweite meiner Arme. :rotflol
Bettinas einziges Problem war, dass wir keine Klobürste hatten...

Der Tag war noch jung, also schmissen wir alles von uns... alles blieb wo es landete...war ja eh kein Schrank da... tranken gefärbtes Wasser (also ein Teebeutel in heißem Wasser machte echt keinen Tee, aber wolln nicht meckern, das gehörte zum Service des Hotels).
Der Abendplan war Kino oder Theater. Unser üblicher Punkt dafür ist Leicester Square mit seinen großen Kinos und dem Theater Half Price Ticket Boost.
Also Kino...da war das interessanteste Harry Potter. Hatten wir beide noch nicht gesehen, aber Bettina wollte nicht rein.
Theater... insgeheim hab ich ja gehofft irgednwo bekannte Namen zu lesen (Zeter und Mordio, wieso spielt Colin Morgan erst Feb-März Theater in London????) - vergebens...
Kein Stück riss uns vom Hocker...zudem war es so kalt vor der Anschlagtafel des Ticketstandes dass wir beschlossen was zu Essen zu besorgen und einfach im Hotelzimmer den abend zu verquatschen.

Bei Covent Garden ist ein unglaublich geniales indisches Restaurant. *schleck* Da läuft mir jetzt noch das wasser im Mund zusammen.
Herrliches essen, super nette Bedienung (schade, man durfte keinen der Jungs behalten).
Der Blick aus dem Sprossenfenster auf die belebte Straße erinnerte mich zudem an eine Szene aus der neuen BBC Serie Sherlock.
Kennt ihr das gefühl man sitzt urgemütlich plötzlich in genau der Szene aus der Serie/Film und alles ist so geborgen und gut...
Das war wie Live-Kino... nur andere Hauptdarsteller.

Zurück im Hotel haben wir, trotz echter Müdigkeit noch einige zeit geelacht und herum gealbert. Ein bißchen infantil, aber trotzdem genau richtig!
Mein dümmster Spruch (keine Ahnung ob ich den noch zusammen bekomme) war dass ich jetzt bestimmt nicht mehr die Augen öffne... es ist eh dunkel.
Bettina bekam einen richtigen Lachkrampf und mir gings bald ähnlich.
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