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Jan 24, 2011 16:51


Montag, 24. Januar 2011
Am größten Flughafen von Moskau sprengt sich ein Attentäter in die Luft. Er reißt mindestens 30 Menschen mit in den Tod, bis zu 130 sollen verletzt worden sein. Die Bombe soll eine Sprengkraft von mindestens sieben Kilogramm TNT gehabt haben. Die Behörden fahnden nach drei verdächtigen Männern. Präsident Medwedew ordnet landesweite Alarmbereitschaft an.

Bei einem Selbstmordanschlag am internationalen Flughafen von Moskau werden über 30 Menschen getötet und bis zu 130 verletzt. Die Detonation ereignet sich an der Gepäckausgabe im Ankunftsbereich des Flughafens Moskau Domodedowo. Medien berichteten, dass sich ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt habe. Ermittler sprechen von einem "Terrorakt".

Die russischen Sicherheitskräfte suchen nach drei verdächtigen Männern. Nach Angaben der Behörden hatte die Bombe eine Sprengkraft von mindestens sieben Kilogramm TNT. Die Explosion ereignete sich gegen 14.30 Uhr MEZ.

Präsident Dmitri Medwedew ordnete für die Verkehrsknotenpunkte im ganzen Land Alarmbereitschaft an. Auf Flughäfen und Bahnhöfen gelte von sofort an die erhöhte Sicherheitsstufe, sagte Medwedew im Staatsfernsehen. Zugleich kritisierte er, dass offenbar zu laxe Sicherheitsvorkehrungen zu dem Anschlag geführt hätten.

Die russischen Behörden stoppten alle internationalen Flüge in Domodedowo. Auch Landungen von Maschinen aus Deutschland wurden zunächst nicht erlaubt. Die deutschen Gesellschaften Air Berlin und Lufthansa fliegen den Airport an.

Mitarbeiter des Innenministeriums und des Geheimdienstes FSB wurden an die drei Moskauer Flughäfen geschickt, wie die Agentur RIA Nowosti meldete. Domodedowo im Süden Moskaus ist der größte Flughafen der russischen Hauptstadt; die beiden anderen Moskauer Flughäfen sind Wnukowo und Tscheremetjewo, hinzu kommen zwei Regionalairports.

In der russischen Hauptstadt hatten tschetschenische Selbstmordattentäterinnen im vorigen Jahr in der Moskauer Metro 40 Menschen in den Tod gerissen. Auch in der Metro wurden die Kontrollen nun wieder verschärft.
Gerichtshof verurteilt Moskau

Russische Sicherheitskreise gehen davon aus, dass der Attentäter aus dem Konfliktgebiet Nordkaukasus stammt. Im Nordkaukasus liefern sich Terroristen, kriminelle Banden und kremltreue Einheiten fast täglich Gefechte. Islamisten haben immer wieder gedroht, den Terror auch in die russische Hauptstadt zu tragen.

Die russischen Behörden sind dafür bekannt, mit großer Gewalt gegen tschetschenische Terroristen vorzugehen. Erst im vergangenen November hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Russland wegen eines Bombenangriffs in Tschetschenien verurteilt. Moskau habe damit den Tod von 24 Zivilisten verursacht. Unter den Opfern seien Kinder und alte Leute gewesen. Zugleich wiesen die Straßburger Richter Moskau an, den Hinterbliebenen rund 1,7 Millionen Euro an Schmerzensgeld zu zahlen.

Der Gerichtshof für Menschenrechte räumte zwar ein, der Angriff habe ein "legitimes Ziel" - den Kampf gegen militante Rebellen - verfolgt. Russland habe aber keine Maßnahmen ergriffen, um die Zivilisten zu schützen. Damit habe Moskau gegen das Grundrecht auf Schutz des Lebens verstoßen.

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