Auf der Suche nach Gründen; Kapitel 3

Jul 13, 2008 22:03


Titel: Auf der Suche nach Gründen
Inhalt: Was geschieht nach Life on Mars?
Wörter: 624

„Molly?“ Keine Antwort. „Molly? Wir müssen los!“ Alex blickte die Treppe nach oben. Endlich sah sie, wie sich die Silhouette ihrer Tochter aus dem Flur nährte. Ihre Haare hingen noch in wilden Strähnen vom Kopf. Ihre Schulkrawatte hing lose um ihren Hals. Der Reißverschluss des Rucksacks war noch nicht verschlossen. Ein Schulbuch drohte herauszufallen.
Alex verdrehte bei diesem Anblick entnervt die Augen. „Was treibst du? Wir müssen los!!!“
„Ja-haa!“, brachte die 9-jährige in ebenso genervten Tonfall zurück und kam trampelnd die Treppe herunter. Auf der vorletzten Stufe fiel Molly dann das Schulbuch heraus zusammen mit zwei Schulheften, die vor Eselsohren nur so strotzten. Alex griff sich an den Kopf. „Kind, du treibst mich heute in den Wahnsinn!“ Sie riss Molly den offenen Rucksack vom Rücken. „Geh dich kämmen! Ich räume das wieder ein.“ Widerwillig ging Molly Richtung Badezimmer. „Und ein bisschen Beeilung, bitte!!“ Alex nahm die Hefte und versuchte die Knicke glatt zustreichen. Hoffnungslos chaotisch! Das Kind ist überhaupt nicht organisiert!
Dachte sich Alex und als sie einen Blick in die Schultasche warf stand sie kurz vor einem Tobsuchtsanfall. Leere Mars-Riegel Verpackungen lagen zu hauf verstreut darin herum; mehrere Buntstifte, die eigentlich ins Mäppchen gehörten, waren entzwei gebrochen und bedeckten zusammen mit einer Handvoll noch verpackter Trinkhalme, die sich anscheinend vom dazugehörigen Trinkpäckchen gelöst hatten und somit nie ihren vorgesehenen Zweck erfüllt hatten, den Boden des Rucksacks. Alex verschloss die Augen vor diesem Elend, stieß die Luft aus ihrer Lunge gepresst hervor und versuchte verzweifelt ruhig zu bleiben. „Nicht jetzt. Du regst dich jetzt nicht auf.“, flüsterte sie zu sich selbst. Sie packte die zwei Hefte und das Buch in die Schultasche und machte den Reisverschluss zu. Inzwischen war Molly aus dem Bad zurück, die Haare gekämmt, sogar die Krawatte war ordentlich. Na wenigstens etwas. Alex hielt ihr den Rucksack hin und sie gingen gemeinsam zum Auto.
Sie setzte Molly vor der Schule ab und raste ins CID.

Alex hetzte den Flur entlang zu ihrem Büro. Sie hatte noch eine Million Dinge zu erledigen an diesem Tag. Der Fall Tyler nahm so viel Zeit in Anspruch, dass ihre anderen Tätigkeiten darunter litten. Der Stapel mit den neuen Fällen wurde von Stunde zu Stunde größer wie es schien. Allmählich wusste sie wirklich nicht mehr wo ihr der Kopf stand.
Sie umschiffte ihre Kollegen, die in großen Mengen den Flur blockierten geschickt. Sie hoffte, jetzt nur nicht vor irgendjemanden angesprochen zu werden. Doch das Glück war heute nicht auf ihrer Seite. Am Ende des Flurs stand ein älterer Mann, der im Criminal Investigation Department gleichermaßen gefürchtet wie verehrt wurde. Ein Mann reich an Erfahrung, Einfluss und Freunden, die dieselben Qualitäten aufwiesen. Ein Mann, der es aufgrund dieser Eigenschaften geschafft hatte, die Presse soweit zurückzuhalten bis die Untersuchungen zu diesem aufsehenerregenden Fall abgeschlossen waren. Dort im Flur stand er und unterhielt sich gerade.
Oh nein, nicht auch das noch!, dachte sich Alex. Wenn sie es nur schaffen würde um die Ecke zu biegen bevor er sie bemerken konnte…
Zu spät. Superintendent Walker hatte sie bereits gesehen. Er machte eine schnelle verabschiedende Handbewegung zu seinem Gesprächspartner und kam auf Alex zu. Er sah gar nicht zufrieden aus.
„DCI Drake, ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben Sie hier noch mal anzutreffen.“ Mit einer anderen Tonlage hätte man diese Aussage als einen netten, wohlgemeinten Scherz verstehen können, doch Walker war zu allem anderen aufgelegt als scherzen. Seine Mine war starr und Alex meinte etwas rund um seine Augen ablesen zu können, ein Gefühl was sich anbahnte, welches er im Moment jedoch noch versuchte zu unterdrücken. Sie sah genauer hin und als Walkers linkes Augenlid einmal leicht zuckte, da war sie sich sicher. Ja, dieses Gefühl war Ärger. Alex versuchte sich innerlich zu wappnen für was auch immer jetzt kommen mochte.

Okay, bei mir ist Molly erst neun. Bei mir bekommt sie allerdings auch ein bisschen mehr Persönlichkeit verpasst als in der Serie. Hab ich schon erwähnt, dass ich Molly aus der Serie nicht hübsch finde? Ich finde, sie sieht schon so alt aus! Jedes Mal wenn sie gezeigt wird, wie sie die Kerzen ausblasen will, denke ich: „Wer ist diese alte Frau? Ist das Alex’ Mutter?“
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