Das Wandern ist der Schleichkatz' Lust...

Aug 26, 2010 23:42

oder: "Was tut ein Steinbock mit drei weißen Ziegen?" - "*schulterzuck* Jedem sein Fetisch."

Weil die Berge von vielen als reizvoll betrachtet werden und ein bisschen Bewegung ja selten schadet, fand sich letztes Wochenende ein Handvoll (bzw. zwei Hände, wir waren letztlich zu neunt) Pampabesucher im Bregenzer Wald ein, zum Zwecke gemeinsamen Wanderns. Herkunfts-/wohnortmäßig kam da mit u.a. Hamburg, Hannover und Graz wieder eine bunt gemischte Truppe zusammen. Inoffizieller Beginn war am Donnerstag, wo mit Ausnahme der beiden Hamburger im Laufe des Tages alle am Alpenrand ankamen. Großes Programm war da noch nicht, wenn man von einem kleinen Einkaufsausflug in die Schweiz und gemeinsamem Essengehen am Abend in Bregenz mal absieht. Aber hey, so habe ich immerhin ein paar Minuten Aida gehört, wenn auch aus einiger Entfernung.

Am Freitag stand dann die erste Wanderung auf dem Plan. Ich muss sagen, der Hochhäderich ist... interessant. *hust* Wobei auf dem Bild noch nicht einmal der interessanteste Teil des Weges auf dem Grat zu sehen ist; der war dann nett mit Stahlseil zum Festhalten und eher zum Klettern. Kann mich aber nicht beschweren, weil ich feststellen durfte, dass meine Höhenangst ziemlich selektiv ist, und die spezielle Strecke hat sie irgendwie überhaupt nicht weiter gestört. Eher im Gegenteil, ich muss sagen, dass mir die Kletterei da ziemlich Spaß gemacht hat.
Auf dem Rückweg haben wir bei einer Hütte Station gemacht, die Käsknöpfle serviert hat. Sehr lecker, auch wenn ich nachwievor die Variante mit Spätzle bevorzuge. So ein bisschen Lokalpatriotismus muss dann doch ab und an sein. ;-)
Der Abend war dann eher kurz, weil die Meisten doch ziemlich platt waren, weshalb ich für meinen Teil auch die Ankunft der Hamburger nicht mehr mitbekommen habe.

Die wurden dann am nächsten Morgen beim Frühstück begrüßt, das ein bisschen früher stattfand als das freitägliche, weil wir uns auch früher auf den Weg machen wollten. Diesmal ging es von Mellau aus auf die Kanisfluh. Das erste Stück mit der Seilbahn, wohlgemerkt; zu Fuß hatten unser quasi Gastgeber und ich uns das im Vorjahr angetan, weil die Seilbahn da grade Mittagspause hatte und wir keine knappe Stunde warten wollten. Es gibt so Dinge, die braucht man nicht zwingend mehrmals im Leben. *ugly*
Also zur Rossstelle hochgegondelt und von dort aus losmarschiert. Dank des ach so tollen Wetters in den Wochen davor war der Weg zumindest teilweise recht matschig, worüber sich die Freude allgemein in Grenzen hielt. Nicht dass es jenseits der Bäume so viel besser war; da hat die Sonne sich und die armen Wandersleut daran erinnert, dass es ja eigentlich schon noch Hochsommer ist. In Kombination mit dem doch recht steilen Anstieg ging das nicht nur mir ziemlich an die Substanz, weswegen der Großteil unserer Gruppe sich den Weg bis ganz nach oben gespart hat, und stattdessen auf dem Sattel zwischen den beiden Gipfeln eine etwas längere Pause eingelegt hat. Den Grat nach oben hätte ich allerdings auch bei kühleren Temperaturen nicht gehen wollen, der ist so der perfekte Auslöser für meine Höhenangst.
Der Rückweg hat sich dann schon deutlich entspannter gestaltet und auf einem der breiten, gemütlicheren Wege weiter unten gab es interessantes Viechzeug zu sehen. Oder eben auch nicht. Jedenfalls standen da zwei Frauen am Wegesrand, eine mit Fernglas, und redeten etwas von Steinböcken. Blieben wir also auch stehen und guckten. Das Getier an dem Hang, an dem wir zuvor unterwegs gewesen waren, bewegte sich auch irgendwann wieder hinter den Bäumen hervor und war- weiß. Tja. An der Stelle kam dann das Zitat vom Anfang dieses Eintrags zustande.

"Es gibt keine weißen Steinböcke! Das sind Ziegen."
"Aber da ist auch ein braunes Tier dabei."
"Was tut ein Steinbock mit drei weißen Ziegen?"
"Jedem sein Fetisch..."

Seltsam? Wir? Nee, wieso? *g*
Abends sind wir in einem Ort in der Nähe unserer Unterkunft essen gegangen, haben danach noch ein bisschen mit Poi gefuchtelt (manche von uns wenigstens) und waren ansonsten faul.

Ähnlich (also faul) haben wir auch den Sonntag gestaltet. Wegen allgemeiner Schlappheit übermäßiger Hitze sind wir nur ein bisschen in der näheren Umgebung rumgelatscht und haben uns ansonsten größtenteils im kühlen Innern des Hauses aufgehalten. Im Laufe des Tages haben sich sowohl die Hannoveraner als auch die Grazer auf den Weg gemacht, sodass die Runde beim abendlichen Kochen und Essen doch deutlich kleiner war. Was die Sache nicht weniger unterhaltsam machte. Was tun, wenn man an den Inhalt einer Weinflasche mit Korken will, sich aber kein Korkenzieher finden lässt? Ganz einfach, man nehme eine Schraube, einen Schraubendreher, und eine Zange. Klingt komisch, funktioniert aber. Lernen fürs Leben und so. *g*
Nachdem es tagsüber so heiß war, war es nach Sonnenuntergang immer noch schön warm, sodass wir draußen sitzen und den (fast) Vollmond anjaulen/bewundern konnten. Hach ja. Ein schöner Ausklang des verlängerten Wochenendes; am Montag ging es nach dem Frühstück los Richtung Bregenz, von wo ich mit dem Zug weitergefahren bin, während der verbliebene Rest gen Flughafen und von dort nach Schottland gereist ist.

dinge

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