Maggie Stiefvater: The Scorpio Races

Jan 19, 2013 22:19

Um mit dem anzufangen, was mir weniger gefallen hat: Das Buch hätte kürzer sein können. Ich mag lange Bücher und kann mich durchaus dafür begeistern, wenn sich eine Autorin Zeit nimmt, Charaktere einzuführen und der Leserin ein Gefühl für die Welt/Umgebung zu vermitteln, in der die Geschichte spielt. Aber wenn hier in (grob gesagt) der ersten Hälfte etwa 50 Seiten rausgekürzt worden wären, hätte das der Erzählung kaum geschadet, im Gegenteil. Ich war bis zu besagter Hälfte auch stark am Überlegen, ob ich das Buch nicht verkaufen soll, wenn ich damit fertig bin, und das ist kein gutes Zeichen, um es mal vorsichtig auszudrücken. Zu einem nicht geringen Teil lag das auch am Schreibstil. Ich habe mich mittlerweile ja doch (wider Erwarten, muss ich gestehn) mit erster Person Präsens als Erzählzeit/-form angefreundet. Aber bei zwei wechselnden "Erzählern"? Sorry, das funktioniert für mich überhaupt nicht. Zumal die beiden hier auch noch ziemlich exakt gleich klingen, so dass ich bis zum Ende des Buches, wenn ich bei den Kapitelüberschriften nicht aufgepasst hatte, manchmal erst auf der zweiten Seite eines Kapitels gemerkt habe, aus wessen Sicht gerade erzählt wird. Das hat es mir sehr, sehr schwer gemacht, mich in die Charaktere hineinzuversetzen, mit ihnen mitzufühlen. Schade. Und nervig.

Ungefähr ab der Hälfte des Buches kommt die Geschichte dann aber in Gang, und das muss ich der Autorin lassen: sie versteht es wirklich, Spannung zu erzeugen. Das ist dann auch der große Pluspunkt des Buches, dass man es ab einem gewissen Punkt kaum noch aus der Hand legen will. Oh, und die Pferde natürlich. Die sind toll. Und faszinierend. Und überhaupt.
Außerdem hat mir sehr gefallen, wie sich die - angenehm dezente - Liebesgeschichte (denn ganz ohne scheint es in einem Jugendbuch wohl nicht zu gehen) entwickelt hat.
Insgesamt also doch kein Fehlkauf und durchaus lesenswert.

gedankenlese, books

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