Ich bin im Abschlussstudium - Berufspraktikum
300 Stunden sind Pflicht.
Ich habe schon viele Praktika gemacht. Pferdehof, Buchladen, Werbestudio, Bildungseinrichtungen. Viel Pädagogisches.
Jetzt da sich das Kunsttherapiestudium dem Ende nähert wollte ich endlich etwas Kunsttherapeutisches machen. Nicht mehr nur Kinder bespaßen. Diese nervigen Gören.
Also bin ich jetzt in Friedehorst:
http://www.friedehorst.de/ Ich arbeite bei einer Kunsttherapeutin im Alten- und Pflegebereich. Alte Leute!
Hauptsächlich Schlaganfall und deswegen halbseitige Lähmung und dementielle Erkrankungen.
Neurologische Ausfallserscheinungen spielen eine Rolle. Deswegen sind auch jüngere Menschen dort.
Ich habe diesen Praktikumsplatz auch gewählt, weil ein Medizindozent im Altenbereich Jobs prophezeite.
Neues wagen in Bereichen in denen ich nie war. Die mir Angst machen, irgendwie.
Und weil ich meine Zukunft sehen wollte.
Wo gehen wir hin, wie sind wir eventuell im hohen Alter?
Wie geht es meiner dementen Stiefoma? Was lässt sich mit diesen Leuten machen? Kunsttherapeutisch?
Die Symptome zeigen mir, dass ich wahrscheinlich jetzt schon dement bin:
"Durch die frühe Beteiligung des Hippokampus sind die ersten Störungen fast immer Kurzeitgedächtnisstörungen, insbesondere die Aufnahme, Speicherung und Wiedergabe neuerer Informationen. Die Betroffenen fragen oder erzählen immer wieder das Gleiche, sie vergessen Namen, Telefonnummern, Gesprächsinhalte, kurz zurückliegende Tagesereignisse und Terminvereinbarungen. Sie suchen Gegenstände, die sie in der eigenen Wohnung verlegt haben und führen angefangene Tätigkeiten nach Ablenkung nicht mehr weiter"
Hört sich nach meinem Leben an. Hatte ich das Eis erwähnt, was ich letztens
m fünf Minuten entfernten Supermarkt gekauft habe. Zwei Tage später zog ich es
aus meiner Tasche. Halb ausgelaufen tat ich es ins Gefrierfach und kam mir irgendwie blöde vor.
In den nächsten Tagen werde ich noch ein paar Arbeitsanekdoten zum besten geben."