Ein kleiner Sommerspaß

Jul 27, 2013 16:19

Eigentlich wollte ich aus meinen Grundideen zwei einzelne Doubledrabbles machen, aber dann habe ich mich entschieden, sie zusammenzufügen. Sie sind eine Fortsetzung der Drabbleserie Stilberatung.

Was das zweite Drabble angeht, muss ich einschränken, dass ich keine Juristin bin, aber ich glaube schon, dass ich Recht habe.

Titel: Erregung
Inhalt: Thiel und Boerne haben Thiels neue Badehose eingeweiht ...
Länge: 400 Wörter (2x200 Wörter)
Genre: Slash, Humor
Rechtserklärung: Thiel und Boerne gehören dem WDR. Ich habe sie mir nur mal kurz ausgeliehen.

Erregung

Natürlich war nur noch eine Umkleidekabine frei gewesen und Boerne mit einem geflüsterten „Ich warte doch jetzt hier nicht“ rasch hinter ihm mit in die Kabine geschlüpft.

Am liebsten hätte Thiel ihn wieder hinausgeworfen, denn während ihn Boernes Nähe in der Bademodeabteilung vor einigen Tagen nur irritiert hatte, befürchtete er, dass sie nun ganz andere Auswirkungen auf ihn haben würde.

Die Luft im Umkleidetrakt des Freibads war warm und stickig, es roch nach Chlor und Duschgel, und sie waren beide nackt. Verzweifelt dachte Thiel an seine bevorstehende Stromnachzahlung, während er sich abtrocknete und dabei bei jeder Bewegung mit Boerne kollidierte. Tatsächlich schaffte er es irgendwie, das Unvermeidliche zu vermeiden.

Er suchte gerade nach seiner Unterhose in seiner Badetasche, als er ein ersticktes „Thiel“ hinter sich hörte und sich umdrehte.

Boerne stand still da, sein Handtuch unbenutzt in der Hand, und noch immer glitzerten Wassertropfen auf seiner Brust.

Thiel blickte nach unten. Offensichtlich hatte Boerne nicht dieselbe Willenskraft wie er selbst besessen. Oder Boerne hatte es gar nicht erst versucht, dachte er, als sein Blick wieder nach oben wanderte und er in Boernes geweitete Pupillen sah.

Er zuckte nicht zurück, als Boerne nach seiner Hand griff und sie zu sich hinüberzog.

* * *

Boerne war immer noch ein bisschen schwummerig von der Hitze und von ihrem Erlebnis, als sie in sein Auto stiegen. „Das war-“

„Erregung öffentlichen Ärgernisses, Paragraf 183 a Strafgesetzbuch“, fiel ihm Thiel ins Wort, klang dabei aber nicht wirklich ungehalten.

Boerne sah ihn neugierig an, denn auch wenn ihm Thiel des öfteren das Wort abschnitt, kam es selten vor, dass er solch präzises Wissen bewies. Was in diesem Fall besonders verwunderlich war, da sich der Paragraf sicherlich nicht in dem Abschnitt des Strafgesetzbuchs fand, der Thiel von Berufs wegen geläufig sein dürfte.

Also musste er ihn aus einem anderen Grund kennen.

Den Thiel augenscheinlich nicht verraten wollte, aber wenn es darauf ankam, konnte Boerne sehr beharrlich sein. Er behielt demonstrativ den Zündschlüssel in der Hand und starrte Thiel so lange an, bis dieser nachgab.

„Es schadet nicht, ein Gesetz zu kennen, wenn man es übertreten will.“

Boerne zog die Augenbrauen hoch. Das wurde ja immer interessanter. „Dann hast du damit gerechnet, dass wir ...?“

Thiel sah aus dem Beifahrerfenster. „Nein, das nun wirklich nicht.“

Boerne überlegte. „Also hast du früher schon einmal ...?“

Thiel antwortete nicht.

„Auch im Freien?“

Thiel wurde rot.

Was für verlockende Aussichten. Boerne lächelte, als er den Wagen startete.

tatort münster, fanfic, drabbles

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