und jetzt?

Aug 01, 2006 20:08

Wie schon geschrieben - die Magisterarbeit ist abgegeben, das erwartete Gefühl der Befreiung steht aber dummerweise aus - generell fühl ich mich irgendwie "bla". Nichtssagend. Naja, vielleicht etwas schlechter als das.

Das hängt natürlich erstmal mit der Ungewissheit zusammen. Wie wird das Vorsprechen in München laufen? Werd ich den Job kriegen? Wenn ich ihn kriege, ist das gut? Wenn ich ihn nicht kriege, falle ich dann ein Loch und werde schon wenn ich den Namen Sega höre unzurechnungsfähig? (das bezeichne ich gerne als den Clausen-Zustand. Aber ich halte das für eher unwahrscheinlich bis ausgeschlossen wenn ich ehrlich sein soll).

Dann ist natürlich diese Melancholie weil die Uni jetzt mehr oder weniger wirklich vorbei ist. Und auch wenns manchmal nervig war, es hat schon wirklich Spaß gemacht und ich denke, ich bin daran gewachsen.

Und dann ist da eben noch Laura. Um die Sache nochmal zusammenzufassen: Laura ist eine Kommilitonin aus der Archäologie. Sie ist ein Mensch Marke Sonnenschein - sie hat eine derartige Ausstrahlung, wahrscheinlich würde sie in Leuchten umgeben wenn sie einen dunklen Raum betritt. Dazu sieht sie umwerfend aus - ein Blick und mein Hirn schaltet sich aus. Kurzum - eigentlich ist Laura wundervoll.

Aber andererseits ist sie auch... schwierig. Sie ist unfassbar verpeilt, verplant und chaotisch, was ich auf diese Elliot Reid-Art sympathisch finde. Sie lebt ausschließlich fürs Feiern, alles andere ist dem untergeordnet. Selbst wenn sie weiß, dass in London am nächsten Tag Hardcore-Museumsbesuch angesagt ist hält sie das nicht davon ab, bis 5 Uhr High Live zu haben um dann im Museum einzunicken zur Freude aller anderen Anwesenden. Dazu kommt ein ausgeprägter Mangel an Takt, Feingefühl und Rücksichtnahme - ich denke, ihr wißt worauf ich raus will.

Trotzdem, oder eher gerade deswegen hat sie´s eben geschafft mir komplett den Kopf zu verdrehen - in diesem Semester hat bereits ihre Anwesenheit gereicht, dass ich mich gleich 50% wohler gefühlt habe.

Und natürlich konnte da garnichts draus werden - wir sind komplett verschiedene Menschen in so ziemlich jeder Beziehung. Und auch wenn das irgendwie keine Überraschung ist, schön finde ich es trotzdem nicht.

Naja, und heute hab ich sie womöglich das letzte mal gesehen. Sie war wie immer. Etwas aufgedreht, extrem sexy, wir haben uns drüber unterhalten, über ihre junge Katze die sie jetzt hat, was sie denn nun mit ihrem Studium weiter anfängt, sie hat mir ihre Handy-Bilder aus London gezeigt... naja, und dann haben wir uns verabschiedet ("ist das jetzt das letzte Mal, dass wir uns sehen?" - "Hmm, kann schon sein..."), sie hat mir viel Erfolg für das Bewerbungsgespräch gewünscht und das wars dann. Das Mädchen, das mir den Kopf verdreht hat, mir auf die Nerven gegangen ist, mit dem ich im Kino war und für das ich mich eingesetzt habe, dass sie mit nach London konnte ist gegangen und es kann tatsächlich sein, dass ich sie nicht mehr sehe.

Ist das ein Grund für eine gewisse Melancholie? Ich denke schon...

Und SUPER - jetzt schreibt ich schon solche Einträge in mein blog. Soweit ist es gekommen.
Ich mach heute wohl noch irgendwas aufbauendes. Ich schau mir "Meet me in St. Louis" von 1944 mit Judy Garland an. Und ja, ich kenne die Implikationen. Und nein, ich werde nicht schwul.

Grmblallesblödisdochwahrohmannfrauenichmagnichmehr.
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