(no subject)

Oct 25, 2010 00:10


Другие записи: День 2010.10.19, Точное время 00:24:00 | День 2010.10.17, Точное время 00:01:00 | Mailing List | День 2010.08.23, Точное время 19:37:00

Tja. Wenn ich morgen die Prüfung bestehe, ist alles vorbei. Ich habe nicht länger einen Grund, zu ihm zu kommen. Mir fehlen die Worte, auszudrücken, was ich fühle. Es ist eine tiefe Trauer, dich mich überlegen lässt, nur für einen Moment, ob ich morgen nicht mit Absicht durchfallen sollte. Dann würde ich ihn enttäuschen und das will ich nicht, aber ich will auch nicht von ihm getrennt werden. Eine Zwickmühle, aus der es nur einen logischen Ausweg gibt, den ich aber nicht akzeptieren kann. Ich werde morgen mein Bestes geben, um die Prüfung zu bestehen, und ihm die Bestätigung zu geben, dass alles nicht umsonst war. Es fällt mir schwer daran zu denken, für eine längere Zeit nichts mehr zu hören, denn ich kann nicht jeden Donnerstag zu ihm kommen und besuchen. Es wäre zu aufdringlich, sodass ich das, was ich mühevoll über Monate aufgebaut habe, in Sekundenschnelle wieder zerstören kann. Die Sache mit dem Motorradausflug hat er auch vergessen, aber ich will ich nicht danach fragen, weil es zu aufdringlich erscheinen könnte. Ich kann nicht glauben, dass er es tatsächlich vergessen hat. Ich habe mir die größte Mühe gemacht, ihm die Einladung ganz offiziell, also unter uns, zu entlocken, doch er ist nicht darauf angesprungen. Er hat es vergessen und es scheint ihm auch egal zu sein. Morgen ist meine letzte Chance ihn zu umarmen und wenn ich die Prüfung bestehe und er mich zu Hause wieder absetzt, werde ich ihm erst die Hand geben, so wie immer, und dann werde ich ihn zu mir ziehen und ihn umarmen und ihm danken. Ja genau das werde ich tun. Ich muss es tun. Ansonsten weiß ich nicht, was ich machen soll, um ihm ein letztes Mal näher zu kommen. Eine Beziehung, die schon mit einer zeitlichen Begrenzung angefangen hat und nie ein glückliches Ende für mich haben wird, das ist es, was ich eher ungewollt bekam, denn ich hatte ihn vorher noch nie bewusst wahrgenommen. Ich hätte wohl sonst schon vorher gemerkt, dass er unglaubliche, blaue Augen hat und dunkle Haare, die schon die ein oder andere graue Stelle beinhalten. Wäre es mir schon vorher aufgefallen, hätte ich die ganze Sache wahrscheinlich anders angefangen und wäre jetzt schon weiter. Wir waren nur fünfzehn Minuten getrennt, als ich auch schon wieder bei ihm auf der Matte stand, weil das Büro geöffnet hatte und der theoretische Unterricht wieder anstand. Ich hatte das Gefühl, dass auch ihm bewusst wurde, dass wir uns so schnell nicht wieder sehen würden. Er hat mich heute viel häufiger und anders als sonst angesehen. Als ein Typ kam, um sich die feuchte Wand anzusehen, sah er mir immer wieder in die Augen. Es war ein Blick, den ich noch nie zuvor bei ihm gesehen habe. Er ärgerte sich über die Sache mit der Wand und ich verfolgte das Gespräch mit und schaltete mich auch kurz ein, um eine mögliche Ursache mit Begründung einzuwerfen, die von dem Mann aber eher wieder verworfen wurde. Reinhardt sah mich häufiger als den Mann an. Sein Blick war so unbeschreiblich und tiefgehend, dass ich ihn wohl nie vergessen werde und will. Er sah mich so liebevoll, hilfesuchend und glücklich zugleich an. Es war unbeschreiblich. Ich musste ihn immerzu anlächeln. Am liebsten hätte ich ihn in den Arm genommen. Einfach so, weil ich seinem Blick nicht oder nur schwer widerstehen konnte. Es war ein Blick, der mir das Gefühl gab, dass ich mich ruhig in das Gespräch miteinbeziehen durfte. Ich werde diese blauen Augen nie vergessen. Sie geben mir ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit und gemischt mit den starken Gefühlen zu ihm werde ich nicht so schnell von ihm lassen können. Ich will es auch nicht. Ich will ihn in den Arm nehmen, mir seine Probleme anhören und ihn trösten und ihm das Gefühl geben, dass er mir mit seinen Blicken gibt. Wie gerne würde ich ihm sagen, was er mir bedeutet, oder noch besser, durch einen Kuss zeigen. Nicht auf die Wange, nein, auf seine Lippen, die ich schon so lange begehre. Mir fällt nichts mehr ein, um meine Gefühle für ihn zu beschreiben. Keine Wörter, keine Ausdrücke können mein Leid, meinen Schmerz, meine Liebe zu ihm beschreiben. I can’t take my eyes of you. I can’t take my mind of you. - Damien Rice
Previous post Next post
Up