SK Kölsch - "Finger weg" - "Beschützerinstinkt" in Tabelle "Romantik/Intimität"

Sep 29, 2021 23:02

Titel : Finger weg
Team: Galactica
Challenge:Romantik/Intimität - Beschützerinstinkt (fürs Team)
Fandom: SK Kölsch
Pairing: Josef Schatz/Klaus Taube



„Nein, ich bin wirklich nicht an einem Bier mit Ihnen interessiert. Ich bin verdammt noch mal schwul.“
Klaus‘ laute Worte ließen den Geräuschpegel im Raum abrupt auf die Hälfte sinken. Aber nur für einen Moment, dann hatten die Stammgäste die Stimme zugeordnet, erkannt dass keine größere Gefahr bestand, und hatten ihre unterbrochenen Gespräche wieder aufgenommen. Dass Klaus schwul war, war jetzt wirklich keine Neuigkeit. Und dass es immer mal wieder eine versuchte, trotzdem bei ihm zu landen, auch nicht. Dass er dabei so laut wurde wie gerade eben, war allerdings schon ausgesprochen selten, und so beeilte sich Jupp noch etwas mehr, ihn zu erreichen. Bevor er die Nase so voll hatte dass er aufstand und ging. Womöglich noch, ohne sich zu verabschieden. Und das wäre genau heute wirklich unangenehm. Nachdem sich Jupp endlich aufgerafft hatte, Klaus reinen Wein einzuschenken. Und da er sich die letzten Tage mit diesem Problem rum geschlagen hatte, war er natürlich wieder kurz angebunden gewesen. Das hatte Klaus gemerkt, und weil Jupp ihm nichts erzählt hatte war er jetzt natürlich auch nicht gerade geduldig.

Dann sah er Klaus, am Tresen, mit den Fingern einer Frau an seinem Nacken - und sah rot.

„Hey, Finger weg von meinem Freund!“ ohne langes Nachdenken fuhr er sie an.

Erst als sie sich umdrehte, fiel ihm auf, dass er die Frau kannte. Anita, eine Ex, mit der er - nicht so ganz in bestem Einvernehmen auseinander gegangen war.

„Dein Freund? Ehrlich, Jupp? Ich hätte ihm diese ‚Ich bin schwul‘-Nummer ja beinahe schon abgekauft, aber damit seid ihr jetzt echt zu weit gegangen.“

Klaus‘ Blicke wechselten zwischen ihnen, und Jupp wusste nicht, wen er damit lieber erdolchen wollte. Oder doch, Anita hatte ihre Hand immer noch in seinem Nacken, und das machte sie eindeutig zu dem wahrscheinlicheren Mordopfer. Aber er selbst würde, wenn Blicke wirklich töten könnten, auch nicht ganz mit heiler Haut davon kommen.

Jetzt setzte Klaus auch noch zu Worten an, und Jupp musste ihm zuvor kommen. Bevor er ihren Verdacht bestätigte. Da sie ja, genau genommen, wirklich nicht zusammen waren. Auch wenn er hoffte, dass sich das änderte.

„Als ob du irgendwas über mich wüsstest! Klaus und ich sind zusammen, und du sollst gefälligst deine Finger von ihm nehmen. Mal ganz abgesehen davon, dass er dich wiederholt darum gebeten hat“ - gut, das hatte er nicht gehört, aber Klaus wurde nicht aus dem Stehgreif so laut wie vorhin - „und du das also gefälligst zu respektieren hast! Das ist nämlich ein Übergriff!“

Dieses Wort erschreckte sie genug, um ihre Hand jetzt doch zurück zu ziehen - und Klaus Schultern fielen schon sichtbar.

Sie sah noch einmal zwischen ihnen, aber Jupp funkelte sie nur an. Und Klaus‘ Gesicht zeigte ihn als professionellen Profiler, und entsprechend unnahbar. Sie schnaubte, verschwand dann aber.

Und Klaus gesamte, berufliche Aufmerksamkeit fokussierte sich auf ihn.

„Was war das denn eben? Ich meine, vielleicht sollte ich ja beeindruckt sein, dass du tatsächlich behauptest, du würdest auf Männer stehen, aber irgendwie-“ Mehr wollte Jupp nicht hören.

„Das tue ich aber. Okay, nicht auf Männer vielleicht, keine Ahnung, aber auf dich.“

Klaus versuchte nicht einmal, weiter zu sprechen. Musterte Jupp, und der wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. So oft er über diesen Moment nachgedacht hatte, was in den letzten Tagen nicht selten gewesen war - Klaus war nie schon vorher so gereizt gewesen.

„Jupp-“

Oh, jetzt kamen ja doch Worte!

„Bist du dir da sicher?“

Noch immer der starre Profiler, aber seine Stimme - die verriet ihn. Da war ein leichtes Schwanken, und Gott sei Dank. Weil Jupp in seinen Überlegungen nie an den Punkt gekommen war, was er tun würde wenn Klaus ihn abblitzen ließ. Und glücklicherweise war das ja wohl überflüssig.

Eigentlich wäre ein Kuss jetzt angebracht, üblich nach einer Liebeserklärung. Aber im vollen Rättematäng wollte er das jetzt doch nicht. Nicht, weil er sich schämte - aber sein und Klaus erster Kuss konnten gut auf das Pfeifen, Gröhlen und Johlen der Stammgäste als Begleitmusik verzichten. Stattdessen nickte er, legte seine Hand an Klaus Schulter, und zog ihn erst in eine Umarmung, bevor er seine Stirn dann an dessen lehnte. Und einfach nur Klaus‘ Nähe genoss.

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fanfiction; sk kölsch; klaus/jupp

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