МЛПГ на смерть Фиделя Кастро

Jan 05, 2017 15:36


Марксистско-ленинская партия Германии, блокировав проведение через ИКОР резолюции в честь Фиделя Кастро, опубликовала 27 ноября 2016 г. в «Роте фане» статью своеобразной уместности «От антиимпериалистического бойца до вассала Советского Союза». Мне самым любопытным показалось, что МЛПГ, видимо, не решилась представлять международной общественности статью в исходном виде и в переводе на английский порезала самые скандальные места. …Хотя, если приглядеться, то отчасти правка носила и антикастроистский характер - например, выкинуто упоминание о направлении врачей в Венесуэлу.

Удивительно, что эти же самые люди три года назад искренне и тепло почтили память Чавеса. А тут Фидель Кастро для них вдруг оказался плох.
Сравнение оригинальной статьи «От антиимпериалистического бойца до вассала Советского Союза» с её публикацией на английском языке (различия выделены) Vom antiimperialistischen Kämpfer zum Vasallen der Sowjetunion: Zum Tod von Fidel CastroFrom anti-imperialist fighter to vassal of the Soviet Union
Vorgestern verstarb Fidel Castro Ruz im Alter von 90 Jahren; er war 47 Jahre Staatspräsident und lange Vorsitzender der Kommunistischen Partei Kubas. Geboren wurde er am 13. August 1926 in Biran im Osten Kubas. Er ging mit den Kindern der Landarbeiter zur Schule und lernte schon als kleiner Junge die bittere Armut kennen, in der die meisten Kubaner lebten. Er studierte Jura in Havanna, gründete eine Anwaltskanzlei und beteiligte sich am Kampf gegen Diktator Batista. Unter der Führung von Fidel Castro und Che Guevara wurde 1959 die US-Marionette Batista gestürzt.
Fidel Castro passed away on 25 November at the age of 90; he was state president for 47 years and chairman of the Communist Party of Cuba for a long time.

He was born on 13 August 1926 as son of a big landowner in the eastern part of Cuba. He went to school together with the children of the farm workers and learned about the bitter poverty most of the Cubans used to live in. He studied law in Havana, founded a law firm and took part in the struggle against the dictator Batista, who was in the service of US imperialism. Before the fall of Batista Fidel Castro dissociated from communism unlike his brother Raul and his companion in arms Che Guevara. So among others he could conduct a donation campaign in the USA for the Cuban guerrilla. This was even supported by the US secret service CIA when the US government itself had come into conflict with Batista. Castro was never a communist.

Nach der erfolgreichen antiimperialistisch-demokratischen Revolution beschritt Kuba zunächst den sozialistischen Weg der nationalen Befreiung. Das Land begann eine Industrialisierung, um die neokoloniale Wirtschaftsstruktur zu überwinden, führte eine Agrarreform durch und verstaatlichte wesentliche Produktionsmittel. Erstmals gab es eine kostenlose Bildung und Gesundheitsversorgung, Kindergärten, Förderung von Frauen und weitere soziale Errungenschaften. Kuba vergrößerte die Waldfläche von 13,6 (1959) auf 29,3 Prozent der Insel (2015). Eine Korrespondentin berichtet von einer Kubareise, dass noch heute die Vorwarnung vor Hurrikans, die Schulung zum Verhalten und Hilfe für Betroffene vorbildlich und wirkungsvoll ist. Fidel Castro genießt in Kuba noch immer Ansehen.

After the successful anti-imperialist-democratic revolution of 1959 under the leadership of Fidel Castro and Che Guevara Cuba initially set out on a socialist path of national liberation. The country began an industrialization to overcome the neocolonial economic structure, implemented an agrarian reform and nationalized essential production means. For the first time there was free education and health care, kindergartens, promotion of women and further social achievements. Therefore Fidel Castro still is kindly regarded in Cuba.

Nach der Enteignung amerikanischer Firmen verschärften die USA ihre Aggressionen gegen Kuba. Sie unterstützten 1961 die gescheiterte militärische Invasion von Exilkubanern in der Schweinebucht und verhängten eine Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade. In dieser Situation wandte sich Kuba an die Sowjetunion und ersuchte um wirtschaftliche und militärische Hilfe.

In der Sowjetunion hatte damals die neue Bourgeoisie ausgehend vom 20. Parteitag der KPdSU 1956 den sozialistischen Weg verraten. Sie leistete die Hilfe an Kuba nicht im Geist des proletarischen Internationalismus. Sie war auf dem Weg zur sozialimperialistischen Supermacht. Statt Kubas Industrialisierung und den Aufbau einer eigenständigen Wirtschaft zu fördern, fixierte die Sowjetunion das Land auf die Zuckerrohr-Monokultur und brachte es durch ungleiche Handelsbeziehungen in neue neokoloniale Abhängigkeit.

Mit der Stationierung von Mittelstreckenraketen auf Kuba provozierte die Sowjetunion einen dritten Weltkrieg. In "Krieg und Frieden und die sozialistische Revolution" - Nr. 22 des theoretischen Organs der MLPD, Revolutionärer Weg - wird die Entwicklung der Kubakrise 1962 und die skrupellose Politik der Sowjetunion detailliert analysiert und nachgewiesen: "Warum in aller Welt hat man dann Raketen auf Kuba stationiert? Dafür gibt es keine andere Erklärung als das Abenteurertum der sowjetischen Führer, das Ausdruck ihres sozialimperialistischen Machtstrebens ist." (Seite 232)

Die Partei- und Staatsführung unter Castro wandelte Kuba zu einem Anhängsel des sowjetischen Sozialimperialismus. Dies bewirkte Kubas gesellschaftlichen Niedergang. Die kubanische Revolution hatte von Beginn an nicht unter Führung der Arbeiterklasse gestanden. Das machte sie trotz aller Opferbereitschaft blind gegenüber dem modernen Revisionismus aus Moskau. Che Guevara, ein selbstloser Revolutionär, kritisierte als Industrieminister Kubas in einer Rede auf der 2. Afro-Asiatischen Wirtschaftskonferenz 1965 den "unmoralischen Charakter" der ungleichen Handelsbeziehungen. Er stellte fest, dass die Sowjetunion und andere RGW-Länder damit in "gewisser Weise Komplizen der imperialistischen Ausbeutung sind".

After the expropriation of American companies the US aggravated their aggression against Cuba. They supported the failed military invention of Cuban exiles in the Bay of Pigs in 1961 and imposed an economic, commercial and financial blockade. In this situation Cuba approached the Soviet Union and requested economic and military assistance. When Castro joined the Communist Party then and put himself at the service of the Soviet Union, socialism was already betrayed there. At that time a new bourgeoisie had seized power in the Soviet Union on the basis of the 20th Party Congress of the CPSU in 1956 and transformed the country into a social-imperialist superpower. Instead of promoting an independent economy the Soviet Union fixed Cuba to sugar cane monoculture and through unequal trade relations brought it into new neocolonial dependency. This brought about social decline of Cuba. Che Guevara as industry minister criticized the “immoral character” of the unequal trade relations in 1965.

Nach der Festnahme Che Guevaras in Bolivien verweigerte ihm die kubanische Führung unter Fidel Castro die Solidarität. Castro tat nichts, um internationale Unterstützung zu organisieren und die Exekution Che Guevaras zu verhindern. Wegen seiner konsequenten selbstlosen Haltung wird Che heute in Kuba und weltweit als Freiheitskämpfer verehrt und ist ein Vorbild für die Jugend.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Auflösung des Ostblocks setzten Fidel Castro und ab 1996 sein Bruder Raul als Staatspräsident mit der sogenannten "Öffnung Kubas" den kapitalistischen Weg durch die Zusammenarbeit mit dem westlichen Imperialismus fort. Alle imperialistischen Staaten hoffen mit der weiteren Öffnung für ausländisches Kapital auf die wirtschaftliche Durchdringung und politische Einflußnahme.

After the collapse of the Soviet Union Fidel Castro and from 1996 his brother Raul as state president have continued the capitalist path with the so-called “opening of Cuba” through the collaboration with western imperialism.

In ihrer Beileidsbekundung zum Tod von Fidel Castro schreibt sich die revisionistische Deutsche Kommunistische Partei (DKP) auf die Fahnen, sie habe immer auf der Seite des kubanischen Volkes gestanden. Das ist nicht wahr. Sie hat zusammen mit Fidel Castro die hoffnungsvolle Revolution verraten und die neokoloniale Abhängigkeit von der Sowjetunion bejubelt.

Es liegt am kubanischen Volk, die Lehren aus dem Verrat am sozialistischen Weg der nationalen Befreiung und der Verwandlung Kubas in ein abhängiges bürokratisch-kapitalistisches Land zu ziehen. Bis heute verteidigt das Volk eine fortschrittliche Sozialpolitik gegenüber anderen Ländern, z.B. durch die Entsendung von Ärzten nach Venezuela. Mit dem Aufbau einer marxistisch-leninistischen Partei können die kampferprobten Kubanerinnen und Kubaner einen neuen Aufschwung des Kampfs für den echten Sozialismus einleiten.

It is up to the Cuban people to draw the lessons from the betrayal of the socialist path of national liberation. By building a Marxist-Leninist party the battle-proved Cubans are able to initiate a new upswing of the struggle for genuine socialism.

МЛПГ, перевод, Куба

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