… a writer‘s tale.
Tja, was soll ich sagen? Nach langer, langer Abstinenz von Schreiben und vom LifeJournal habe ich auf verschlungenen Pfaden den Weg zurückgefunden.
Seinerzeit, ich glaube es ist jetzt über sieben Jahre her, habe ich gerne und begeistert geschrieben und hatte auch einen ziemlichen Output. Dann kam das RL dazwischen und dieses liebgewonnene Hobby erstickte leise und fast unbemerkt unter den Bergen anderer, scheinbar vorrangiger Verpflichtungen.
Es war nicht so, dass ich keine Ideen oder kein Bedürfnis mehr gehabt hätte zu schreiben. Im Gegenteil, jeder Film, jede Serie, die mich nur halbwegs interessierte war neuer Stoff für den unermüdlichen Storymotor im Kopf. Allein, ich glaubte keine Zeit mehr dafür zu haben, weil andere Dinge Vorrang hätten.
Ein paar Jahre habe ich mich darangehalten, dann kam von irgendwo die Idee, es vielleicht doch noch mal zu versuchen. Die Zeit, die ich des nachts zum Grübeln nutzte, produktiv zu verwenden und zu schreiben, den Kopf frei kriegen. Ich schaute nach, ob es mein persönliches Journal noch gab (Ich war mal felinarian), aber als ich feststellen musste, dass es gehackt worden war, erstarb die Idee wieder, bevor sie überhaupt richtig Fuß gefasst hatte. Nach meinem Schreibjournal habe ich dann gar nicht mehr geschaut.
Es gingen wieder einige Jahre ins Land und wie es der Zufall wollte, war ich Mitte November auf Besuch in Münster bei einem meiner früheren Germanistik-Profs. Wir sind irgendwie auf das Thema Internetliteratur gekommen und in einem schwachen Moment (Fragt mich bitte nicht, was mich da geritten hat - ich weiß es nicht), habe ich ihm gebeichtet, dass ich seinerzeit auch geschrieben und im Netz veröffentlicht habe. Er war sofort höchstinteressiert und wollte die Texte sehen. Ich habe mich dann zu dem Versprechen hinreißen lassen, dass ich schaue, ob es die Texte noch gibt.
Ein Versprechen, ist ein Versprechen. Ich schaute also und es gab die Texte noch. Mein Schreibjournal war etwas verstaubt aber frei von Hackerattacken und selbst mein alter Account bei FF.de existierte noch. Als ich dann noch auf einer halten Festplatte beim Aufräumen fast das gesamte, lange verloren geglaubte Archiv meiner alten Geschichten fand, habe ich das als Zeichen genommen, es doch noch mal zu versuchen. Wieder zu schreiben und die Geschichten aus dem Kopf aufs Papier zu bringen. Ob das was wird weiß ich nicht, aber die Erfahrung der letzten Woche zeigt auf jeden Fall, dass es mir guttut. Die Ideen sprudeln, ich kriege sie auch zu Papier und die Grübelei wird weniger.
Manches, was ich in nächste Zeit plane zu veröffentlichen wird vielleicht der eine oder andere schon kennen, denn ich habe mir sämtliche alte Geschichten zur Überarbeitung vorgenommen. Zum Teil weil ich damals schon angefangen hatte, sie zu überarbeiten (namentliche die Drabble-Duette), zum Teil, weil ich aus heutiger Sicht einfach finde, dass sie eine Überarbeitung nötig haben.
Ich weiß nicht wie es laufen wird, ich kann und will nichts versprechen. Vermutlich wird der Output lange nicht so hoch sein, wie damals, aber wer weiß das schon. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn sich immer noch der eine oder andere findet, der meine Texte liest und vielleicht auch mal kommentiert.
So far
Seshât