Mein erster Beitrag für den Battle auf
ficathon_de: Ist natürlich wieder einmal länger geworden, aber das konnte ich irgendwie nicht mehr kürzen. Ohen Beta... anyways. Viel Spaß!
Es klopfte und Lucy trat ein.
„Er ist da“, sagte sie und senkte demütig den Kopf. Der Premierminister grinste jovial. „Lass ihn herein, na los! Wo ich doch so gespannt bin - einen echter Zauberer trifft selbst jemand wie ich nicht alle Tage.“
Lucy trat beiseite und eine groß gewachsene Gestalt betrat den Raum, eingehüllt in einen schwarzen Umhang, dessen Kapuze tief ins Gesicht hing. In der offenen Tür sah er eine ganz in schwarz gekleidete Frau mit wilden dunkeln Haaren und einem leicht irren Blick stehen, die neugierig in den Raum spähte, bis Lucy die Tür vor ihrer Nase schloss.
„Lord Voldemort, ich freue mich sehr, Sie endlich kenne zu lernen! Bitte, legen Sie doch ab und nehmen Platz.“ Er deutete auf die Sitzecke mit Clubsofa und einer Chaiselonge. Auf dem Tischchen davor stand ein Tablett mit Teetassen, einer Kanne und Gebäck.
Lord Voldemort ließ die Kapuze vom Kopf gleiten und musterte den Gastgeber.
„Premierminister, ich war… überrascht von ihrer Einladung“, erklärte er, während er sich auf die Sitzgruppe zu bewegte, den Mantel über die Sofalehne legte und sich dann darauf nieder ließ.
„Normalerweise ist die britischen Regierung immer sehr bemüht, die Welt der Zauberer vor den Muggel geheim zu halten und ihren Vorgängern lag wenig daran, an der Situation etwas zu ändern - geschweige denn jemanden wie mich zum Tee einzuladen.“
Der Premierminister zeigte sich weiterhin beinahe übermütig gut gelaunt, als er sich auf der Chaiselonge nieder ließ. „Die Zeiten ändern sich, mein lieber Lord Voldemort“, antwortete er, griff nach der Teekanne und schenkte zwei Tassen ein. „Ich habe schon so viel von Ihnen gehört, da MUSSTE ich sie einfach kennen lernen. Nehmen Sie Zucker in den Tee?“
Hätte Voldemort Augenbrauen gehabt, wären sie bis zu seinem nicht vorhandenen Haaransatz hoch gewandert.
Stattdessen blinzelte er und griff nach dem Milchkännchen, um sich etwas in seine Tasse zu tröpfeln. „Nein, kein Zucker, danke“, sagte er und lehnte sich mit der Tasse in der Hand zurück. Er wartete, bis sein Gegenüber es sich ebenfalls bequem gemacht hatte, bevor er seine Neugier stillte.
„Was haben Sie denn über mich gehört, Mr. Saxon?“
„Oh, bitte nennen Sie mich Master. Ich würde es sehr mögen, wenn Sie mich Master nennen, mein lieber Lord Voldemort“, erwiderte Saxon.
Ein für den Lord nicht definierbarer Ausdruck erschien auf des Masters Gesicht und Voldemort unterdrückte ein Schütteln. Muggel waren so... anders.
Der Master rührte seinen Tee um und nahm einen Schluck. „Ach, nun ja, was man halt so hört. Ein bisschen Folter hier, ein wenig Mord und Totschlag da - und natürlich nicht zu vergessen die Pläne zur Übernahme der Weltherrschaft.“ Er grinste Voldemort an. „Also alles in Allem eine durchaus passende Agenda für jemanden in Ihrer Position.“
„Hm“, machte der Lord und strich sich über das Kinn. Dann nahm er noch einen Schluck Tee, bevor er die Tasse auf das Beistelltischchen stellte. „Darf ich fragen, warum Sie sich für meine Ziele interessieren, Mr. Master?“
„Nur Master, kein Mister“, korrigierte der komische Mann seine Anrede und führ dann fort: „Wissen Sie, ich habe ganz ähnliche Interessen und in Anbetracht der doch nicht gerade kleinen logistischen Herausforderung hatte ich die brillante Idee, das altbekannte Minimax-Prinzip anzuwenden. Minimaler Aufwand für maximalen Erfolg. Sie wären ein idealer Geschäftspartner.“
Voldemort formte mit seinen Händen ein Dreieck und musterte den merkwürdigen Muggel über seine Fingerspitzen hinweg. „Was bringt Sie auf die Idee, ich wollte mit Ihnen Geschäfte machen?“, fragte er nach einem Moment des sich- gegenseitig- Anstarrens.
Saxons Augen weiteten sich, als hätte er gerade einen Befriedigungszauber ausgeübt. (Nicht, dass der Lord sich mit so etwas auskannte - so ein Schweinkram kam ihm nicht ins Haus!) Er stand auf und ging zu einem Bild der Milchstraße, welches an der Wand hing. Der Lord erhob sich ebenfalls und stellte sich neben ihn. Der Master holte tief Luft:
„Ich kann Ihnen etwas bieten, woran sie bisher noch nicht einmal gedacht haben! Zauberer im Weltall! Unterwerfung fremder Welten. Unendliche Weiten…“
Mit der einsickernden Erkenntnis erschien langsam ein Grinsen auf Voldemorts Gesicht und er nickte anerkennend.
„Master, Sie haben soeben einen Geschäftspartner gewonnen“, stellte er fest und reichte seinem neuen Kompagnon die Hand, der sie ergriff und kräftig schüttelte.
„Die ersten Einzelheiten kann meine Assistentin mit Ihnen klären“, fügte der Lord hinzu, „aber lassen Sie sich nicht von ihrem Zauberstabs- Gewedel beeindrucken. Sie gibt gerne an.“
„Das ist sicher die junge Dame, die draußen bei meiner Lucy wartet.“ Voldemort nickte. „Die Zwei werden sich sicher kräftig amüsieren…“bemerkte der Master, während er seinen Gast zur Tür geleitete. Der Lord wollte lieber nicht drüber nachdenken, was Bellatrix schon getan hatte, um seine sich gerade entfaltenden universalen Eroberungspläne zu gefährden.
An der blieb der Master stehen. „Eine Sache noch: Wir brauchen einen Geschäftsnamen, meinen Sie nicht?“
Voldemort überlegte einen Moment. „Was halten Sie von Lord and Master?“, schlu er schließlich vor. „Das klingt doch kosmopolitisch, nicht wahr?“
Der Master nickte. und klopfte dem Lord auf die Schulter „Sehr sogar, mein Lieber!“, erwiderte er, öffnete die Tür und schüttelte zum Abschied noch einmal Voldemorts Hand.
„Mir scheint, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft“.
--ENDE--