Das da oben war der Auftakt einer Nacht voller peinlicher aber auch vorraussehbarer Ereignisse.
Zwei Monate lang hatte ich keinerlei Alkohol getrunken und freute mich auf mind. einen lakritzgeschmacklichen Sambuca und mind. einen
Alien Brain-Drink, den ich im Internet das erste mal gesehen habe und dessen Farbspiel mir so gefiel.
Zudem war der 20. Geburtstag des Darkflower Clubs und, als Extra, hatte ich den Gast DJ (sozusagen) gebucht, was hieß, das ich ihn auch betreuen durfte. Wenn dieser Gast DJ dann zusätzlich eine tiefe Bedeutung in meinem sehr unterfordertem Gefühlleben hat, dann konnte es auch nur so durcheinander enden wie es wohl war.
Ohne all zu sehr auf Einzelheiten einzugehen... es lief zu Beginn sehr professionel routiniert. Gast am Bahnhof abgeholt, sich nicht anmerken lassen, wie lange man für diese paar Stunden Klamotten gesucht, Frisurstylings und Makeuptipps gegoogelt hatte, damit man nicht zu gemacht aber auch nicht zu normal aussah - den einzigen Dönerladen Leipzigs gefunden und pünktlich zum Start der Party im Club angekommen.
Und dann trank ich mindestens 8 Shots. Drei von denen da oben, einen blauen Pfeffi, einen Sambuca und ein paar "Giselas" (??) sowie zwei Tequillas. In 10 Stunden verteilt. Mit zunehmender Steigerung ab 2 Uhr morgens.
Alkohol macht einen dann immer so sentimental und lässt einen kitischige Dinge sagen, welche man doch schon gar nicht mehr verwirklichen will. Kennen wir uns ja nun schon ein paar Jahre, was die früheren Wünsche mit der Zeit an Realitätsoverdose hat sterben lassen.
Die Highlights (bzw. Filmrisse) des Abends waren für mich : Die Suche nach dem Produktionsbüro im 6. Stock; mein Ausdruckstanz zu IAMX (Song? "Spit it out" sehr passend! Danke!!) und der Sturz von den Stufen des 1. Floor-DJpultes, den ich jedoch zur Hälfte dem dortigen GastDJ zu verdanken habe. Drei blauen Flecke und diverse Schnittwunden an der Hand sind das Andenken. Besoffene tun sich ja zum Glück fast nie weh.
Trotz dieser Beeinträchtigung des eigentlich rational und wissenschaftlich geschulten Verstandes haben wir es geschafft, uns 1. nicht in irgendwelche verfänglichen Situationen zu verheddern und 2. pünklich um 6:50 Uhr am Zug zu sein, damit die Heimreise nicht gefährdet wurde. Mit wie wenig klaren Verstand ein Mensch immernoch solch komplexen Bewegungsabläufe wie "Laufen" "Orientierung" und dabei "klar Reden" schafft, ist schon toll....
Das meine Schwester mich gegen 10 Uhr in meinem Zimmer angesprochen und von mir auch noch einen vollständigen, wenn auch verneinenden Satz bekommen hat, das weiß ich jedoch nicht mehr. Ab 07:10, als ich in mein Bett fiel, weiß ich nix mehr bis zum Frühstück um 1 Uhr. Aber da war ich ja auch nicht mehr im Dienst.
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