... Und einen längstfälligen Haarschnitt gibt es in 14 Tagen.
Muss ja schick aussehen für Herrn Pauls, wa? ;)
Übrigens:
»Sächsisches Wort des Jahres 2012« - Die Gewinner
Jetzt ist es amtlich: Das beliebteste, das am bedrohte und das schönste sächsische Wort 2012 heißen »Didschn«, »Renfdl« und »Plumbn«. Das wurde am 3. Oktober zur traditionellen sächsischen Wort-Gala der Ilse-Bähnert-Stiftung im ausverkauften Schauspielhaus verkündet.
"Die Wörter im einzelnen erklärt von Uwe Steimle, Tom Pauls und Peter Ufer:
Das bedrohte Wort: Renfdl
Ein Renfdl is das, was ni mehr dran is am Brot, wenn morr vom Bäcker nachheeme kommt. Meistens biss ich noch im Laden den Kanten ab. Nun hatte mein Vier-Pfünder einen Schandfleck, besser Schandbiss. Das konnte unmöglich so bleiben. Wie sah denn das aus? Zorrrubbd, einfach furschdbar. Also biss ich noch einmal hinein, nun auf der anderen Seite. Jetzt stimmte zwar des Brotes Symmetrie, doch meine Mutter schrie: »Dschunge, du bekommst wo Daheeme ni genuch zu essen, musst du denn schon off dor Straße badschn.« Ich sagte: »Muddi, ich hadde Abbedied und wollt doch nur, dass du´s ni merkst.« Mutti: »Nu, es hat eben alles seine Ursachn.« Dabei nahm sie das Küchenmesser, wetzte es an der Sandsteinstufe, hielt sich das Brot vor die Brust und schnitt es auf, in lauter kleine Renfdl. Das Wort kennen viele schon nicht mehr, aber ä Renfdl is bei uns immer da. Uwe Steimle
Das schönste Wort: Plumbn
Das Wort, ist im Sinne des Begriffes »Schön« eher hässlich. Aber da es das hässlichste sächsische Wort zum Glück nicht gibt, ist es wieder schön. Schön ist ja alles, was man mit Liebe betrachtet. Das Wort spiegelt den Zeitgeist des Jahres wider. Das fängt schon mit dem Wetter an. Wir hatten einen langen Winter, danach immer wieder Regen, es goss aus Kannen, hörte nie off, du warst klitschenass oder durch. Denn es regnete nicht, sondern es plumbte. Dann die große Hitze im Sommer, immer musste man was trinken, der Durst war groß, dass man alles in sich hinein goss. Man trank nicht, sondern man plumbte. Plumbn kommt nicht von plump, sondern Pump oder Pumpe, also sächsisch Plumbe. Da kommt alles im Schwall, wie beim Euro, denn da plumbn die off Pump Geld irgendwohin. Ja ham die denn ihrn Forstand forplumbd? Tom Pauls
Das beliebteste Wort: Didschn
Didschn ist nicht nur ä Duhword, sondern vor allem eine sächsische Weltanschauung. Es hilft, die harten Zeiten aufzuweichen. In Sachsen wird bei jeder sich passenden oder unpassenden Gelegenheit in jede sich bietende Flüssigkeit alles eingetaucht, versenkt, getunkt, eingeweechd, neingemehrt, nundorgedriggd, bis es labbrisch feucht und bissbabsch trieft, um es dann schlürfend zu vertilgen. Der Sachse geht mit allem auf den Grund der Sache, um auch die härtesten Probleme zu ergründen. So gelang es ihm 1989, ein ganzes System aufzuweichen. Gedidschd werden kann alles, ideal sind Semmeln, Bäbe, Bemm und Stolln. Als besonders didschfreundlich erweist sich Kaffee. Didschn heißt aber auch, einen Stein über einen Fluss hüpfen lassen oder jemanden ducken. Manchmal ist Didsch-Zeit, denn auch ein Sachse kann nicht alles schlucken. Peter Ufer"