Fandom: Danny Phantom
Genre: Romanze, idk?
Rating: P6/P12
Pairing: Sam Manson x Paulina Sanchez
Geschrieben für
diesen Ficathon.
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Sam sitzt im Schatten. Natürlich sitzt sie im Schatten. Als leichenblasser Goth ist sie Profi darin, die besten Plätze zu ergattern, an denen auch bloß kein Sonnenstrahl einen erreicht, ohne dass man es will.
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Als Paulina auf sie zukommt - Paulina, nur Paulina, ohne ihr blondes Blödchen, ohne irgendeinen Angeberkerl, ohne ein Rudel kichernder Cheerleaderinnen im Schlepptau -, realisiert sie zuerst gar nicht, dass das so ist. Ihr Blick folgt dem pinkfarbenen Fleck in der Ferne, sie seufzt entnervt auf und erst, als ihre Schulkameradin direkt vor ihr steht, wird ihr bewusst, dass sie wohl ihr Ziel gewesen sein muss.
Sie blinzelt, weil die Sonne sie für einen kurzen Augenblick blendet, als sie es wagt von ihrem Notizblock aufzusehen. Zuerst nimmt sie den Kopfhörer gar nicht ab, aber als Paulina auch nach zwei Songs noch nicht aufgehört hat zu reden - zumindest bewegen sich ihre lipglossverklebten Lippen unaufhörlich -, erbarmt Sam sich dazu ihren Musikplayer auszuschalten und ihr kurz Aufmerksamkeit zu schenken.
„... also dachte ich mir ich komme hierher.“
Scheint ganz so als hätte sie die rührende Geschichte zum Anlass des unerwarteten Besuchs verpasst. (Nicht, dass es sie wirklich interessiert hätte.)
Weil sie keine Lust hat um Wiederholung zu bitten und für einen Streit an diesem heißen Nachmittag definitiv zu faul ist, deutet sie einfach wortlos neben sich und lässt es zu, dass dieser wandelnde Albtraum von klischeehafter Mädchenhaftigkeit sich neben sie setzt.
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Es sind einige Stunden vergangen und sie haben es geschafft schweigend nebeneinander zu sitzen - und das ganz ohne Mord und Totschlag. (Sam klopft sich in Gedanken auf die Schulter, als sie auf die Uhr sieht und es bemerkt.) Mittlerweile liegt Sam schon eher als dass sie sitzt, den Kopf auf ihren Rucksack gebettet; sie sind ein Stück weit gewandert, um der näherrückenden Sonne zu entgehen, und irgendwie ist es seltsam idyllisch. Idyllischer als es sein sollte.
„Weißt du, also, es ist nicht so, als wollte ich mit dir abhängen“, stellt Paulina irgendwann klar, weil sie die angespannte Stille anscheinend auch nicht mehr ertragen kann und einfach etwas sagen muss. Sie rollt dabei mit den Augen, ihr Tonfall ist abfällig, wie immer, wenn sie mit ihr spricht, und Sam denkt, dieses Mädchen ist Arroganz in einem pinkfarbenen Shirt, nichts weiter.
(Aber eigentlich stimmt das nicht, eigentlich sind da noch funkelnde grüne Augen und gebräunte Haut, die so unglaublich weich aussieht, und dieser angenehme Geruch nach Parfüm, das ihr nur ein kleines Bisschen zu süß ist, und -)
Auch sie lässt sich nun in eine liegende Position rutschen, liegt auf der Seite, auf einen Arm aufgestützt, ihr Rock rutscht leicht nach oben, ihr Shirt auch, hier blitzt etwas mehr Bein hervor, dort ein kleiner Streifen Haut an ihrem Bauch. (Sam denkt Dinge, die sie nicht denken sollte. Denkt mit einem Mal, dass sie vielleicht doch verstehen kann, was all die Jungs an ihr finden. Ein Bisschen. Wenn sie sich anstrengt, vielleicht. Denkt es und beißt sich fest auf die Unterlippe und versucht es wieder zu vergessen.)
„Will ich wirklich nicht. Nicht, dass du jetzt denkst … es ist nur … -“
„Würdest du …“ Sam unterbricht sie, doch stockt selbst mitten im Satz, bringt ein leises Seufzen hervor. (Sie ist sich nicht sicher, ob sie genervt oder peinlich berührt sein soll.) „Würdest du einfach weiterhin die Klappe halten und hier mit mir liegen? Denkst du, du schaffst das?“
Für einen Moment scheint sie abzuwägen, aber denn antwortet die schließlich mit einem überzeugten Nicken: „Ich denke schon.“ Paulina lächelt ihr wunderschönes Lippenstiftlächeln, das Lächeln, das den Jungs reihenweise die Köpfe verdreht, und es ist so schön, so irritierend, und Sam lächelt ein wenig hilflos zurück.
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Paulinas Hand liegt irgendwann in ihrer - sie weiß beim besten Willen nicht wie das passiert ist, ehrlich! - und sie sagen wieder lange überhaupt nichts, aber dieses Mal ist es kein unangenehmes Schweigen.
(Vielleicht können sie, wenn sie so da liegen, den Schatten und die Ruhe genießend - und vielleicht auch ein wenig die Gesellschaft der jeweils anderen, wenn sie ehrlich sind -, für eine Weile vergessen, dass sie eigentlich Sam und Paulina sind und dass die Welt eigentlich anders funktioniert.)