Geschichte - Efeubesuch (Briar/Tris) für khana

Aug 03, 2007 03:21

Titel: Efeubesuch
Fandom: Circle of Magic
Charaktere/Pairing: Trisana Chandler/Briar Moss
Warnungen, Altersfreigabe: Het, absolut jugendfrei
Wörter: 1011
Disclaimer: "Circle of Magic" gehört nicht mir, sondern der großartigen Tamora Pierce. Ich mache keinen Profit und die Rechte der Besitzer bleiben natürlich bestehen.

Für khana, die sich Briar/Tris gewünscht hat.

Zusammenfassung: Die Universität von Lightsbridge bekommt Besuch.
Bemerkungen: Ich werkle schon so lange dran, jetzt will ich sie endlich verschenken... Testleser: Mein Bruder, inmitten der Nacht, der meckert, weil es nicht weitergeht, den Titel aber abgesegnet hat. Trotzdem danke, J.


Das Efeu, das an der Außenwand des Universitätsgebäudes emporklettert, hat sich in Briar verliebt. Es windet sich um seine Arme und versucht, sich mit den Ranken, die seine Hände zeichnen, zu verbinden, und er muß es sanft, aber bestimmt beiseite schieben, um sich wieder dem in Leder gebundenen Wälzer zuwenden zu können, den er sich zum Zeitvertreib aus Tris‘ Regal gemopst hat. Vielleicht, denkt er, kann es mir ja die Seiten umblättern, wenn es sich an das Buch gewöhnt hat.
Briar sitzt bequem auf der schmalen Fensterbank des kleinen Zimmers, das Tris in der Universität von Lightsbridge bewohnt. Er hat sich an die Innenseite des Fensterrahmens gelehnt und die Füße hochgezogen. Die letzten Sonnenstrahlen kitzeln seine Wangen. Sie empfehlen ihm, die Augen zu schließen, anstatt weiter auf die Worte zu starren, die sich auf dem Papier zu im Moment eher wenig Sinn ergebenden Sätzen über „Perzeptionstheorien in Bezug auf das Unsichtbare“ zusammenfügen. Er seufzt. Tris würde sich freuen, sich mit ihm über das Buch unterhalten zu können, aber die Versuchung, einfach nur die Sonne zu genießen, ist zu groß. Mit geschlossenen Augen lauscht er den Stimmen aus dem Institutsgarten. Studenten und gelangweilte Narzissen.
Langsam müßte diese Vorlesung vorbei sein. Tastend streckt er seine Wahrnehmung weiter aus und fühlt Tris ein Stück den Gang entlang, wie sie näher kommt. Uh. Sie ist wütend.

Die Tür wird aufgerissen, als Tris ins Zimmer stürmt, und mit einem Windstoß wieder zugeschlagen. Briar hält sich am Fensterbrett fest. Seine Freundin ist rot im Gesicht und flucht vor sich hin, ohne ihn zu bemerken.
„Idiot. Kaq. Kümmer dich um deine eigenen Dinge.“
Briar räuspert sich. Sie wirbelt herum.
„Und was willst du hier? Habe ich euch nicht oft genug gesagt, daß ihr mich hier nicht einfach besuchen könnt?“
„Komm schon, Coppercurls. Ich sehe doch, daß du am Verrücktwerden bist ohne unsere Unterstützung.“
Sie starrt ihn an, und er sieht winzige Blitze zwischen ihren Zöpfen hin und her zischen. Es fehlt nur noch, daß sie zu donnern anfängt.
Innerlich seufzt er.
Was ist passiert?
Seine Stimme in ihrem Kopf scheint sie ein wenig zu beruhigen. Sie läßt sich auf ihr Bett fallen und atmet tief durch.
Dieser Idiot, Margen ... er kann mich einfach nicht in Ruhe lassen. Nicht genug, daß er mich in der Bibliothek vom Lesen abhält, und spät abends noch an meine Tür klopft, um mir auf die Nerven zu gehen. Heute hat er die ganze Vorlesung über auf mich eingeredet, und versucht herauszufinden, wo genau ich herkomme. Und dann hat er mich in die Blaue Flamme eingeladen. Jeder weiß, daß die Studenten dort nur zum Trinken hingehen. Ich sage dir, er will mich ausspionieren. Er hat irgendwie Verdacht geschöpft, und jetzt -
Briar grinst.
„Was?“ faucht Tris verärgert.
Wahrscheinlich ist er einfach nur in dich verliebt.
Als Antwort verdreht sie nur die Augen. „Natürlich. Wenn er in mich verliebt wäre, würde er sich dann so große Mühe geben, mich zum Wahnsinn zu treiben?“
Briars Grinsen wird breiter. Er ist sicher, daß sie es spürt, ohne ihn ansehen zu müssen.
Sie dreht sich auf den Bauch und blinzelt, als sie zu ihm herüberschaut. Er stößt sich mit den Armen vom Fensterbrett ab, macht zwei große Schritte durch den Raum und läßt sich neben ihr auf dem Bett nieder.
Warum machst du dir deswegen Sorgen?
„Aus dem gleichen Grund, aus dem ich nicht will, daß du oder Sandry oder Daja einfach hier vorbeikommt“, sagt sie leise. „Du weißt doch, daß ich ganz normal Magie studieren will. Ich will nicht, daß jemand weiß, daß ich schon seit Jahren mein Medaillon habe, oder daß ich Bilder auf dem Wind sehen kann. Aber die Leute können mich einfach nicht in Ruhe lassen. Sieht man mir denn so deutlich an, daß ich anders bin? Immernoch?“
Ein helles Klirren unterbricht sie, und aus Briars Tasche, die er neben das Bücherregal gelegt hat, schiebt sich eine gläserne Drachenschnauze, der kurz darauf der Rest des Drachens folgt. Wie hat sie nur durch Tris‘ Minigewitter hindurch schlafen können? Gewohnheit?
„Chime?“ In Tris‘ Tonfall mischt sich Wiedersehensfreude mit Empörung.
Der Glasdrache stößt einen schrillen Ruf aus und flattert weg von der Tasche, um den beiden auf dem Bett Gesellschaft zu leisten und sich unter Tris‘ Finger zu kuscheln.
Briar bekommt ein anklagendes Starren.
Was fällt dir ein, sie hierher mitzubringen?, zischt es in seinen Gedanken.
Wir haben dich eben vermißt. Sie hat versucht, sich in der Tasche zu verstecken. Hätte ich sie zuhause einsperren sollen?
„Ja, eigentlich schon. Und dich mit.“
Chime klirrt ungehalten.
„Schon gut, reg dich nicht auf“, sagt Tris, gibt nach und krault den gläsernen Nacken des Drachen. „Ich bin ja froh, daß ihr hier seid. Es ist einsam ohne euch. Die meisten anderen Leute sind... anders.“ Sie holt tief Luft. „Ich mag es nicht, mich zu verstellen,“ gibt sie dann zu.
Briar rutscht ein Stück näher und bietet ihr seine Armbeuge als Kissen an. Sie zögert.
Er weiß genau, wie es in ihr rumort, auch wenn sie ihren Geist nun gegen ihn abgeschirmt hat. Sie sind beide die andere Nähe, die zwischen ihnen ist, noch nicht gewöhnt; sie haben noch keine Zeit gehabt, sich daran zu gewöhnen, bevor Tris sich aus der Cheeseman Street verabschiedet hat, um zur Universität zu gehen.
Äußerlich ruhig und innerlich zappelig wartet er ab, was sie tun wird. Chime sitzt ebenso bewegungslos auf den Kissen, als wüßte auch sie, daß etwas vorgeht.
Dann löst sich die Spannung auf, als ob sie nie da gewesen wäre. Vielleicht hat er sie sich nur eingebildet. Tris kuschelt sich in Briars Armbeuge, Chime flattert einen Moment lang und läßt sich dann auf Tris‘ bequemem Bauch nieder. Briar legt das Kissen hinter seinem Nacken zurecht und schließt die Augen.
Alles ist wunderbar entspannt -
„Ah!“ quietscht Tris, fährt hoch wie von Nesseln gestochen und rammt ihm dabei ihren Ellbogen ins Gesicht.
„Au!“ ruft er und flucht. „Was ist denn passiert?“
Sie deutet mit dem Kopf zum Rand des Bettes. Dort rankt sich frech das Universitätsefeu um ihren linken Knöchel. Seinen Spielraum austestend schiebt es sich weiter in Briars Richtung.
Es ist viel schöner da, wo du wächst, scheint es zu sagen.
Irgendwie kann Briar das verstehen.

[lenija; Efeubesuch; Circle of Magic; Briar/Tris; Briar/Tris und Magie; khana; 03.08.07]

circle of magic, geschichte

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