ERZIEHUNG ZUR MÄNNLICHKEIT

Mar 28, 2018 13:56

Gottlob gab es nach dem Kriege noch keine Genderscheiße, nix mit Lamento über rosa und blaues Babystrick und wie man pinkelt. Freue mich, in dieser Zeit aufgewachsen zu sein. (Jahrgang 1949)

Mein Vater, Jahrgang 27, war ein ganzer Mann, durch und durch, aber er scheute körperliche Auseinandersetzungen. Als Kind spielte er gerne mit Puppen, war fürsorglich, und ein leidenschaftlicher Puppenvater. Seine Schwester, meine Tante, spielte lieber Fußball.

Nach dem Kriege wurde mein Vater Arzt und konnte seine Fürsorglichkeit fortsetzen. Aber dennoch war er ein Mann, sehr ritterlich, zuvorkommend, konziliant wenn es sein mußte und knallhart wenn es drauf ankam. Meine Mutter meinte in Augenblicken der Wut, wo er sich total unter Kontrolle hatte, bekäme er Augen wie Stalin.

Ich bin derjenige, von 3 Jungen, der ihm nachschlug. Als Kind trug ich bayrische Lederhosen bis zum Alter von 16 Jahren, zuerst weil es praktisch war, in den letzten Jahren freiwillig und aus Provokation. Damit war ich der Einzige. Ich trug sie selbst bei 15 Grad Minus, das fand ich männlich und abgehärtet.

Was Ritterlichkeit, besonders gegenüber Frauen betraf, eiferte ich meinem Vater nach. Die Freundinnen meiner Mutter begrüßte ich mit Handkuß, was sie regelmäßig entzückte und wenn im Restaurant sich eine Dame vom Tisch erhob stand ich mit auf, kam sie zurück schnellte ich erneut in die Höhe.

Das mache ich heute noch, was aber in unserer kulturlosen Lusch- und Laberzeit oft zu Unverständnis führt. Eines meiner ersten Bücher war das Benimmbuch der Frau Erica Pappritz, Protokollchefin unter Adenauer. Aber ich folge den in ihrem Buch beschriebenen, heute etwas antiquierten Regeln immer noch. Bei Feministinnen und ähnlich erkrankten Frauen bekomme ich da kein Bein auf den Boden, aber das ist mir egal.

Wenn ich auch keine Angst kenne, körperliche Auseinandersetzungen scheue ich. Allerdings nicht wenn es um Frauen geht, zweimal in meinem Leben mußte ich deren Ehre handgreiflich verteidigen. Bei Spaziergängen gehe ich außen, am Bordstein, damit sie nicht gefährdet werden.

Dabei hatte ich schon als Kind Angst vor Stärkeren. Das führte dazu, daß ich in den unteren Klassen immer gehänselt wurde. Besonders einer von den Rüpeln hatte es auf mich abgesehen. Eines Tages standen wir uns im Kreis gegenüber und ich wußte, ich würde wieder Prügel beziehen. Da nahm ich allen meinen Mut zusammen und schlug EINMAL kräftig zu. Der Junge kippte um, es dauerte ein wenig bis er wieder hochkam, er war völlig überrascht.

Danach wurden wir Freunde. Nun verteidigte er mich und ich hatte Achtung in der Klasse. Andererseits war ich sehr einfühlsam, besonders Mädchen gegenüber. Ich gab ihnen nie das Gefühl sie anbaggern zu wollen. Deshalb vertrauten sie mir und vertrauten mir ihre intimsten Geheimnisse an. Ich wurde so eine Art Berater, von Menstruationsbeschwerden bis häuslichem Knatsch. Mit den Stimmen der Mädchen wurde ich erst Klassensprecher, und das jahrelang, und später Schulsprecher.

Männlichkeit wie die Anderen sie verstanden stieß mich meistens ab. Kneipendunst und Bierseligkeit, Schunkeln und Haut-den-Lukas war mein Ding nicht. Fußball auch nicht. Aber Verrücktheiten, viele auch sexueller Natur, Abenteuerlichkeiten die den Adrenalinspiegel nach oben trieben, dafür war ich zu haben. Bin ich heute noch.

Bedauerlicherweise ist das Bild von Männlichkeit heute völlig verkommen. Messer trägt man nicht mehr um Äpfel aufzuschneiden oder Stöcke zu schnitzen, heute dienen sie der "Verteidigung". Und das in der friedlichsten Gesellschaft. Die neudeutschen Nichtsnutze denken es sei männlich Frauen zu penetrieren ohne ihr Einverständnis zu haben. Auch Rasereien mit 170 km/h wo nur 30 km/h erlaubt sind ist nicht männlich, sondern ein Verbrechen.

Meine Familie hat 5 Jungen im ersten Weltkrieg verloren weil es als männlich galt für Volk und Vaterland zu kämpfen und nicht zu kneifen. Mein Großvater starb 3 Tage vor Ende des letzten Weltkrieges weil er so eisern war sich dem Volkssturm nicht zu entziehen. Natürlich ist freiwilliges Sterben kein Zeichen von Männlichkeit, Verteidigungswille aber schon. Was wir heute an autochthonen Weicheiern aufbieten spottet jeder Beschreibung.

23 Jahre alte völlig überfettete Rekruten, ständig traumatisierte Luschen die bei jedem Mobbing gleich bei einem Therapeuten auf die Couch fallen, Krankschreiber, die bei jedem Hustenanfall gleich ihr Testament machen. Männlichkeit ist Disziplin, vor allem Selbstdisziplin. Die deutschen Männer schaffen es doch gerade bis ins Kleinwalsertal aber nicht bis Stalingrad. Kann uns, ich meine uns Männer, überhaupt noch jemand ernst nehmen?

Gibt es eigentlich noch echte MÄNNER die aufstehen bei Ungerechtigkeit, die sich gegen den Zeitgeist stellen, die Charakter und Rückgrat haben? Vielleicht gibt es die, aber das was wir in der Politik und in den Medien sehen sind wirbellose Lurche. Bleibt mir ferne, ich habe mit Euch nichts zu schaffen.

In den Burschenschaften wird ein Bild von Männlichkeit gepflegt, ich habe dort einige Freunde. Mit den politische Vorstellungen kann ich mich teilweise identifizieren, aber das Schlagen und Fresse zerhauen um Schmisse zu bekommen finde ich albern und hätte es auch nie gemacht. Ich finde Männer mit Schmissen nicht männlicher, es bedeutet gar nichts.

Viele Männer gefallen sich in sexuellen Anzüglichkeiten, ja zugegeben, manchmal machts das Spaß. Aber in Gegenwart von Frauen ist es mir peinlich und in Gegenwart von Männern ist es beim ersten oder zweiten Witz lustig, danach ödet es mich an. Ich nenne diese Männer Schnauzenerotiker, in diesen Momenten dampfen sie ihr Gehirn auf die Größe ihrer Eichel ein, und wenn man dahinter schaut würde sie doch niemals Liebe in der Dachrinne machen. Dazu sind sie zu ängstlich und haben Angst abzustürzen. Es bleibt also Imponiergehabe. Lächerlich.

Irgendwie wird das Bild von Männlichkeit ja auch von der Literatur geprägt. Bei mir waren das Siegfried in den Deutschen Heldensagen oder Belmonte in "Die Entführung aus dem Serail". Später dann Leute wie Johann III. Sobieski von Polen, also gebildet, furchtlos und strategisch klug. Vielleicht auch Ernst Udet. Oder die Prägung durch den Film, Spartakus vielleicht oder Clint Eastwood, besonders auch in Gran Torino. Irgend wie finde ich diese Rollen vorbildhaft und prägend. Ja, ich gebe es zu: In vielen Momenten erinnere ich mich ihrer und versuche ähnlich zu handeln.

Männlichkeit ist also etwas sehr individuelles, geprägt von Kindheit, Elternhaus, Vorbildern. Auch solchen die man sich selber sucht. Vielleicht ist es nur eine subjektive Einzelwahrnehmung, nämlich meine, aber ich glaube einen Verlust an Männlichkeit in Deutschland festzustellen. Jedenfalls bei der autochthonen Bevölkerung.

Und die Neubürger? Die Gummiboottouristen aus den Rändern des Atlasgebirges oder Restafrikas, die Wüstensöhne aus dem nahen Osten, die flüchtigen Wohnstandssuchenden aus angeblichen Kriegsgebieten?

Sie ähneln so gar nicht den mutigen, männlichen Arabern eines Karl May, einen Damaszener Dolch im Gürtel und aufrecht kämpfend, sie haben allenfalls ein Brotmesser und setzen es gegen wehrlose Frauen oder Rentner ein, oder die Nubier einer Riefenstahl, so gerade, so aufrecht, nix da. Verschwitzte Turnschuhträger, die allenfalls ein Smartphone halten können. Männlich? Das ich nicht lache.

Apropos Riefenstahl. Es ist für kurze Gehirnwindungen ganz einfach mich jetzt zum Nazi zu erklären, (ist was drauf geschissen, weil nicht zutreffend) aber: Ich gebe frank und frei zu, daß ich die Standbilder griechischer Recken von Arno Breker durchaus mag. Männlichkeit in Ästhetik. Gehe ich dagegen auf die Loveparade (gehe ich nicht, bin da versehentlich mal hineingeraten) oder, wie neulich wußte nicht das in Hamburg Christopher-Street-Day ist und mußte da durch, wird mir schlecht und ich bin, ganz unmännlich, kurz vorm Reihern.

Meine Hoffnung, ist aber nur eine schwache: Aus der Geschichte wissen wir, daß auf jede Bewegung eine Gegenbewegung kommt. Hoffentlich läßt die nicht zu lange auf sich warten und wir sehen bald wieder

ECHTE FRAUEN UND ECHTE MÄNNER.


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