MILITÄRGEHEIMNISSE

Jun 24, 2018 19:51


oder auch nicht. Aber spannend ist die Story in sofern als sie erstens wahr ist und zweitens einen Einblick gibt wie das Geld beim Militär keine Rolle spielt, Emissionen vernachlässigt werden und drittens Schnelligkeit Trumpf ist.

Von vorne: Ein amerikanisches "Kriegs"-Schiff legt im tiefen Frieden in Kiel an, es ist ja Kieler Woche. Der Kahn hat schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel, ist generalüberholt worden und soll noch bis 2030 oder so laufen.

Dat Dingens wird mit Dampf betrieben, 2 Druckdichtungsringe sind verschlissen, sehr praktisch, daß das Schiff gerade zu den Feierlichkeiten im Hafen liegt. Vermutlich freut das Kapitän und Mannschaft.

Also, ich nenne keine Namen, sucht die in Meck-Pom beheimatete Niederlassung der amerikanische Wartungsfirma in der Kieler Region einen Fachbetrieb der diese Ringe (nach-)machen kann.

Sie finden einen, das technische Datenblatt schreibt eine bestimmt Legierung vor, die wiederum nur eine Firma in Holland hat, dort läßt man alles stehen und liegen und ein Angestellter bringt das Rohmaterial in neunstündiger Fahrt nach Kiel. Er trifft um 21 ein. 2 Angestellte der Kieler Firma werkeln bis 3 Uhr nachts und drehen neue Ringe.

Der eine Mitarbeiter nimmt die Ringe mit nach Hause, schläft 4 Stunden und fährt dann nach Hamburg wo sie in einer Galvanisierungsbude in weiteren 4 Stunden versilbert werden. Das muß sein, weil nur das Silber bei Erhitzung richtig dichtet.

Der Mitarbeiter kauft sich bei Lidl schnell einen Schlafsack und schläft die 4 Stunden der Versilberung in seinem Kofferraum.

Danach düst er mit den Ringen zurück nach Kiel. Ein inzwischen aus Virginia eingeflogener Mitarbeiter der Wartungsfirma übernimmt die Ringe und baut sie in das Schiff in einer weiteren Nachtschicht ein, danach werden die Kessel wieder hochgefahren, der Druck aufgebaut und das Schiff kann pünktlich zum Ende der Kieler Woche den Hafen verlassen.

Da haben alle was verdient, die Kieler, die Holländer, die Hamburger, Lidl, die Tankstellen, der Bäcker und die Amerikaner sowieso, die Mannschaft hatte die Gelegenheit einige Kieler Sprotten (junge Mädchen) kennenzulernen und Flensburger Pils zu süffeln, der Mann aus Virginia hat noch 4 Tage Urlaub, der Kahn ist wieder unter Dampf der Frieden ist gerettet, der Krieg kann kommen und alle sind happy.

Der amerikanische Steuerzahler vermutlich auch, man muß ihm nur erklären, daß ein neues Schiff viel, viel teurer wäre.

Bingo, eine Win-Win-Situation.

fun, technik, usa, germany, economics, waffen

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