Title: Ein Jahr später
Pairing: Björn Dixgård / Carl Norén
Disclaimer: alles frei erfunden!
Hiermit geht es natürlich auch weiter.
Den nächsten Tag waren sie mit Packen beschäftigt. Carl brauchte einiges für Spanien, Björn stattdessen würde mit Mando Diao durch Schweden touren. Neidisch betrachtete er den Stapel mit Sommerkleidern, den Carl auf dem Bett sortierte.
"Badesachen…" Er seufzte. "Und ich muß durch das verschneite Schweden. Wir sollten mal wieder zusammen in den Süden fahren. Ich habe echt genug vom Winter."
"Das wäre schön." Carl lächelte. "Sobald ich zurück bin."
"Dann bin ich aber noch unterwegs." Björn stöhnte auf. "Und dann kommen die ganzen Sommerfestivals. Vielleicht im Herbst."
"Wolltet ihr im Herbst nicht ins Studio?"
"Ach ja." Björn dachte nach. Das war alles nicht so einfach. "Dann halt im Winter… Oh Mann, das ist ja fast noch ein Jahr. Ich bin jetzt schon urlaubsreif." Er holte noch mehr dicke Pullover aus dem Schrank und packte sie in seinen Koffer.
"Ich werde dich wirklich vermissen." Carl trat zu ihm und nahm ihn in den Arm.
Björn lächelte. "Ich dich auch." Er küßte ihn auf die Stirn.
"Du solltest mitkommen." Carl begann ihn zärtlich zu küssen. Björn schloß die Augen und erwiderte den Kuß. Carl schmiegte sich an ihn und strich ihm mit den Händen über den Rücken, dann weiter nach unten, über den Po und weiter nach vorne.
Erschrocken trat Björn einen Schritt zurück. "Äh… wir sollten weiterpacken." Er griff sich das nächste Paar Socken und warf es in seine Tasche.
Carl sah ihn verletzt an. "Was ist denn los mit dir?" fragte er. "Du benimmst dich so seltsam. Warum stößt du mich ständig weg?"
Björn sah ihn betroffen an. "Ich stoße dich doch nicht weg", sagte er.
"Das fühlt sich aber ganz so an." Carl trat zu ihm. "Was ist los? Warum willst du keinen Sex mehr?"
Björn schluckte. Er wußte, daß er jetzt ehrlich sein mußte. "Ich will dich nur schützen", murmelte er. Ihm war die ganze Sache furchtbar unangenehm.
Carl war verwirrt. "Schützen? Wovor denn?"
"Ich habe mir da… was eingefangen", gab Björn zu. "Das muß auf der letzten Tour passiert sein. Einen Pilz."
Carl verstand nicht. "Einen Pilz? Wo denn?"
"Naja… da." Björn deutete darauf. Jetzt verstand Carl.
"Oh. Und wie?"
"Keine Ahnung. Auf einer fremden Toilette, beim Duschen oder sonstwo. Jedenfalls juckt es ziemlich und ich mache jetzt eine Salbe drauf. Aber ich will dich nicht anstecken, deshalb müssen wir vorerst etwas Abstand zueinander halten."
Carl trat zu ihm und nahm ihn in den Arm. "Und warum hast du mir das nicht gleich erzählt?" fragte er sanft. "Das muß dir doch nicht peinlich sein."
"Naja… ich hatte Angst du könntest denken, ich hätte mir das beim Sex eingefangen… mit jemand anderem." Er wurde rot.
Carl starrte ihn ungläubig an. "Wieso sollte ich denn sowas denken?" fragte er. "Ich weiß doch, daß du mich nicht betrügen würdest." Er drückte ihn an sich und Björn fühlte sich gleich noch unwohler. Er war ja so ein mieser Kerl. Wie hatte er Carl nur betrügen können?
"Es tut mir leid", murmelte er. "Es war mir einfach nur peinlich."
"He, schon okay, das ist doch nichts schlimmes." Carl sah ihn aufmunternd an. "Dann passen wir beim Sex eben ein bißchen besser auf. Wir können doch auch Kondome benutzen."
Björn war erleichtert. "Danke."
Carl zwinkerte ihm zu. "Ich weiß auch, daß wir noch welche haben. Aber jetzt wird erst einmal zuende gepackt."
Björn lächelte. "In Ordnung."
***
Ein paar Tage später machte sich Carl auf den Weg nach Spanien, Björn traf sich mit Mando Diao. Björns Juckreiz war fast völlig verschwunden, nur manchmal trat es noch auf, aber das war auszuhalten.
Samuel, Mats und CJ warteten schon am Tourbus, als Björn zu ihnen trat.
"Hi." Er stellte seine Reisetasche ab. "Kann es losgehen?"
"Gustaf fehlt noch", antwortete CJ.
"Wie immer der letzte." Björn griff sich seine Tasche wieder und trug sie hinein. Als er wieder nach draußen trat, kamen Gustaf und Pernilla gerade an, Josef hatten sie im Kinderwagen dabei.
"Dann viel Spaß." Pernilla küßte ihren Mann.
"Danke."
Gustaf lächelte und verabschiedete sich dann von seinem Sohn.
Björn trat zu ihnen. "Hallo", sagte er.
Pernilla sah auf. "Hallo Björn." Sie betrachtete ihn für einen Moment, dann wandte sie sich wieder an Gustaf. "Und mach keinen Unsinn unterwegs."
"Ich doch nicht." Gustaf küßte sie noch einmal, dann griff er sich seine Reisetasche. "Bin gleich zurück." Er trug sie in den Bus.
Pernilla sah zu Björn. "Na, wie geht es Carl?"
"Bestens." Björn zwang sich dazu ihr in die Augen zu sehen. War nicht einfach. "Er ist gerade mit der Band nach Spanien aufgebrochen." Verdammt, da war der Juckreiz wieder. Björn riß sich zusammen. Er konnte sich jetzt unmöglich vor Pernilla kratzen. Sie wußte, daß Gustaf sich den Pilz eingefangen hatte, wenn er sich jetzt vor ihr kratzen würde… Er biß die Zähne zusammen.
"Nehmen sie dort ihr neues Album auf?"
"Ja." Björn ging in die Knie und lächelte Josef an. Er konnte Pernillas durchdringendem Blick nicht länger standhalten. "Na du, wie geht es dir?"
Josef lachte ihn an.
"Sag mal 'Björn'."
Doch Josef brabbelte nur zufrieden vor sich hin. Björn erhob sich wieder. Oh Mann, dieser Juckreiz… Pernilla starrte ihn nur stumm an. Ob sie was gemerkt hatte? Nervös sah Björn zum Bus hinüber, wo Gustaf gerade wieder zurückkam.
"Okay, alles fertig." Gustaf küßte Pernilla zum Abschied. "Bis bald. Ich ruf an."
"Bis bald."
Björn wartete nicht ab bis sie sich fertig verabschiedet hatten, er nickte Pernilla nur noch einmal zu und ging dann in den Bus hinein. Als ihn keiner mehr sehen konnte begann er sich ausgiebig zu kratzen. Oh ja, das tat gut…
"Alles klar, Abfahrt!" Carlos scheuchte alle in den Bus. Björn setzte sich zufrieden. Dann mal los.
***
Die Fahrt im Tourbus war wie üblich, lang und nicht besonders interessant. Nach einer Stunde setzte sich Björn zu Gustaf, der alleine in einer Ecke saß.
"Hi."
Gustaf sah auf. "Hi."
"Und, wie geht es dir?"
Gustaf runzelte die Stirn. "Gut, warum?"
"Naja, ich meine… der Pilz…"
"Oh, das." Gustaf starrte nach unten, als könnte er es durch die Hose überprüfen, dann sah er wieder zu Björn. "Geht so. Es war fast weg, aber jetzt juckt es wieder."
"In der Apotheke hat man mir gesagt, als Mann muß man das zwei Wochen behandeln", sagte Björn.
Gustaf sah ihn entgeistert an. "So lange? Bei mir war es schnell besser, deshalb habe ich aufgehört. Aber jetzt fängt es wieder an."
"Du solltest die Creme noch etwas länger benutzen."
"Die habe ich aber nicht dabei."
"Du kannst gerne meine mitbenutzen."
Gustaf nickte. "Danke. Wo hast du sie?"
"Moment." Björn holte sie aus seiner Reisetasche und gab sie Gustaf, der damit verschwand. Seufzend setzte sich Björn wieder und sah aus dem Fenster. Was Carl wohl gerade trieb? Die Jungs mußten schon längst in Malaga angekommen sein.
***
"Wie spät ist es?" Victor hob ungeduldig den Kopf.
"Gleich vier." Jonas seufzte und sah sich in der Abflughalle um. "So langsam habe ich keine Lust mehr."
Carl sah von seinem Buch auf. Ihm ging es ganz ähnlich. Eigentlich hätte ihr Flug um 11 Uhr gehen sollen, doch wegen eines technischen Problems verzögerte er sich um 8 Stunden. Und jetzt saßen sie schon einen halben Tag in dieser Halle in Stockholm und langweilten sich.
Seufzend packte Carl sein Buch ein und holte seinen iPod hervor. Hoffentlich kamen sie heute überhaupt noch nach Spanien.
***
Gegen Abend waren Mando Diao endlich angekommen und wurden direkt zu einem Interview erwartet. Anschließend gingen sie was essen und etwas in die Stadt, bevor sie zum Tourbus zurückkehrten.
Björn griff sich sein Handy und tippte Carls Nummer ein, doch er erreichte nur die Mailbox. Verwirrt sah er auf die Uhr. Elf Uhr nachts. Er schlief sicher noch nicht. Ob er nach dem Flug vergessen hatte es wieder einzuschalten? Enttäuscht legte er sein Handy zur Seite und zog sich für die Nacht um.
"Hey."
Björn drehte sich um. Hinter ihm stand Gustaf, schon in seinem Schlafanzug. Björn mußte ein Grinsen unterdrücken. Der war neu. Wahrscheinlich hatte Pernilla Bedenken, wenn ihr Mann nur in Boxers in seiner Nähe schlief. "Was ist?"
"Kannst du mir nochmal die Salbe leihen?"
"Natürlich." Björn gab sie ihm, dann legte er sich in seine Schlafkoje. Was Carl wohl gerade machte?
***
"Das darf doch wohl nicht wahr sein!" Mit seinen Kräften völlig am Ende schlurfte Victor durch den Flughafen von Madrid. "Es ist schon Mitternacht, wo bleiben nur unsere verdammten Koffer?"
"Reg dich ab", versuchte ihn Jonas zu beruhigen, der neben Carl auf dem Boden saß, den Blick auf das Gepäckband vor ihnen gerichtet, wo sich nichts tat. Wo sich seit einer Stunde nichts tat. Nachdem ihr Flugzeug einen halben Tag Verspätung gehabt hatte, waren sie um 23 Uhr endlich in Madrid gelandet. Und warteten seitdem darauf, daß ihr Gepäck ausgeladen wurde.
Carl griff nach seinem Handy. "Mist, ich habe ganz vergessen, es wieder anzumachen." Er warf einen Blick darauf. Zwei verpaßte Anrufe von Björn. Er rief ihn an.