Urlaubsbericht

Sep 28, 2012 12:21

So, wir sind aus dem Urlaub zurück und hier kommt nun ein kurzer Bericht:
(etwaige Kommentatoren seien gewarnt: der Eintrag ist offen, damit meine Facebook-Freunde auch mitlesen können)


11. September 2012

Nach fast fünf Stunden Fahrt kommen wir in Augsburg an, müssen aber erst mal noch eine Stunde vertrödeln, weil die Rezeption im gebuchten etap-Hotel erst ab 17 Uhr besetzt ist. Angekommen die Ernüchterung: das laut Google Maps „direkt hinterm Bahnhof“ liegende Hotel ist in real JWD, die Umgebung besteht aus einem Norma und einer Tankstelle (dazu später mehr), das spartanisch möblierte Zimmer im FÜNFTEN Stock *argh* nur rudimentär gestaubwischt und dazu noch eine fette Spinne an der Decke, und die Klimaanlage ist völlig sinnfrei, weil man keine vernünftige Temperatur einstellen kann. Augsburg selber besteht zur Zeit komplett aus Baustellen und Umleitungen, diverse Straßenbahnlinien sind gestrichen oder es fährt ein Schienenersatzverkehr, der aber nicht alle Haltestellen anfährt bzw. kilometerweit von jenen entfernt hält. Mein sagenhafter Orientierungssinn wird die gesamte nächste Woche übrigens völlig versagen. Abends fängt es dann auch noch an zu regnen. Happy Holidays! Zum Fußballgucken geht’s dann aber ins Irish Pub und der Cider rettet dann doch noch den ersten Abend.

12. September 2012 - München

Völlig gerädert (dünne Matratze auf hartem Brett, ermüdender Kampf um die einzelne große Winter-Bettdecke, unter der man sich völlig aufheizt) quälen wir uns gegen 10 Uhr aus dem Bett und entscheiden uns recht spontan, nach München zu fahren. Ich hab direkt nach Ankunft schon „Füße“ und besorge mir erst mal Wellness-Einlegesohlen im vermutlich teuersten Schuhgeschäft Bayerns, danach geht es dann besser. Leider nieselt es die ganze Zeit und die City ist voller Touristen, aber wir sind trotzdem geflasht vom Viktualienmarkt (sowas will ich hier auuuuuch!) und gehen ins „Pschorr“ zum Mittagessen. Sehr lecker, und die verarbeiteten Tiere kennen sie alle mit Vor- und Nachnamen. Überhaupt wird in Bayern wohl ziemlich viel Wert auf die Herkunftsnachweise gelegt. Findsch gut! Trotzdem flüchten wir nach den obligatorischen Besuchen diverser Brauerei-Ausschänke (okay, Hofbräuhaus haben wir uns gespart, das war einfach nur gruselig da) fahren wir dann relativ früh wieder zurück nach Augsburg, wo wir gefühlte 20 km zur „Kälberhalle“ latschen (es sifft schon wieder), dort „naja“ essen und schließlich (nach weiteren 30 km Rückweg) im Irish Pub landen.

13. September 2012 - Augsburg

Erste Aktion des Tages: der Kauf eines Tagestickets, mit dem wir quer durch die Innenstadt gurken können. Sightseeing bei recht gutem Wetter, die Entdeckung eines scheißgeilen Cafés und ein superleckeres Abendessen beim Thai. Danach lernen wir im „Bayrisch Brew Pub“ Brauer Klaus und seinen Spezi Heinrich kennen, der mich beim Draußen-Rauchen so dermaßen zulabert, dass wir nach einem Bier schon wieder flüchten. Nachdem wir am Abend zuvor auf dem Weg zu unserem in einer exklusiv-düsteren Gegend gelegenen Hotel von einer Horde Jugendlicher angepöbelt wurden, leisten wir uns mal ein Taxi. Ist dann doch sicherer.

14. September 2012 - nochmal Augsburg

Wir sind irgendwie faul und verschieben den geplanten Tagesausflug nach Freising auf den nächsten Tag, leisten uns noch mal ein Tagesticket und begucken eine andere Ecke von Augsburg. Nach einem Besuch bei der „Kahnfahrt“ besichtigen wir die Fuggerei, lernen den netten spanischen Kellner kennen und müssen uns das Gelaber von drei Pseudo-Weitgereisten anhören, die sich rühmen, Spanisch zu sprechen, aber nicht mal wissen, dass „Cerveza“ einen weiblichen Artikel verlangt. Heute fällt auch der genialste Insider überhaupt. Auf der Maximilianstraße zeigt Micha in eine Richtung und meint „Wir müssen in diese Richtung, dahinten ist St. Ulrich!“ Daraufhin zeigt ein Passant im Vorbeigehen in die entgegengesetzte Richtung und meint lapidar (und ohne anzuhalten): „St. Ulrich ist aber da!“
Hab ich eigentlich schon erwähnt, wie bescheuert die „rechtliche Situation“ speziell in Augsburg ist? Nach 20 Uhr darf an Tankstellen (wir erinnern uns, neben dem Hotel lag direkt eine) wohl kein Alkohol mehr verkauft werden. Unsere Tanke hatte dank 24-Stunden-Dienst eine Ausnahme, die durften zwar verkaufen, aber nur an Reisende (um öffentliche Saufgelage nicht nur rund um die Tanke zu vermeiden). Was für ein Scherz! Die ersten Abende konnten wir noch durch die Vorlage unserer Reservierungsbestätigung ein paar Flaschen Bier kaufen, aber danach wurden wir abgewiesen und es wurde sogar angedeutet, dass wir lügen würden und vehement bestritten, dass wir an den vorhergehenden Abenden Alk bekommen hätten. Aber Leute, die mit dem Auto da waren, bekamen Alkohol, was m.E. noch bescheuerter ist, weil man ja nicht weiß, ob die sich nicht direkt hinterm Steuer was reinziehen. *kopfschüttel*

15. September 2012 - Freising / Weihenstephan

Mit GoogleMaps-Ausdrucken und einem Bayern-Ticket bewaffnet, geht es via München inmitten von bereits zur frühen Stunde vorglühenden FC-Bayern-Fans nach Freising. Das ist eigentlich ein schönes Städtchen, hat aber einen Nachteil: unvollständige Beschilderung (wie so oft in den Orten, die wir besuchen). Nach zwei Hinweisschildern zum Fußweg nach Weihenstephan, das oberhalb von Freising liegt, steht der auswärtige Wanderer nicht nur sprichwörtlich mitten im Wald und weiß nicht mehr weiter. Irgendwie kamen wir nach einer knappen Stunde tatsächlich in Weihenstephan an, fanden auch die Fachhochschule und die Brauerei, nicht aber die Braustube. Die entdeckten wir erst nach zweimaligem Umrunden des gesamten Komplexes, weil es auch hier an Schildern mangelte und GoogleMaps … ich brauch es nicht weiter ausführen, oder?
Nach dem extra-leckeren Mittagessen ging es schließlich wieder bergab nach Freising, wo ein Stadtlauf stattfand, den natürlich ein langbeiniger Kenianer gewann, der das Läuferfeld erst zweimal überholte, bevor er einen neuen Stadtrekord aufstellte. *g* Nach einer Stippvisite auf dem dortigen „Plärrer“ (hierzulande auch Kirmes genannt) landeten wir in einem Regionalexpress eingepfercht zwischen den extrem gut gelaunten Mitgliedern eines schwulen Sportvereins, der auf dem Weg zu einem „netten Abend in München“ war und dessen Rumblödelei die Fahrt viel erträglicher machte. In München angekommen, saßen wir erst mal fest. Zuerst kam folgende Ansage: „Der Regionalexpress nach Augsburg verspätet sich wegen einer Baustelle um wenige Minuten.“ Dann: „Wegen einer Polizeiaktion in München-Parsing verzögert sich die Einfahrt des RE um weitere Minuten.“ - „Der RE nach Augsburg verspätet sich wegen einer Baustelle und eines Polizeieinsatzes um 15 Minuten.“ - „Der RE nach Augsburg wird wegen eines Polizeieinsatzes NICHT in Parsing halten…“ Der Zug kam mit exakt 10 Minuten Verspätung an, brauchte aber weitere 10 Minuten zum Richtungswechsel. Dazwischen irgendwann die Durchsage: „Der Polizeieinsatz ist beendet, Parsing wird DOCH angefahren.“ Ja, schön! Aber erst mal Alarm machen… ;)
Abendessen gab es in der Riegele-Brauerei, nebst einem fantastischen „Schokoladen-Beeren-Rotwein“ namens Schneider Ursprung (Schnippschnapp-Ticktack-Hüpf!).

16. September 2012 - Augsburg

Fauler Tag mit Extreme-Gecko-ing

17. September 2012 - Kaufbeuren

Mit Bayern-Ticket nach Kaufbeuren, den Berg hoch zur Dingenskirche (ich hab tatsächlich den Namen vergessen!) und zum Fünfknopfturm, dann gab’s lecker Essen beim Griechen und nach weiterem Sightseeing mehrere Cappus in einem Café neben ungeschickten Geschäftsleuten mit viel Zeit. Die mussten anscheinend am Nachmittag nicht mehr arbeiten und keulten sich schon gegen 14 Uhr die Proseccos rein … dafür mussten dann auch einige Gläser dran glauben („Jetzt darf jeder mal eins umwerfen!“). Später ging es noch in die Braurei „Rose“.
Und weil die Tour recht laufintensiv war, gab es abends noch mal zwei Schnippschnapp-Ticktack-Hüpf!

18. September 2012 - Weiterfahrt nach Freiburg

Murphy ließ dann auch recht schön beim Umsteigen grüßen: in Mannheim durften wir beim Umsteigen nicht nur das Gleis wechseln, sondern auch von Abschnitt A nach F latschen (natürlich beziehe ich mich hier auch auf unser Mega-Gepäck), weil die Bahn netterweise die Wagenreihenfolge geändert hatte. Aber unser Super-Nobel-Luxus-Umwelt-Hotel entschädigte uns in höchstem Maße mit saubequemen Betten und einer wunderschönen Ausstattung. Das ganze Hotel ist übrigens CO2-neutral und größtenteils Selbstversorger in Sachen Strom dank einer fetten Solardachanlage (der Rest ist 100% Ökostrom). Es fing an zu nieseln, aber trotzdem saßen wir am Freiburger Münsterplatz draußen und genossen Nudelsuppe und Grillfisch, danach ging es ohne Schirm (es sah beim Verlassen des Hotels noch nicht wirklich regnerisch aus) weiter zur „Mehlwaage“, wo wir Fußball gucken konnten.

19. September 2012 - Freiburg

Sightseeing-Tour quer durch die Innenstadt, inklusive einer Seilbahn-Kabinen-Fahrt hoch auf den Schloßberg. Erfolglose Shoppingtour, zur Entschädigung geht es abends zum Inder.

20. September 2012 - Basel

Tagesausflug ins Nicht-Euro-Ausland: es geht in die Schweiz, also eigentlich nur per BaWü-Ticket zum Badischen Bahnhof in Basel und ab dort zu Fuß über die Grenze, die der Bahnhof gleichzeitig darstellt. Der angekündigte 10-minütige Fußmarsch dauert mindestens 20 Minuten, und es ist wirklich total warm. Das leibliche Wohl in Basel ist so scheißteuer, dass wir nach der Überfahrt über den Rhein per Minifähre und dem Besuch des Doms erst mal fast anderthalb Stunden nach einem bezahlbaren Restaurant suchen. Nach Pizza und Pasta gibt es noch einen Winz-Cappuccino, bei dem jeder Schluck 2 Euro kostet. Am Ende geht’s - um viel Geld erleichtert - per Straßenbahn zum Bahnhof und schließlich zurück nach Freiburg.

21. September 2012 - Straßburg

Einmal in Tagestour-Laune, machen wir direkt den nächsten Auslandstrip nach Frankreich. Straßburg ist wunderschön und malerisch, aber irgendwann kriegt man auch hier „Füße“ und nach einer ausgedehnten Sightseeing-Tour mit Abstechern zu den ortsansässigen Mikro-Brauereien schleppen wir uns im Nieselregen wieder zum Bahnhof. Der Abend endet in einer Freiburger Tapas-Bar.

22. und 23. September 2012 - Freiburg

Noch zwei ultra-faule Tage mit Fußball- und Tatort-Gucken.

24. September 2012 - Heimfahrt

Und wieder schlägt Murphy in Mannheim zu: wieder umgekehrte Wagenreihenfolge, wieder von F nach A, allerdings diesmal erschwert durch wartende Fahrgäste. Wozu gibt es eigentlich diese Wagenstandsanzeiger, wenn die Bahn sowieso immer die Wagen vertauscht?
Am Ende schlage ich drei Kreuze, als wir unsere Wohnung betreten, auspacken und uns mit Bestellpizza und Rotwein auf die Couch werfen können.

PS: Fotos gibt's bei Facebook bzw. in einem ge-f-lockten Eintrag. :p

holidays

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