Über TicTac-Zähne und den Pro7-Wackeldackel

May 11, 2011 11:52

Gestern abend schwankte ich zwischen Fremdschämen und Verzweiflung. Ersteres begründete sich auf die anfangs extrem hölzerne Darbietung der Moderatoren beim ersten ESC-Halbfinale. Raab wiegte die ganze Zeit vor und zurück wie ein debiler Wackeldackel, die Gags waren allgemein eher schleppend und der vermeintliche "Knaller-Gag" (Anke boxt Stefan aufs Kinn, der spuckt TicTacs als Zahnersatz aus...) verpuffte komplett. Einzig und allein Judith Rakers war der Knaller. Souverän und charmant, in einem Hammerkleid - da merkt man, dass sie es gewohnt ist, vom Teleprompter zu lesen. Anders als die beiden Kollegen, die einfach besser sind, wenn sie frei reden dürfen. Warum haben die der Rakers nicht einfach Marc Bator zur Seite gestellt? Ach ja, einer von Pro7 muss ja dabei sein. Hm, da hätte ich dann doch Daniel Aminati genommen, der hat auch was, und ein bisschen Multikulti hätten wir dann auch. Aber wenigstens wurde Engelke irgendwann wärmer und hat's noch etwas rausgerissen.

Die Verzweiflung kam dann schon bei meiner heißgeliebten Magdalena Tul, die für Polen als (undankbare) Erste ins Rennen durfte. Ja, und das war dann das, was ich gerne "Arschkarte" nenne. Schlecht ausgepegelt, das Mikro kriegte erst zur zweiten Liedhälfte genug Saft, dass Magda sich stimmlich austoben konnte, aber die lag eh (wie auch einige andere) immer irgendwie einen Viertelton daneben mit ihren Gesang. Performance war auch eher mau. Klogriff. Dabei liebe ich dieses Lied soooo sehr. Aber aufgrund dieses Auftritts ist das Lied dann doch verdient rausgeflogen. Ähnlich wie das ach-so-favorisierte Armenien. Und tschüss!
Norwegen darf sich auch nicht wundern, denn es ist ein europäischer Wettbewerb, und wer da mit afrikanischen Klängen ankommt, muss die Konsequenzen tragen. Ich schätze, das kam gerade bei den Osteuropäern nicht so gut an. Ich fand es nicht überraschend, dass sie nicht weiter gekommen sind.
Albanien hat mich live noch mehr geflasht als im Video, da hat es mich schon gewundert, dass sie nicht weiterkamen, aber war vielleicht doch etwas "too much" für die Zuschauer.

Generell kann ich mit der Auswahl ganz gut leben, bis auf das leidige Griechenland. Ich kann mir das Voting eigentlich nur so erklären, dass die Zuschauer sich beim Wählen einfach vertippt haben. Oder? Ehrlich, den Song hat doch keiner ernst genommen.

Russland und Aserbaidschan fand ich übrigens vom Auftritt her eher schwach, aber es war ja klar, dass die weiterkommen.
Schade um die Türkei, muss ich zugeben. Der Song hörte sich zwar bekannt an und war schön gefällig, aber vielleicht war's von beidem etwas zuviel.

Übrigens war's ja auch superpeinlich für die Ausrichter, dass die Tonleitungen ausgefallen waren und die Kommentatoren übers Telefon sprechen mussten.

Ich bin gespannt auf's zweite Halbfinale, mal sehen, welche Überraschungen uns da erwarten. ;)

eurovision song contest

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