Ferienanfang (a Ria and Mara story in German)

Jul 03, 2010 18:15

I'm not sure when I've last done more than one post in a day, but for all of those whose summer holiday is starting now and who reads German, here's a short episode about my original characters, Ria and Mara, starting their holiday.

Endlich war der letzte Schultag da!
“Nur noch heute“, sang Anja regelrecht, als sie neben Mara her zur Schule ging. „Und dann haben wir ganze sechs Wochen unsere Ruhe!“
“Hast du schon deine Sachen gepackt?“ fragte Mara sie. Morgen würden sie für eine Woche zusammen wegfahren. Allerdings würde Anja danach noch einmal fast drei Wochen mit ihrer Familie nach Holland fahren, und Mara nicht. Papa und Mama hatten beschlossen, dass man dringend mal neu tapezieren musste und all so was, und deswegen konnten sie nicht wegfahren. Papas Urlaub würde nämlich dann zum Renovieren genutzt werden, und deshalb fuhren nur Mara und Ria weg. Und das nicht mal zusammen. Was natürlich auch als Vorteil gesehen werden konnte.
“Klar“, meinte Anja. „Und hast du Ria überredet, dass sie dir dieses Buch mit den Gruselgeschichten leiht? Es wäre absolut perfekt für diesen Zeltplatz. Da gibt’s direkt in der Nähe eine alte Burgruine, das ist gut für Gruselstimmung. Meine Mutter hat das im Internet rausgefunden.“
“Ja, ich darf es mitnehmen. Allerdings musste ich ihr versprechen, dass wir es weder dreckig machen noch zerknicken.“ Mara zog ein Gesicht, das andeutete, dass das nun wirklich zu viel verlangt war.
„Das schaffen wir schon, oder? Hast du schon fertig gepackt?“ wollte Anja nun ihrerseits wissen.
“Naja“, meinte Mara. „Mama meinte, sie will noch mal nachsehen, weil ich sonst wieder einen Haufen unnötiges Zeug und keine Strümpfe dabei hätte…als ob mir das schon mal passiert wäre!“
„Vielleicht ist es ja Ria mal passiert…wir sollten das rausfinden“, grinste Anja.
Aber erst einmal mussten sie noch den allerletzten Schultag überstehen.
Nicht, dass so viel zu lernen gewesen wäre. In den ersten beiden Stunden frühstückte Maras Klasse gemeinsam. Ihre Lehrerin hatte sogar einen Schokoladenkuchen mitgebracht. Okay, er war ein bisschen angebrannt außen, und schmeckte nicht so gut wie Mamas Kuchen. Aber trotzdem war es lustig, mit allen gemeinsam da zu sitzen, und zu reden und Kuchen zu essen.
Dann gab es nur noch die Zeugnisse. Mara saß ungeduldig auf ihrem Platz und wartete, bis sie an der Reihe war. Mara hatte eigentlich noch Glück, mit einem Nachnamen wie Kröger kam sie in der Mitte dran. Sie könnte ja auch so viel Pech haben wie Ines Zorowski aus ihrer Klasse, die kam bei alphabetischer Reihenfolge immer ganz am Schluss dran.
Jedenfalls ging es dann doch ganz schnell. Die Zeugnisse waren verteilt, und die Ferien ENDLICH da!
Mara und Anja strömten mitten in der Gruppe von fröhlich plappernden Schülern aus der Schule hinaus. Draußen schien die Sonne, und es sah nach perfektem Wetter für den Anfang der Ferien aus. Ein paar der Jungen schubsten sie zur Seite, um umso schneller nach draußen rennen zu können, wurden aber von einem Lehrer, den Mara nicht kannte, angehalten.
Und dann war Mara auch schon wieder zu Hause. Mama wartete schon auf sie, und ließ sich natürlich als erstes Maras Zeugnis zeigen. Zum Glück hatte Mara keine schlechten Noten! Wenn sie sich vorstellte, sie hätte so ein Zeugnis wie Mirko aus ihrer Klasse…dessen Mutter war bestimmt nicht so fröhlich, wenn sie die Noten las.
Dann sagte Mama: „Geh am besten nach oben und ich komme gleich nach. Dann packen wir zusammen alles aus deinem Ranzen aus, und packen dann deine Tasche für morgen.“
Mara nickte mit vollem Mund (sie hatte sich aus einer Schüssel Heidelbeeren, die auf dem Tisch stand, gerade eine ganze Handvoll herausgegriffen), und lief dann die Treppe hinauf.

Ria war gut gelaunt, als sie aus dem Bus stieg und von der Haltestelle nach Hause ging. Sie hatte in Erdkunde doch eine Zwei und keine Drei auf dem Zeugnis, jetzt waren sechs Wochen Ferien, und schon morgen würde sie zusammen mit Nicki und ihrer Jugendgruppe an die Ostsee fahren! Eine ganze Woche ohne Eltern und ohne Schwester! Na gut, Betreuer waren natürlich dabei. Aber die meisten von denen kannte Ria ja, zum Beispiel Sara, die ihre Gruppenleiterin bei den Messdienern war, und die waren alle nicht so streng.
Als sie ins Haus kam, war von Mama nichts zu sehen. Hmmm. Normalerweise gab es am letzten Tag vor den Ferien ein besonders gutes Mittagessen, das Zeugnis wurde angeschaut und dann unternahmen sie irgendetwas. Ria ging die Treppe hinauf und hörte dann Stimmen. Mama war in Maras Zimmer und half ihr beim Packen.
Gerade schien es einen Konflikt darüber zu geben, ob es eine gute Idee war, ein Puzzle mit Pferdemotiv mit in ein Zeltlager zu nehmen oder nicht.
Ria grinste. Sie wusste, dass Mara überrascht gewesen war, als sie gesehen hatte, dass Ria ihr das Gruselbuch in den Koffer gelegt hatte. Mara hatte sie gestern nämlich den ganzen Abend genervt, weil sie das Buch haben wollte. Und Ria wusste genau, wie gut das Buch für Zeltlager war.
Sie und Nicki waren ja nun auch zu alt, um sich abends Gruselgeschichten zu erzählen. Naja, vielleicht nicht wirklich zu alt für Gruselgeschichten allgemein, aber für die in dem Buch. Die kannten sie schon auswendig, und deswegen waren sie nicht mehr besonders gruselig. Vor allem, wenn Nicki mit verstellter Piepsstimme die Geister nachahmte.
Rias eigener Koffer lag auf dem Boden neben ihrem Bett. Bis auf ein paar Sachen hatte sie schon alles fertig gepackt. Es würde so klasse werden!
Aber da war Mama plötzlich an der Tür: „Hallo Schatz. Habe ich doch richtig gehört, dass du gekommen bist.“
Hinter Mama war nun auch Mara aufgetaucht: „Hast du dein Zeugnis schon versteckt, oder zumindest alle schlechten Noten gestrichen?“ fragte sie und zwinkerte Ria zu. Beide wussten, dass Ria das nicht machen würde.
Mama war aber mit den Noten sehr zufrieden und schaute von Mara zu Ria und wieder zurück: „Ich habe eine Überraschung für euch: Weil ihr euch so viel Mühe gegeben habt in diesem Schuljahr, werden wir heute alle zusammen essen gehen. Zieht euch etwas Schönes an.“
“Und was ist mit Papa?“ fragte Mara.
“Der kommt von der Arbeit aus direkt in das Restaurant“, erklärte Mama.

Eine halbe Stunde später betraten sie das besagte Restaurant, und wurden zu einem Tisch geführt, der draußen auf einer wunderschönen Terrasse unter einem großen Kastanienbaum stand. Papa saß bereits dort.
“Was hätten wir gemacht, wenn es heute geregnet hätte?“ fragte Ria, als sie sich alle gesetzt hatten.
„Dann hätten wir natürlich drinnen gesessen“, sagte Papa und lachte. „Ihr kennt doch das Restaurant hier. Wir waren schon öfter da. Nur sind wir diesmal von hinten ins Gartenrestaurant gekommen. Wollen wir jetzt etwas bestellen?“
Sie bestellten sich alle einen Salat als Vorspeise. Danach aßen Papa und Mama ein Steak, Mara Nudeln mit Hackfleischsoße und Ria eine Portion Schnitzel mit Pilzsoße und Pommes frites. Während des Essens mussten sie Papa von ihren Noten und vom letzten Schultag erzählen, denn das wusste er ja alles noch nicht. Mehr als einmal musste Mama sie unterbrechen und sagen: „Redet nicht beide auf einmal, man versteht ja gar nichts!“
Und als sie dann glaubten, das Essen sei zu Ende, erklärte ihnen Papa, dass sie sich „zur Feier des Tages“ auch noch eine Nachspeise bestellen durften. Wegen des heißen Wetters nahmen sie natürlich alle ein Eis, und Ria war insgeheim froh, dass sie Nickis Einladung, direkt nach der Schule mit ins Schwimmbad zu kommen, heute Mittag nicht angenommen hatte. Das hier war so schön.

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