Titel: Wie im Märchen
Autorin: Ich
Pairing: Thomas Müller/Holger Badstuber; past!others
Rating: PG-13
Disclaimer: Siehe mein Profil.
Summary: Die WM bringt viele Seiten an einem Menschen zu Tage. Holger bemerkt ziemlich schnell, dass er eine Entscheidung treffen muss, auf die eine oder andere Weise. Was wird das für ihn bedeuten und die Menschen, die er liebt?
Es war spät als Holger in sein Hotelzimmer zurückkehrte. Die Müdigkeit lag in dunklen Schatten unter seinen Augen und seine Beine fühlten sich an wie aus Blei gegossen.
Nicht, dass das jetzt noch eine Rolle gespielt hätte. Die Enttäuschung und der Schmerz saßen jetzt noch zu tief als dass er sich um seine eigenen Wunden, egal welcher Art, hätte scheren können.
Nie war es qualvoller gewesen auf der Bank zu sitzen, zu wissen, was man tun könnte und doch zur Untätigkeit verdammt zu sein.
Seine Fäuste waren geballt gewesen, einmal war er aufgesprungen, wollte endlich etwas tun, aber Jogi hatte ihn keines Blickes gewürdigt; Holger würde nicht mehr spielen, das wusste er.
Und dann war es vorbei.
Sich gegen die Tür lehnend ließ er den Abend noch einmal vor seinem inneren Augen Revue passieren. Er hatte gespürt, dass etwas nicht stimmte, schon vom ersten Augenblick an. Das Spiel war von deutscher Seite aus nie richtig in Fahrt gekommen, fast als wären zweiundzwanzig Spanier auf dem Platz gewesen, die alle auf seine Mannschaft einstürmten.
Basti versuchte zu retten, was zu retten war. Jeder tat sein bestes, aber es sollte nicht sein. Nichts war so gekommen, wie sie es sich erträumt hatten. Thomas, der berühmteste Müller von Deutschland, saß auf der Tribüne. Und zumindest Holger fand, dass man das merkte. Wie anders hätte das Spiel verlaufen können wenn Thomas auf dem Platz hätte stehen dürfen, um eins seiner wunderbaren Tore zu machen. Wie ungerechtfertig die gelben Karten gewesen waren... Aber das half jetzt auch nichts mehr. Nichts konnte noch etwas daran änder: Abermals scheiterte die Mannschaft an den Spaniern.
Müde taumelte Holger Richtung Bett.
Er wollte nur noch schlafen und für einen Moment lang vergessen, was geschehen war. Selbst wenn er dem Mann im Traum begegnen würde, dann wäre ihm das egal. Dieser Mann war längst nicht so schlimm wie die Realität.
Die Tür ging auf.
"Was...?"
Er hätte sich denken können, dass es Thomas war. Er hatte nicht mehr mit ihm gesprochen seitdem sie vor dem Spiel nett in die Kameras gelächelt hatten. Die beiden jungen Bayern-Stars und so. Nur, dass halt einer von ihnen strahlte und der andere verglüht war.
"Ich hab's mir überlegt. Ich will nicht mehr warten."
Verwirrung machte sich breit bei Holger. Was meinte Thomas denn damit bitteschön? Worauf wollte er nicht mehr warten? Hatten sie irgendetwas vereinbart an das er sich nicht mehr erinnern konnte oder...?
Plötzlich lag Thomas auf dem Bett neben ihm. Holger versteifte sich. Wenn Thomas doch nur aufhören würde damit! Er machte es ihm so ja noch schwerer als es ohnehin schon war.
"Ich will nicht mehr warten." Thomas griff nach Holger, legte seine Hand in Holgers Nacken. "Ich weiß, dass es bei dir auch so ist. Du warst schon immer ein verdammt mieser Schauspieler."
Holgers Mund war zu trocken zum Sprechen und er bekam es mit der Angst zu tun. Hatte Thomas etwa doch etwas bemerkt und wollte ihn jetzt fertigmachen für etwas, das doch nicht seine Schuld war und unmöglich als solche ausgelegt worden konnte?
Er setzte gerade zu einer Verteidigungsrede an als Thomas' Lippen seine trafen. Etwas in Holgers Innerem explodierte; der Knoten aus Angst, Verzweiflung und Verwirrung schmolz dahin und wurde gleichzeitig zu Stahl. Mit seiner geballten Faust schlug er nach Thomas, versuchte ihn aufzuhalten. Wie konnte er denn so etwas tun? Er konnte doch nichts dafür, dass er so war wie er war! Musste Thomas ihn auch noch so quälen, ihm einen Geschmack von dem geben, das er niemals würde haben können?
Holger hatte seine Gefühle so lange für völlig unmöglich gehalten, dass er nie auch nur daran gedacht hatte Thomas könne sie erwidern. Er wollte das nicht. Das war nicht der erste Kuss, den er sich vorgestellt hatte, damals als er dreizehn gewesen war.
"Runter von mir! Du blöder Wichser!" Das war das erste, was ihm einfiel, und unter normalen Umständen hätte er gleich über sich selbst lachen müssen, aber was war schon noch normal in seinem Leben?
"Lüg mich nicht an, Holger! Hör verdammt nochmal auf damit!" Thomas griff erneut nach ihm, zog ihn an sich. "Ich weiß, dass ich mir das mit dir nicht eingebildet hab, ich weiß es! Jetzt tu nicht so!"
"Fass mich nicht an!" Holger stieß Thomas weg und sprang auf. "Glaubst du vielleicht ich hab mir das gewünscht?"
Die Emotionen kochten in ihm hoch; das verlorene Spiel, seine Angst und Wut und Thomas und einfach alles!
"Ich hab das doch auch nicht gewollt! Aber du musst mich hier nicht lächerlich machen. Glaub mir, das krieg ich auch ohne dich gut hin. Verarsch mich also bloß nicht."
Thomas schüttelte den Kopf und lachte leise, aber es klang nicht besonders fröhlich.
"Und in so einen Idioten wie dich bin ich also verliebt."
Danach herrschte erst einmal Stille. Holger hörte nur das Blut in seinen Ohren rauschen, Thomas' Atem, der schneller ging als er sollte.
Noch immer weigerte sich sein Hirn die Worte zu verarbeiten. Er konnte nicht, er wollte nicht.
Was Thomas ihm da auftischte war ja ungeheuerlich. Wie sollte er denn das bitte glauben?
"Warum sagst du sowas?" würgte er schließlich hervor. "Warum?"
"Um dich zu verarschen und dir was vorzuspielen, natürlich." Thomas lachte erneut und es tat Holger weh, ganz tief drin. "Mann, du bist doch echt total bescheuert."
Holger ließ sich auf die Fensterbank neben dem Bett sinken und zog die Beine an die Brust. Er wollte nicht mehr denken oder fühlen. Er wollte nicht. Er durfte nicht. Niemals.
"Wenn es so ist, wie du sagst. Was ist mit Lisa?"
Sollte Thomas doch einmal versuchen sie wegzuerklären. Darauf würde er keine Antwort wissen und Holger würde endlich Gewissheit haben: Dass Thomas ein gemeines Arschloch war, das seine Gefühle nicht verdient hatte, weil er eh nur damit spielen wollte.
"Ich liebe sie. Aber vielleicht nicht auf die Art und Weise wie es... üblich ist. Sie ist mehr als meine Schwester und weniger als meine Frau."
Diese Aussage ließ Holger aufblicken. So etwas legte man sich doch nicht zurecht, wenn man jemandem einen üblen Streich spielen wollte. Dazu klang es viel zu ehrlich. Und viel zu traurig.
"Ich weiß schon länger, dass ich auch Männer mag," fuhr Thomas fort. "Und mir ist auch schon länger klar, dass sich das mit dem Fußball nicht verträgt. Dann hab ich Lisa kennengelernt. Wir verstehen uns gut, wir lieben uns. Wir haben früh geheiratet, weil es... uns beiden entgegenkommt. Aber wir schlafen nicht miteinander."
Holgers Augen weiteten sich. Sie schliefen nicht miteinander? Was für eine Art Ehe sollte das denn bitteschön sein? Das klang nun doch wieder zu unrealistisch für ihn und seine Ungläubigkeit musste ihm deutlich ins Gesicht geschrieben stehen, denn Thomas sprach rasch weiter.
"Das ist vielleicht nicht die klassische Art der Liebe oder Ehe wie man sie sich so vorstellt, wenn man klein ist. Aber das ist es, war wir haben. Liebe ohne Sex."
Holger nickte langsam. Gut, das konnte er sich gerade noch so irgendwie vorstellen. Er hatte einmal von zwei Franzosen gehört bei denen das so war. Die beiden hatten sich ein Leben lang geliebt, angeblich aber vollkommen ohne Sex.
Heutzutage gab es ja alles mögliche, also konnte er das glauben. Irgendwie. Es war merkwürdig, aber eigentlich passte es auch wieder zu Thomas, der so unberechenbar sein konnte. Normalität passte nicht zu ihm.
Aber all das drängte ihm einen schrecklichen Verdacht auf...
"Ich will keinen Sex ohne Liebe," flüsterte er. "Hast du geglaubt, weil du gemerkt hast, dass..."
"Nimm's mir nicht übel, Holger, aber jeder außer dir weiß, dass du schwul bist. Also alle die dich kennen. Wenn ich das also gewollt hätte, meinst du nicht, ich hätte dich schon mal dazu bringen können?"
Wieder einmal prasselten die Gefühle auf Holger ein. Er war so aufgewühlt von dem Spiel, von diesen rohen Emotionen, die der Fußball mit sich brachte. Jetzt musste Thomas noch eine tiefere Wunde in ihm reißen, eine, die er vielleicht nie wieder würde schließen können.
Er musste sich eingestehen, dass Thomas recht hatte.
Sein ganzes Leben lang war er hinter den anderen Jungs, seinen Freunden, hergelaufen und hatte sich nie etwas anderes gewünscht. Er hatte erwartet, dass er irgendwann auch eine Freundin haben würde, aber er hatte es sich nie gewünscht.
Seine Sexualität war wie ein Block aus Eis und nichts hatte ihn zerschmettern können. Nichts außer Bastians Worten. Jemand hatte es aussprechen müssen bevor er selbst es glauben konnte.
Und jetzt musste er irgendwie damit leben.
"Warum?" flüsterte er schließlich; er konnte nicht mehr kämpfen, wollte es auch gar nicht. "Warum jetzt? Wenn du mich wirklich mögen würdest, dann hättest du mich schon immer gemocht. Du hättest nicht die Lisa geheiratet und du hättest nicht... du..."
Thomas griff nach Holgers Arm, der schlaff an seiner Seite herunterhing, und zog ihn zurück aufs Bett, auf seinen Schoß.
"Was glaubst du denn?" flüsterte er in Holgers Haare, streichelte seine Seiten. "Was glaubst du wie lang ich schon warte, dass du merkst, was mit dir los ist?"
"Ich weiß nicht."
"Seit fünf Jahren. Ich hab immer gewusst, dass du es bist."
Holger wusste nicht, was Thomas damit meinte. Ihm ging nur immer wieder diese Zahl durch den Kopf. Fünf Jahre lang hatte Thomas auf ihn gewartet. Er konnte das nicht glauben. Das war ja schon eine Ewigkeit! Das hätte ihm doch mit Sicherheit irgendwann auffallen müssen!
Aber es stimmte schon. Bis gestern hatte er nie auch nur das geringste davon geahnt. Thomas war immer nur sein Freund gewesen, nie mehr.
"Ich hab nie was gewusst," murmelte Holger. "Ich hab Angst."
"Brauchst du nicht."
"Aber..." Holger wollte sich in Thomas' Umarmung fallen lassen, er wollte das so gern, aber er konnte all das einfach nur sehr schwer verarbeiten. Es war einfach alles zu phantastisch und unmöglich. "Was ist denn nun mit Lisa? Würde der das gar nichts ausmachen?"
"Ich hab doch schon gesagt, dass wir eine besondere Beziehung haben."
Thomas drückte ihn ein Stück weg, sodass er sein Zwinkern sehen konnte. Schauer liefen über Holgers Rücken und er schluckte. Etwas in ihm regte sich. Ein Kribbeln breitete sich von seinem Magen her aus, schien seinen ganzen Körper zu überziehen.
"Du solltest jetzt lieber gehen," flüsterte er. "Das war ganz schön viel auf einmal."
"Ich will aber nicht gehen. Ich hab lange genug gewartet."
"Thomas..."
"Nein."
Und plötzlich fand Holger sich eingeklemmt zwischen Matratze und Thomas wieder. Thomas' Lippen trafen seine und diesmal war er nicht zärtlich. Der Kuss war hart und Holger konnte die Emotionen dahinter beinahe schmecken: Zorn, Enttäuschung, aber auch Leidenschaft und eine verzweifelte Zärtlichkeit, die er nie für möglich gehalten hätte.
Eine Hand hatte er, ohne es selbst zu merken, in Thomas' Nacken gelegt, die andere ins Laken gekrallt. Er wollte nicht mehr denken. Er wollte einfach nur noch das fühlen, diesen Moment.
Thomas griff nach einem seiner Oberschenkel, hob ihn an und legte ihn sich selbst um die Hüfte. Holger keuchte leise als er Thomas' Knie zwischen seinen Beinen spürte. Er war so unglaublich verletzlich in diesem Moment, so hin- und hergerissen zwischen Verlangen und Furcht.
"N-nicht." Er drehte den Kopf zur Seite, um den Kuss einen Moment zu unterbrechen.
Thomas zog sich ein Stück zurück, ließ Holger sein Bein wieder ausstrecken. Einfach so. Als wüsste er genau, was in diesem Moment in Holger vorging.
"Es ist schon gut." Seine Stimme war leise, aber bestimmt.
Es war dunkel im Zimmer und Holger konnte ihn kaum erkennen, aber irgendwie wusste er, dass Thomas jetzt nicht lächelte, vollkommen ernst war.
"Tu mir nicht weh."
Anstatt einer Antwort küsste Thomas ihn erneut. Er war jetzt ganz sanft, hauchte seinen Kuss vorsichtig auf Holgers Lippen. Mit den Armen abgestützt, bückte er sich über Holger, berührte ihn aber nicht.
"Willst du mich?"
Holger wusste nicht, was er mit dieser Frage anfangen sollte. Er selbst hatte noch nicht die Zeit gehabt, sich über seine Gefühle für Thomas klar zu werden. Natürlich wollte er ihn. Sein Herz würde keine Purzelbäume schlagen, wenn dem nicht so wäre. Gleichzeitig war all das hier vollkommen neu für ihn.
Er hatte ja noch nie irgendeine wie auch immer geartete Beziehung gehabt, geschweige denn mit einem Mann mit dem er im selben Verein spielte. All das hier war so merkwürdig und fühlte sich gleichzeitig so verdammt gut an. Wie sollte er denn bitteschön wissen, was hier richtig und falsch war?
Er wusste eigentlich nur eins: Das alles ging verdammt schnell. Es war ja auch natürlich: Sie suchten beide Trost wegen dem, was sie beide vielleicht am meisten verband: Fußball.
"Thomas, versteh mich nicht falsch, aber ich glaube nicht, dass ich jetzt will."
"Was hast du denn gemeint, was ich will?"
Holger lief rot an, froh, dass Thomas ihn nicht sehen konnte, obwohl er es natürlich trotzdem wissen würde. Der wusste ja scheinbar in letzter Zeit immer besser über ihn Bescheid als er selbst.
"Naja, du weißt schon. Sex halt." Das hatte echt Kraft gekostet. Musste der dumme Kerl ihn auch noch zwingen das auszusprechen?
Einen Moment lang schwieg Thomas, dann zog er sich langsam zurück. Holger hätte vor Enttäuschung heulen können. War das alles am Ende doch nur ein Traum gewesen und Thomas würde ihn jetzt doch alleine hier zurücklassen, wo er wusste was für eine nörgelige kleine Jungfrau Holger war?
"Hast schon recht. Es geht wirklich alles ein bisschen schnell. Du wirst jetzt über vieles nachdenken müssen. Ich geh auch gleich. Aber sag mir bitte vorher, ob ich mich jetzt total zum Deppen gemacht hab. Oder was hältst du wirklich von mir?"
Das war wieder so eine Frage auf die Holger keine schnelle Antwort parat hatte. Thomas war eigentlich immer da gewesen, ein Teil, eine Konstante seines Lebens. Er schätzte ihn wegen seiner Freundschaft, hasste ihn wegen Tischtennis und wollte von ihm geküsst werden.
Er hatte keine Ahnung, was das bedeutete.
"Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass ich jetzt erstmal denken muss."
"Verstehe." Thomas' Stimme klang enttäuscht. "Ich geh dann mal."
Er war noch schneller weg als er gekommen war. Die Tür schloss sich hinter ihm mit einem leisen Klicken und es war wieder still im Hotelzimmer. Holger blickte an die Decke. Irgendwo da oben im Dunkeln war die tote Fliege.
Thomas hatte sie erschlagen. Thomas.
Gerade eben war er noch hier gewesen, sein Geruch lag noch in der Luft. Er hätte nur den Arm nach ihm ausstrecken müssen, aber dazu war er einfach zu blöd gewesen. Oder zu ängstlich.
"Ich weiß doch auch nicht!"
Was wusste er denn überhaupt noch, verdammt nochmal!? Er hatte sich für einen ganz passablen Fußballspieler gehalten, aber das stimmte wohl nicht. Er war davon ausgegangen hetero zu sein, aber Fehlanzeige. Das traf auch nicht so ganz zu.
Aber war er wirklich schwul? Oder war er nur schwul, weil es Thomas war? War er vielleicht doch hetero? Aber hatte sich einfach noch nie in ein Mädchen verliebt? War Thomas der einzige Mann? Konnte er Thomas überhaupt trauen? Und was war mit Lisa?
Thomas hatte ihm eine einleuchtende Erklärung für seine Beziehung zu ihr präsentiert, aber trotzdem.
"Wenn du mich wirklich mögen würdest, hättest du sie auch nicht geheiratet," flüsterte er in die Dunkelheit. "Wenn ich dir so wichtig wär, wär's dir doch egal gewesen, ob das wer merkt."
Aber natürlich wusste er, dass er sich da selbst belog. Er würde den Fußball doch auch nicht aufgeben. Und das würde er müssen, wenn er sich jemals dazu entscheiden sollte seine Gefühle öffentlich zu machen. Die Medien, angeführt von der Bild, würden sich darauf stürzen. Und was für Lindsay Lohan vielleicht gerade noch in Ordnung gehen würde, würde ihm den den Untergang bringen.
Egal in wie vielen Interviews Philipp behauptete für schwule Fußballer zu sein, wenn es hart auf hart kam, würde sich doch niemand für einen anderen so weit aus dem Fenster lehnen, dass er herausfiel.
Plötzlich fühlte Holger wie seine Augen brannten und sich seine Kehle zuschnürte. So hätte das doch nicht laufen sollen. Ein erster Kuss, ein erstes Mal sollten nicht überschattet sein von Zweifeln und Schmerz.
Er rollte sich auf dem Bett zusammen und fühlte wie langsam Tränen über seine Wangen rollten und in sein Haar. Nie hatte er sich so einsam gefühlt wie in dieser Nacht und nie hatte irgendetwas so weh getan.
Er war vollkommen allein in einem Meer aus Fragen.
Und er konnte keine einzige beantworten.
A/N: So, jetzt haben wir den geplanten Status Quo erreicht. Alle Spieler sind auf ihren Positionen und ich fürchte wirklich besser wird es für den kleinen Holger erst einmal nicht.