Titel: Sie sieht mich nicht
Autor:
mia_chan/
stille_momenteFandom: Harry Potter - marauder aera
Charaktere: ???/(Lily Evans)
Thema: Challenge#14 2007:
"Unsichtbar" part of
zuckerfederkielWord-count: 362
Ratings: PG
Warnings: blood, SM
Disclaimer: not mine. all JKR´s.no money. just for fun
author's note: ^_~
Sie sieht mich nicht
Er lag ausgestreckt auf seinem Bett. Den Kopf tief in das Polster seines Kissens vergraben. Seine Hände krallten sich tief in den weichen Stoff, pressten ihn näher und näher heran. Am liebsten wäre er selbst hinein gekrochen. Die Luft war heiß und stickig. Die Federn ließen ihm kaum eine Möglichkeit zu atmen. Wie lange lag er schon hier? Zulange, das wusste er, denn das Klopfen seines Herzens wurde laut, das Rauschen in seinen Ohren hämmernd, der Schmerz in seinem Kopf pochend.
Mit einem Ruck drehte er sich um, gierte nach Luft und blieb mit starren Blick und aufgerissen Augen erschöpft liegen.
Er musste schauen, konnte sich keine Ruhe gönnen, den Blick nicht abwenden. Konzentriert darauf, dem Drang nach Blinzeln nicht nachzugeben, stand zuhalten, flossen Tränen seine Wangen hinab.
Seine Augen, er konnte - er wollte sie nicht schließen. Denn wenn er seine Augen schloss, konnte er ihr Gesicht vor sich sehen.
Es war immer dasselbe fröhliche Lächeln, dass ihre Lippen umspielte. Die Hand, die wie selbstverständlich durch das lange, flammend rote Haar stricht. Der Mund, der stundenlang auf dem Kiel ihrer Feder kaute. Ihr Blick, der gelangweilt aus dem Fenster glitt.
Wie oft hatte er sich gewünscht, dass er einmal an ihm hängen bleiben würde. Sich ihre Sicht auf ihn beschränkte. Das Lachen ihm galt. Das Blitzen in ihren Augen, durch seine Worte leuchtete.
Doch für sie war er unsichtbar. Nicht mehr als komprimierte Luft, die der Zufall mit dem Wind an denselben Ort gebracht hatte.
So nah er ihr auch kam, wenn er sie streifte beim Verlassen der Unterrichtsräume. Wenn er den Stift, den sie verlor, aufhob und zurück auf ihr Pult legte, nachdem sie die Klasse verlassen hatte.
So sehr seine Augen sie auch verfolgten, mehr als dieselbe Luft würden sie nie teilen. Immer würde etwas zwischen ihnen liegen.
Die Erkenntnis schmerzte, es zerfriss ihn. Die Machtlosigkeit, der er gegenüberstand schlug ihn hohen Wellen über ihm zusammen, begrub ihn.
Die Tränen, die immer noch über sein Gesicht liefen, waren reine Traurigkeit, doch er hatte begriffen.
Und endlich, nach der Zeit voller Unruhe, Wochen und Monaten voller unruhigem Schlaf schloss er die Augen. Denn wenn er sie schloss konnte er sie sehen.