Die Zeit verfliegt. Morgen ist es schon wieder 1 Woche her, das wir nach London aufgebrochen sind. Jeden Tag nehme ich mir aufs neue vor, ein paar Zeilen darüber zu schreiben. Und was ist das Ende vom Lied? Ich schiebe es wieder vor mir her. Morgen ist auch noch ein Tag. Ich habe es ja nicht eilig...
Habe ich auch nicht. Aber wenn ich es jetzt nicht mache, werde ich es niemals tun.
Wo fange ich also an? Keine Ahnung. Es ist ja nicht so, das wir irgendwelche aufregenden Abenteuer erlebt haben. Aber schön war es allemal. Und ich habe festgestellt, das London trotz allem sauberer und gepflegter ist als Budapest. Sicher gibt es hier auch verschmutzte Seitenstraßen. Aber in Budapest ist es leider so, das inzwischen selbst die Prachtstraßen verdreckt, verfallen und voller Graffiti sind. Das hält sich glücklicherweise in London noch in Grenzen. So machte die Stadt alles in allem einen recht guten Eindruck auf uns. Unser Zimmer war sauber und gemütlich und es gab englisches Frühstück. Lecker! Selbst das Wetter hat mitgespielt. Sicher, warm war es nicht gerade. Aber wir wurden von Schnee und Regen verschont. Was will man mehr im Februar? Der einzige Hinweis auf das kürzliche Schneetreiben in London, waren die Reste der vielen Schneemänner die es im Hyde Park noch zu sehen gab. Aber sonst erinnerte nichts mehr an das winterliche Wetter das noch vor ein paar Tagen dort geherrscht hatte.
Da es am Freitag schon 19 Uhr war, bis wir in der Pension angekommen waren, konnten wir nicht mehr all zu viel an diesem Abend unternehmen. Es reichte gerade noch um sich auf der Oxfordstreet ein bischen um zu sehen. Glücklicherweise waren die wichtigsten Geschäfte bis 22 Uhr geöffnet.
Erst am nächsten Tag ging es auf Besichtigungstour. Und wir haben wirklich eine Menge gesehen. U-Bahn Tunnel vor allen Dingen. *lol*
Aber Spaß beiseite. Ein Tag ist nicht viel. Es reichte gerade mal für den Tower(mit Führung), die Tower Bridge (von weitem), einen Spaziergang über die Fleet Street, einen Besuch im Twinings Laden und die verzweifelte Suche nach dem Zugang zur
Temple Church. Wie sich herausstellte ist diese Samstags immer geschlossen. Bugger. ;-P
Am Abend ging es dann zum eigentlichen Grund unsere London-Aufenthalts. Die Aufführung von "Spring Awakening" im Hammersmith Lyric.
Natürlich hatte ich mir noch zu hause die Adresse des Theaters aufgeschrieben. Und natürlich hatte ich den Zettel in der Pension vergessen. Zum Glück wußte ich noch an welcher U-Bahn Haltestelle wir aussteigen mußten. Und danach beschlossen wir, uns durch zu fragen.
Ich hatte natürlich die ganze Zeit angst davor, das wir überhaupt nicht hin finden. So saß ich also eine halbe Stunde lang mit einem Stein im Magen in der U-Bahn. Das Lyric liegt nämlich in einem der Randgebiete Londons. Und natürlich war die Angst ganz umsonst. Sobald wir die U-Bahn verließen, entdeckten wir schon das erste Hinweisschild auf das Theater. Innerhalb von 5 Minuten waren wir auch schon dort. Und meine Angst, das sie mir die Karten nicht geben würden, weil sie mit der Visa Karte meiner Schwester bezahlt worden waren? Wieder völlig unbegründet.
Eine Minute später hielt ich schon die Karten in der Hand. Und wir hatten noch eine halbe Stunde Zeit um in aller Ruhe einen Kaffee und ein paar Muffins zu verdrücken.
Von außen sah das Theater völlig unauffällig aus. Ich erwartet also nichts besonderes. Wir wurden positiv überrascht. Das Lyric Hammersmith war früher einmal ein kleines Opernhaus, das ein paar Häuser weiter weg stand. Als an seiner Stelle ein Einkaufszentrum gebaut werden sollte, wurde es Stein für Stein abgebaut und im Inneren eines neuen, modernen Gebäudes wieder aufgebaut. Komplett mit den kitschigen Stuckverzierungen. Kurz: Es ist klein, aber toll. :)
Und wir hatten Plätze in der 4. Reihe. Beste Sicht!
So billig kommen wir nie wieder in dieses Musical. Soviel ist sicher. Ich habe mir gerade vorhin angeschaut, was die Karten für die Wiener Aufführung kosten werden. Wollte ich dort auch in der vorderen Reihe sitzen, müßte ich für 1 Karte fast so viel bezahlen wie ich im Lyric für 3 Karten gezahlt habe.
Die Aufführung selbst war fantastisch. Ich liebe diese Musical. Witziger weise gehörten wir scheinbar zu den wenigen, die das Musical schon kannten. Es gibt ja in England noch keine offizielle CD. Das Internet hat eben doch seine Vorteile. *g*
Sarah war natürlich hin und weg. Das einzige das ihr nicht so gefallen hat, war die Sex-Szene.
Wer rechnet auch damit, das Wendla keinen BH trägt und Melchior die Hosen runter läßt. Dafür kann ich vermelden, das sie hübsche Brüste hatte und er einen knackigen Hintern. *lol*
Außerdem hat die Knutschszene zwischen Hänschen und Ernst alles wieder wettgemacht. Im Gegensatz zu dem was ich von der amerikanischen Version gesehen habe, haben die beiden sich beim Knutschen richtig ernsthaft ins Zeug gelegt. Das nenne ich Fanservice.
Hier gibt es übrigens ein paar Bilder der Londoner
Aufführung zu sehen.---------> Leider keines von Hänschen und Ernst......
Leider war das Musical viel zu schnell vorbei. Was sind schon 2 Stunden?
Am nächsten Tag hatten wir nicht mehr viel Zeit. Es reichte gerade noch für einen kleinen Spaziergang im Hyde Park, zum Buckingham Palast und noch einmal über die Oxfordstreet zum Borders. Letzte Einkäufe tätigen, einen Kaffee trinken und wieder zurück zum Flughafen.
Das alles ist so schnell vergangen, das es mir schon wieder fast wie ein Traum vorkommt.
Glücklicherweise habe ich wieder ein Menge Fotos gemacht, die mir beweisen das ich wirklich dort war.
Hier gehts zum Fotoalbum, mit den
restlichen 97 Fotos ----->