kulturschock

Jul 01, 2010 10:01

so. gestern also rossinis wilhelm tell in der philharmonie.
die ersten 30 minuten waren wirklich toll, was unter anderem daran liegt, dass die ouvertüre aus wilhelm tell wirklich schön ist. danach fand ich es einfach nur noch grauenhaft und mir wurde schlagartig wieder bewusst, wieso ich wilhelm tell nicht mag. ehre, tod und vaterland... divers vorgetragen von mehreren solistInnen. vielleicht war es schön, aber ich finde "oper" in der philharmonie geht irgendwie nicht.
ich bin generell eher unerfreut, wenn ein konzert (in der philharmonie) von (zu) vielen solisten unterbrochen wird. steh ich einfach nicht drauf. und wilhelm tell fand ich schon schrecklich, als ich es in der 9.. klasse lesen musste. ich wusste zwar noch, dass mir das damals gar nicht gefallen hat, dachte aber nicht, dass sich das auch auf die musik erstrecken würde. nun ja, jetzt weiß ich, der schiller und ich, wir passen einfach nicht zusammen, auch nicht, wenn's musikalisch vorgetragen wird.

nach eineinhalbstunden war dann endlich pause, bzw. für mich war da ende. ich dachte wirklich, dass es vorbei sei und freute mich. als ich im aufgang eine kollegin traf, die mir sagte, dass jetzt pause sei, trieb mich das fast in die verzweiflung. eine weitere stunde nationalepos der schweiz? nein, wirklich nicht. v. und ich gingen. was soll's, die ersten dreißig minuten waren, wie gesagt, wirklich ganz toll und der chor war auch prima.
solisten schau und höre ich mir dann aber doch lieber in einer richtigen oper an, so ich das denn will. ich schätze mal, dass ich an den abend mit falschen erwartungen herangegangen bin. aus irgendeinem grund war ich der annahme, dass es mehr orchestermusik als solistengesinge geben würde. i was wrong.
das nächste mal, informier ich mich vorher besser, soviel steht fest.

heute hab ich das glück, eine teilzeitschicht zu haben und ich merke immer wieder, wie wunder-, wunderschön das ist. gemütlich morgens kaffee trinken, auf dem balkon die blümchen in aller ruhe gießen und tlw zurückschneiden und überhaupt, es ist einfach ein viel entspannteres starten in den tag. könnt ich es mir leisten, hätt ich das gern immer so.
kann ich aber nicht und ich geb auch gern zu, dass ich wenig motivation habe (aka schlicht zu faul bin), es möglich zu machen, denn das würde voraussetzen, dass ich mir mindestens einen weiteren job suche und genau das würde den entspannungsfaktor ja schon wieder zu nichte machen. was hab ich davon, wenn ich von der einen firma zur anderen hetze, zumal ich dann in dem zwang stünde meine schichten so hinzutauschen, dass ich beide jobs überhaupt unter einen hut bringe. ne, ne... dann doch lieber vollzeit und dann und wann mal eine teilzeitschicht als leckerli zwischendurch.

jetzt werd ich mal dr. google befragen, wie ich es schaffe, dass mir meine margeriten auf dem balkon zur abwechslung mal nicht eingehen und dann muss ich auch fast schon wieder los zur arbeit. ich wünsch euch einen wunderbaren, sonnigen tag!

dr. seltsam unterwegs, planet blah, my so called life

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