Titel: Closer
Kategorie: pre-slash, Romance
Charaktere/Pairing: McShep
Rating: G = Save for all
Short-Cut: Er hatte seine
Aversion gegen das „Fest der Liebe“ nie abgelegt. Essen war gut und schön,
Geschenke auch, aber große Gruppen von Menschen machten ihn nervös.
Rodney bekommt ein
besseres Geschenk als er es sich je erwartet hat.
A/N: Für sga_wichteln für canmanage. Ich hoffe, dass entspricht deinen Erwartungen, ansonsten hoffe ich, dass du in dieser Com vll etwas findest, was dir besser gefällt.
1) Alles mit McKay/Sheppard. Slash (Action/Adventure oder
Romance - H/C ist auch immer gut) bevorzugt, doch gegen Gen habe ich auch
absolut nichts einzuwenden. Aber beides bitte mit Happy-End.
2) Teyla/Ronon. Egal wie, egal wann.
3) Elizabeth/Radek. My guilty pleasure. ;)
4) Elizabeth/Teyla Romance.
Um was ich nach Möglichkeit einen Bogen mache: Mpreg und Deathfic.
Rodney McKay hasste
Weihnachten aus einem einfachen Grund:
Familie.
Jeder wollte an
Weihnachten mit seiner Familie zusammen sein. Außer ihm. Wieso sollte er das
auch wollen? Seine Familie war ein einziger Haufen von verlogenen,
scheinheiligen Gestalten, die sich nur an den Feiertagen einigermaßen gesittet
miteinander unterhielten.
Und Rodney hatte das nie
verstanden. Bis er sieben war, hatte er versucht herauszufinden, warum zum
Beispiel Tante Marge im Moment nicht über Oma Abby lästerte und hatte gefragt und
dann wurde er von alle böse angeschaut und für den Rest des Abends nicht
beachtet.
Er wurde älter und lernte
nicht zu fragen, er lernte überhaupt nichts zu sagen und dann hörte er einmal,
als er zehn war, wie seine Tante seine Eltern fragte, ob sie ihn denn nun
endlich in Behandlung gegeben hätten.
Rodney mochte naiv sein,
aber er war nicht dumm. Er wusste, was sie meinte.
Und am nächsten morgen
ging der Fön dieser Tante aus unerklärlichen Gründen beinahe in die Luft.
Rodney hatte sich nie
besser gefühlt.
Aber dennoch blieb das
Weihnachtsproblem. Er hatte seine Aversion gegen das „Fest der Liebe“ nie
abgelegt. Essen war gut und schön, Geschenke auch, aber große Gruppen von
Menschen machten ihn nervös.
„Hey! Doc“, rief Sheppard
hinter McKay her und der Kanadier tat so, als hätte er das nicht gehört.
Sheppard, der Weihnachtself schlechthin, verfolgte ihn und er würde sich nicht
so leicht von seinem Vorhaben abbringen lassen. „McKay!“
„Was ist denn?“, fauchte
McKay, als Sheppard immer noch nicht aufgab.
„Zelenka sucht Sie. Ich
soll Ihnen sagen, dass Sie bei der Überprüfung der Entsalzungsanlage gebraucht
werden!“, grinste Sheppard.
McKay könnte ihn für
dieses Grinsen töten. Dieses Grinsen, als wäre er gerade erst flachgelegt
worden. Vielleicht stimmte das ja sogar…
„Na gut“, murrte McKay in
der Hoffnung, Sheppard so endlich los zu sein.
Doch dem war nicht im
Geringsten so.
Sheppard begleitet ihn,
so zu sagen als Aufpasser, und grinste ihn immer wieder an.
McKays Miene wurde aber
meistens dadurch nur noch dunkler.
„Warum müssen
ausgerechnet wir das machen?“, fragte Rodney nachdem sie sicher schon eine
Meile gelaufen waren.
„Weil Zelenka mit Teyla
das Festland besuchen geht, Lorne sie fliegen muss und sonst jeder
Weihnachtsurlaub hat!“, erklärte Sheppard locker. „Puh, hier wird’s wärmer!“
„Ja, ja. Wir sind sicher
bald da.“
Rodney sollte Recht
behalten und fünf Minuten später standen sie in einer Halle mit riesigen
Wassertanks.
Es gab zwei Ebenen, auf
der unteren Ebene standen die Tanks in einer Zweier- und in einer Dreierreihe
und die Ebene drüber war einfach nur ein Steg, der zwischen den Tanks auf der
Höhe des Randes verlief.
Sie kletterten die Stufen
zur zweiten Ebene hoch und Sheppard betrachtete die Fische, die in Tank Nummer
fünf, dem mit dem Wasser mit dem meisten Salzgehalt schwammen. Die Antiker
hatten anscheinend eine Wissenschaft draus gemacht, wie man etwas subtil
ästhetisch aussehen lassen konnte.
Und er fragte sich, wieso
die Tanks keine Algen ansetzten, trotz der Beleuchtung selbiger.
„Ich werde jetzt die
einzelnen Tanks überprüfen und Sie tun so, als wären Sie nicht da!“, befahl
McKay streng. Er hatte keine Lust sich von Sheppard nerven zu lassen.
Das ging auch zirka
zwanzig Minuten gut, bis Sheppard anscheinend das summen der Scooby Doo
Titelmelodie zu blöd wurde und McKay direkt ärgern eine immer attraktivere
Option darstellte.
„Wie verbringen Sie die
Feiertage?“, fragte er und kniete sich neben Rodney hin. Der hatte inzwischen
die ersten drei von fünf Tanks überprüft.
„Die Entsalzungsanlage
überprüfen?“, knurrte McKay.
Sheppard lachte leise und
berührte die Wasseroberfläche.
„Ich meine den Rest der
Feiertage. Gehen Sie auf ne Party oder so was?“
„Nein, ich habe weder
Zeit noch Lust auf so was. Können Sie also aufhören mich damit zu nerven?“,
fragte McKay nun scharf.
Sheppard zuckte nur mit
den Schultern. Doch er konnte nicht lange ruhig sein. Er wollte Rodney reden
hören. „Warum setzten die Tanks keine Algen an?“, fragte er schließlich.
McKay stöhnte. „Sehen Sie
die Fische da? Die fressen die Algen. Und dann gibt es noch Mikroorganismen,
die auch dafür sorgen, dass es keinen Algenbewuchs gibt!“
Sheppard nickte bedächtig
und wanderte mit McKay zu Tank Nummer 2.
„Bisher alles in
Ordnung?“, fragte er und sah über McKays Schulter.
„JA!“, rief McKay, Herr
Gott, lassen Sie mich bitte meine Arbeit machen!“
McKay hatte schlicht und
einfach Angst. Angst vor Sheppard, weil er so nah war.
Rodneys Herz klopfte
schneller, wenn er Sheppard sah, sein Mund wurde trocken und seine Gedanken
tanzten wild durcheinander, wenn er mit Sheppard reden sollte.
So lange sie nicht
alleine waren, war alles okay. Aber jetzt?
Jetzt waren sie ganz
alleine und McKay hatte Angst was Dummes zu sagen, oder zu tun.
„Ist…“, setzte Sheppard
wieder an und McKay klappte seinen Laptop ruppig zu.
Das Gerät fiepste empört
und McKay drehte sich zu Sheppard um.
„Nein.“
„Aber…“
„NEIN! Verdammt, ich will
nichts mehr hören!“, rief Rodney wütend. Er spürte wie sich langsam Wuttränen
in seinen Augen sammelten. Warum musste er nur so stark auf Sheppard reagieren?
Vorsichtig klappte er den
Laptop wieder auf und atmete zittrig ein.
Sheppard beobachtete
McKay genau. Er war angespannt und wütend und… frustriert?
„Tut mir Leid!“, wisperte
Sheppard, aber es war dank der Akustik der Halle doch gut zu hören.
„Von mir aus“, antwortete
McKay abweisend. Er wischte sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn und
versuchte es nicht zu beachten, als er hörte, dass Sheppard sich die Jacke
auszog.
Stumm wanderte er zu Tank
eins weiter und begann den letzten Tank zu überprüfen.
„Sind wir bald fertig?“,
fragte Sheppard und schaute wieder über Rodneys Schulter. Der Kanadier stellte
wütende den Laptop beiseite und fauchte Sheppard beinahe schon an.
„Müssen Sie mich verdammt
noch mal so erschrecken? Finden Sie doch nen anderen Idioten, denn Sie ärgern
können, aber ich habe zu Arbeiten!“
Dabei war McKay so nah an
Sheppard herangetreten, dass der einen Schritt rückwärts gehen musste. Er stand
am Rand des Steges, verlor das Gleichgewicht und griff nach McKays Arm, um
etwas Halt zu bekommen.
Doch dann taumelten sie
Beide und fielen in den Tank.
Als Rodney japsend wieder
auftauchte beschimpfte er Sheppard erst einmal.
Doch der lachte nur und
schwamm auf McKay zu.
„Ist doch nichts
passiert!“, meinte er sanft und hielt McKay an den Schultern fest.
„Nichts passiert? Ich bin
klatschnass, es ist Weihnachten und es ist sowieso alles doch nur Müll!“,
jammerte Rodney.
John zog ihn für einen
Moment an sich. „Das wird schon wieder, kommen Sie!“
Zusammen kletterten sie
aus dem Tank und entledigten sich einem Großteil ihrer nassen Kleidung. McKay
ging zielstrebig auf den kleinen Kontrollraum für die chemische Reinigung zu.
„Da dürfte die
Luftfeuchtigkeit nicht so hoch sein und unsere Klamotten trocken schneller.“
Sheppard schüttelte sich
wie ein nasser Hund und grinste dann. „Gute Idee!“
Nachdem sie ihre Kleidung
aufgehängt hatten, saßen die beiden Männer stumm da.
„Sie zittern, Rodney“,
stellte Sheppard fest. „Kommen Sie her, ich wärm Sie ein bisschen.“
„Ist schon okay!“,
antwortete McKay bissig. Das hatte ihm gerade noch gefehlt, halb nackt an
Sheppard gekuschelt.
Doch Sheppard ließ nicht
locker und rutschte zu McKay rüber.
Der Kanadier konnte nur
erstaunt blinzeln, als er plötzlich so nah bei Sheppard war.
Und er konnte es nicht
verhindern, dass ihm die Wärme und das Gefühl der weichen Haut gefiel. Er
spürte, wie sich Johns Muskeln bewegten, während er versuchte eine ein bisschen
bequemere Position zu finden.
Rodneys Arme wanderten
selbstständig um Sheppards Taille und Sheppard grinste liebevoll.
Er streichelte sanft
Rodneys Nacken um ihn zu beruhigen.
Es schien zu helfen, denn
Rodney schloss seine Augen und atmete tief und langsam durch.
Später konnte John sich
nicht erinnern, wie lange er so dagesessen hatte, denn die Zeit verging wie im
Flug. Er kraulte Rodneys Nacken und genoss das warme Gewicht an seiner Seite.
Doch irgendwann waren die
nassen Flecken auf ihrer Kleidung kleiner geworden, viel kleiner. Und als sie
ganz verschwunden waren, seufzte John traurig.
„Sieht so aus, als
könnten wir uns wieder auf den Weg nachhause machen!“, murmelte er Rodney sanft
zu.
McKay öffnete seine Augen
und sah beinahe schlaftrunken zu John auf. Für einen Moment sah es so aus, als
wolle er sich einfach wieder an John kuscheln und John hoffte, er würde es. Doch
dann stand Rodney auf und ging etwas steif zu der Kleidung.
John tat es ihm gleich
und zog sich schnell an.
„Hier“, flüsterte er und
hielt Rodney das Shirt hin.
Rodney sah etwas verlegen
auf und dankte Sheppard. Er machte mit seinen Socken und der Hose weiter.
Fast andächtig legten sie
den Weg in den bewohnten Teil Atlantis zurück.
Doch plötzlich blieb
Sheppard stehen. „Ich… Rodney?“
McKay blieb auch stehen
und drehte sich zu Sheppard um. „Ja?“, wollte er neugierig wissen.
„Weißt du, irgendwie hab
ich dich sehr gern. Wenn irgendwas ist, dann komm vorbei. Ich werd für dich da
sein, ja?“, erklärte John hoffnungsvoll. Schließlich bestand die Chance, dass
Rodney verstand, was er wirklich meinte.
Rodney blinzelte und
starrte Sheppard an. „Ist… okay…“
John grinste breit und
eilte dann in Richtung bewohntem Atlantis. „Ich glaube wir sind zu spät für die
Weihnachtsfeier!“, rief er über seine Schulter.
Ein kleines Lächeln
umspielte Rodneys Lippen.
ENDE