Manchmal schleicht sich etwas zwischen zwei Gesten und ein paar Worten und das nennt man dann Angst. Man könnte das auch „Unsicherheit“ nennen oder ihm einen Hut aufsetzen und es tanzen lassen. Das könnte man alles machen und noch viel mehr.
Manchmal hält Mut Siesta, du sieht sie herumliegen, an einem Strohhalm kauend, auf die Wolken wartend, die sie zwingen aus dem Liegestuhl aufzustehen und sich gerade zu machen um für dich zu schreien. Und manchmal scheint die Sonne so lange, dass du gar nicht mehr weißt, wie du mutig aussehen kannst, wie mutig du eigentlich noch bist. Dann schickst du vielleicht ein Unwetter, damit du mal wieder aufstehen musst, damit du mal wieder aufgeregt bist.
Wahrheit ist nicht schwierig, nur mit ihr Händchenhalten ist Küssen mit Stacheldraht. Du musst ständig aufpassen, ob du dir nicht die Lippen verletzt, während die ganze Wahrheit aus deinem Mund herausquillt. Das sind schöne Worte für Mut. Und schöne Worte mit ganz viel Unmut. Und dass das nicht das Gegenteil von Mut ist weißt du, seitdem du mal vor lauter Unmut mutig gewesen bist und trotzdem am Ende eine blutige Lippe hattest.
Manchmal nützt es, den Kopf zu senken, denn Demut ist auch noch so eine Sache. Und manchmal nützt es, den Kopf nach oben zu strecken und darauf zu hoffen, dass das Unwetter, das dir in den Gliedern steckt, nur der Regen ist, der deine Hitzigkeit endlich wegspült. Manchmal solltest du einfach mal mutig sein. Und manchmal solltest du einfach mal in der Sonne liegen und die Fresse halten.
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drueberleben.