// always in the dark

Aug 11, 2006 00:32



wir lieben menschen - klar.

ich sage "ich liebe dich" und es ist immer die wahrheit. irgendwie.
für was auch immer - ich liebe dich - halt dafür. ist ja egal wofür. aber es gibt da halt was wofür es sich lohnt "ich liebe dich" zu sagen.
allein schon zu denken.
ich denke "ich liebe dich" weil du mich an punkten berührst wo mich nicht jeder berührt.
beziehungsweise berührst du mich an punkten. das ist es einfach. du berührst mich. du rüttelst was in mir wach. du tippst irgendwas an.
du löst was aus in mir.
was auch immer. aber schon dafür lohnt es sich dich wirklich zu lieben.
liebe liegt im auge des betrachters.
klingt unromantisch - ist aber so. witzig jaja.
mal liebt man jemanden mehr, den anderen dafür dann weniger.
man wiegt ab. die gewichtigkeit der einzelnen menschen für die es sich eben lohnt "ich liebe dich" zu denken.
dabei differenziert man unter anderem zwischen dauer der beziehung, vergangenheit und erlebnisse innerhalb der beziehung, gemeinsame interessen zwischen zwei sich "liebenden" menschen - und so weiter - freundinnen oder freund - schwachsinnsbegriffe btw.
man denkt "ich liebe dich, weil ...". 
man selbst bestimmt wie sehr man jemanden liebt. man selbst bestimmt eine gewisse "rangordnung" der "geliebten".

aber man selbst wird niemals bestimmen können welchen platz man selbst in der rangordnung eines "geliebten" einnehmen wird.
liebe ist nur ein wort. gesellschaftlich verstümmelt und immerwieder versucht in neues licht zu rücken.
liebe wird immer nur ein wort bleiben.
liebe ist kein zustand. liebe ist keine krankheit. liebe ist kein recht. liebe hat kein recht.
ein wort. ein stinknormales wort für etwas das niemand wirklich beschreiben kann. von dem niemand weiß wann es angefangen hat. und von dem meist niemand weiß wann es enden wird - außer man setzt ihm ein gewisses ende.
man könnte glauben "wahre liebe" endet nie - ungewollt oder nicht.
auch das sind nur worte. für einen besonderen grad der abhängigkeit eines menschen dem anderen gegenüber - in dem man erstmal davon ausgeht, dass der andere das einzige ist wofür es sich noch lohnt zu leben. es ist davon auszugehen, dass der andere die nummer eins der "rangordnung" ausmacht. alles was danach folgt sind "geliebte" dessen "wert" (fast ausschließlich) abhängig dessen von nummer eins ist.
es gilt also nummer eins zu elliminieren. nummer zwei würde nicht nachrücken - es ist zu erwarten, dass die liste danach voll und ganz "wertlos" wäre.

nummer eins bestimmt wieviel wir bereit sind für jemanden zu geben. wielange wir bereit sind um jemanden zu kämpfen. wieweit wir bereit sind für diesen menschen die grenzen der eigenen möglichkeiten zu überschreiten. die grenzen des damit verbundenen schmerzes zu durchbrechen und gefühle in kauf zu nehmen von denen man mal dachte sie könnten einen umbringen. 
"liebe" sprengt grenzen.
ein wort sprengt grenzen.
grenzen um etwas das wir ebenfalls unfähig sind zu benennen.
gefühle. emotionen. erinnerungen. erfahrungen - werden wachgerüttelt. werden berührt.
irgendwas wird berührt. stark berührt. so stark berührt wie es niemand sonst berühren könnte.
eine art und weise die einem zu schaffen macht - zu denken gibt - wie hat es jemand geschafft dies zu berühren?
wie schaffen es folgende nummern dort ran zu kommen? in welcher intensität?
warum sind wir nicht selbst fähig diese dinge in uns zum vorschein zu bringen?
warum müssen das erst andere tun? jemand anders? nummer eins?
warum können folgende nummern nur ähnliche gefühle auslösen - niemals intensitätsgleich?
warum sind wir abhängig?

wie romantisch ist liebe jetzt noch?
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