Es gibt so Filme, da weiß man nicht, warum sie gemacht werden... Aber hey, guckt! Gareth!
London, die 40er. Bomben fallen. Ein schlecht gekleideter alter Mann erzählt einer Frau in einem H&M-Wickelkleid von Sherlock Holmes größtem Abenteuer. Schnitt auf Modellbausätze vom historischen London.
Nachdem wir diesen Vorspann hinter uns gebracht haben, ist Mai 1882 und ein Schiff auf dem englischen Kanal wird von einem Riesenkraken angegriffen. Spannungsmäßig ist das sowas wie der Höhepunkt des Films.
In der nächsten Szene will Watson eine Leichen sezieren. Holmes kommt und fragt ihn, ob er zum Spielen rauskommt und als Watson Arbeit vorschiebt, macht er schnell eine Differentialdiagnose, woraufhin sich Watson das Aufschneiden sparen kann. Einer der wenigen Momente im Film, in denen Holmes detektivische Fähigkeiten zeigt und für den Plot völlig irrelevant. Pluspunkte für Gareth mit Schürze und smug Pocketsized!Holmes.
Sie fahren dann zur Nervenklinik, wo sie Inspektor Soundso treffen und sich vom Seemann nochmal in allen einzelheiten die Szene schildern lassen, die im Gedächtnis des Zuschauers noch frühlingsfrisch ist. Ich frage mich wirklich, für wen Watsons Anzüge geschneidert waren, für Gareth sicherlich nicht. Mini!Holmes ist irgendwie niedlich.
Danach gehen sie das Wrack des Schiffes besichtigen, aber um das Tempo des Filmes nicht über Gebühr zu straffen, wird erst der Weg durch den Wald gezeigt. Dabei erfahren wir, dass Holmes einen Bruder hat, der früher mit dem Inspektor zusammengearbeitet hat.
Am Wrack angekommen, wird klar, dass die Klippe ein bisschen zu steil ist, um viel zu erkennen.
Holmes meint, man müsse sich abseilen, Watson entgegnet, dass das viel zu gefährlich für ihn wäre.
Holmes entscheidet, dass er Recht hat und Watson gehen soll.
Gut, dass Watson keine Behinderungen wie... sagen wir eine alte Kriegsverletzung oder soetwas hat.
Spätestens bei dieser Szene fragt man sich, warum die beiden Freunde sind.
Nun ist es natürlich schön, Gareth fünf Minuten lang aus allen erdenklichen Perspektiven beim Herumklettern an einer Felswand zuzugucken, aber dem Film bringt es eigentlich nichts. Zumal das Fazit der Szene nur ist, dass von dem Gold, das auf dem Schiff war, nichts zu sehen ist.
In der nächsten Szene kommt ein Dinosaurier, frisst die Jungfrau und lässt die Hure laufen.
Falls einem das zu schnell ging, kann man sich den Tathergang nochmal vergegenwärtigen, indem man zuhört, wenn Watson aus der Morgenzeitung vorliest. Wenn nicht, ist da immerhin ein hübsch beleuchtetes Frühstück mit einem hübsch beleuchteten Gareth...
Nach dem gemeinsamen Frühstück brechen Holmes und Watson zu einem romantischen Spaziergang im Park auf. Flüchtende Menschen werden dabei als vage irritierend wahrgenommen.
Dinofußabdruck und Rascheln im Unterholz, dann wird erstmal fünf Minuten lang vorm Dino weggerannt. Irgendwelche Häuser tauchen auf und es stellt sich heraus, dass der Dino eine Pumpe geklaut hat. (Nein, wirklich.)
In Watsons Praxis tauchen völlig unverdächtige Leute auf. Er mag die Frau. Ich hab den Namen vergessen, nennen wir sie Olympa. Watson will sie zur Oper einladen, aber Holmes ruft an und hat tolle Pläne für den Abend.
Also lauern die zwei dem Dino auf. Diesmal stiehlt er Kupferdraht. Aber sie können ihn nicht aufhalten, weil Watson nicht zielen kann. Holmes wird am Bein verletzt und Watson verarztet ihn. Holmes will keine Drogen.
Holmes deduktive Fähigkeiten führen sie irgendwohin, der Inspektor ist genervt, Watson amüsiert und der Zuschauer verwirrt. „How did you connect the seamonster with the dinosaur?“ Seamonster stole money, money bought dinosaur, dinosaur to steal random stuff. Logisch, ja?
Also sind sie irgendwo und fragen irgendwen nach dem Gold, aber der wird dann vom Dino angegriffen und gegrillt und das Haus explodiert und der Inspektor verschwindet spurlos. Aber guck! Wenigstens ist Holmes putzig.
Holmes findet einen Stein und das führt sie zu einem Landsitz, der... uhm... auch aus Stein gebaut ist.
Nach einigem Herumirren finden sie den Dino, den Kraken und einen Cyberman.
Alle erscheinen leblos, bis der Cyberman Watson angreift. Watsons Loveinterest taucht auf. Überraschenderweise ist sie böse.
Der Cyberman stellt sich als Holmes' Bruder heraus und darf ihn deshalb Robert nennen.
Holmes' Bruder ist ein böses Genie (das Robotertiere baut) und erklärt jetzt länglich seine Motivation (Rache an seinem früheren Partner, dem Inspektor) und seine Pläne (Chaos und Zerstöung und der Tod der Queen).
Oh und er hat den Inspektor entführt.
Sherlock stirbt in einem Noooooo!-Moment und Watson wird an eine Art Streckbank gefesselt. Überraschenderweise ist Watsons Loveinterest ein Roboter. Und eine wandelnde Bombe.
Holmes' Bruder fliegt mit seinem Speampunk Cyberdrachen los, um Chaos und Zerstörung zu verbreiten. Er ist dabei sehr gut drauf.
Sherlock/Robert ist doch nicht tot und rettet Watson.
Sherlock fliegt mit nem Ballon los, um den Drachen aufzuhalten.
Watson reitet los, um Olympa zu stoppen, filzt aber vorher noch den Waffenschrank.
Dinge geschehen, Leute sind irgendwie irgendwo, London brennt, Dinge explodieren, Watson trägt einen Patronengürtel, der Inspektor wird gerettet.
In einer letzten Szene am Frühstückstisch wird noch geklärt, dass Sherlock wirklich nur der zweite Vorname ist und Holmes eigentlich Robert heißt. Man fragt am besten nicht nach.