parents au

Jun 20, 2016 20:30

FFde

Fandom: Miraculous Ladybug
Relationships: Chloé Bourgeois x Nathanaёl Kurtzberg

Projekt: Miraculous Ladybug Appreciation Week
Prompt: Day 6 | Parents AU

Abstract:
Kindergeburtstag bei Rose und Juleka.

Anmerkung:
Noch nicht überarbeitet, aber in dringendem Bedürfnis, bearbeitet zu werden.

CN: Transfeindlichkeit/center>



Kinder haben nie weit oben auf Nathanaёls Prioritätenliste gestanden, weswegen es mehr oder minder verwirrend für ihn ist, während der Geburtstagsfeier der besten Freundin seines sechsjährigen Sohnes auf der Terrasse zu sitzen und mit der Mutter der Gastgeberin Tee zu trinken.
»Darf ich Dir nochmal nachschenken?«, fragt Rose und lächelt ihn freundlich an, aber er winkt nur ab und sagt, dass seine Tasse noch halbvoll sei, sie solle sich keine Umstände machen. Dann lassen sie wieder ihre Blicke über die Gruppe von sieben Kindern schweifen und schweigen ein bisschen. (Keineswegs unangenehm oder angespannt; sie haben zu viel Zeit miteinander verbracht, um sich jetzt plötzlich unwohl zu fühlen. Eigentlich ist es sogar sehr angenehm, mit jemandem einfach nur da sitzen zu können, ohne reden zu müssen; sich einfach zu verstehen.)

Es vergehen bestimmt zwanzig Minuten, bis sie im hinteren Teil des Gartens eins der Kinder aufheulen hören können. Rose zuckt mit dem Oberkörper und will aufspringen, aber Nathanaël winkt ab und sagt, dass er nachsehen ginge, er würde sich ohnehin gern kurz die Beine vertreten. Sie lächelt dankbar und legt die Hände auf ihren kugelrunden Bauch.
Also steht er auf und geht schnellen Schrittes zur Quelle des Furors, die er bald als Odette ausmacht, die auf dem Boden sitzt und markerschütternd schluchzt. Er hockt sich neben sie und lächelt, weil er weiß, dass, würde er sie jetzt betüddeln, sie nur noch mehr heulen würde. (Man sollte erwarten, dass sie nach ihrer toughen Mutter kommt, aber vielleicht ist Alya auch nicht immer so gewesen.)
Immer noch schluchzend, aber weitaus weniger, erzählt sie, wie sie Verstecken gespielt haben und sie beim Versuch, sich am Baum neben dem Sandkasten freizumachen, über den Holzrand gestolpert ist. Sie dreht ihm das aufgeschlagene, minimal blutende Knie entgegen und verzieht das Gesicht, als wolle sie gleich wieder in Tränen ausbrechen. Bevor das allerdings passieren kann, greift er nach ihren Händen und streicht den Sand, der sich in die Haut gedrückt hat, ab. Sie kichert ein bisschen, weil sie kitzelig zu sein scheint, dann zieht er sie nach oben und sagt ihr, dass sie die Wunde kurz auswaschen sollten, dann tue es bestimmt gleich viel weniger weh. Sie nickt gewichtig und klammert sich an seiner Hand fest, als sie nach drinnen gehen. (Auf dem Weg versichert er Rose, dass alles in Ordnung ist.)

Nathanaël setzt Odette neben das Waschbecken und hält ihr Knie unter den Strahl des Wasserhahns, um eventuellen Dreck und Sand herauszuspülen. (Inzwischen zeugen nur noch ihr gerötetes Gesicht und die verklebten Wimpern davon, dass sie geweint hat.)
Mit einem Küchenpapier trocknet er ihr Bein ab, dann geht er an seine Tasche und holt eine Metalldose heraus.
»Feen oder Piraten?«, fragt er und zeigt ihr die beiden verschiedenen Pflastermotive. (Und er hat noch nie ein Kind gesehen, dass so lang gebraucht hat, sich zwischen Feen und Piraten zu entscheiden, aber Odette scheint davon überzeugt zu sein, dass die Entscheidung lebensverändernd sein wird; bis er ihr anbietet, beide nebeneinander zu kleben, und es aussieht, als falle ihr ein Stein vom Herzen.)
Er greift nach dem Desinfektionsmittel, das er beim letzten Piercingtermin mitbekommen hat, und von dem er ganz genau weiß, dass es nicht brennt, und sprüht einmal, zweimal auf die Wunde, bevor er die beiden Pflaster daraufklebt.

Rose hatte ihm, bevor er sich wieder zu ihr gesetzt hat, doch noch einmal nachgeschenkt, und sein Tee dampft, als er die kleine Tasse in die Hand nimmt und vorsichtig daran nippt. (Zuhause hat er nur riesige Halblitertassen, die er bis oben ganz knapp unter den Rand hin mit schwarzem Kaffee füllt und dann neben seiner Staffelei vergisst, nur um ihn Stunden später kalt daraus zu trinken.)
Er bedankt sich lächelnd und fragt sie, wie sich das Kleine anstelle, ob es genauso gern in Nieren trete wie die großen Schwestern.
»Hmm, nein«, antwortet Rose bedächtig, »da tut sich gar nichts. Manchmal vergesse ich für ein paar Minuten, dass ich schwanger bin. Und dann dreht es sich und liegt auf meiner Blase.« Sie kichert und streichelt geistesabwesend über die linke Seite ihres Bauches. »Ganz unter uns, ich glaube, es wird ein Junge. Juleka will nicht nachschauen, aber ich weiß es. Als ich ihr versucht habe, zu sagen, was ich glaube, hat sie sich die Ohren zugehalten. Sie will sich einfach überraschen lassen.«
Er grinst und erwidert: »Ich wollte mich auch überraschen lassen, aber Du weißt ja, wenn die Hausherrin entscheidet, dann hab ich kein Mitspracherecht. Es ist mein Körper, Nathanaël, und wenn ich wissen will, was mir meine Figur versaut, dann erfahre ich das auch! Und am nächsten Tag saßen wir beim Arzt und haben einen Ultraschall machen lassen.« Er zuckt mit den Achseln und nimmt noch einmal einen Schluck von seinem Tee. (Rose ist die einzige, die ihm Tee macht, und sie ist auch die einzige, die ihn trinkbar macht.)
»Viel gebracht hat es ihr ja nicht«, wirft Rose ein und kichert wieder. Als sie sich wieder ein bisschen beruhigt hat, sagt sie »aber ihr beide« und er weiß, was sie sagen will. Er versteht es manchmal auch immer noch nicht, dabei sind Chloé und er schon seit fast acht Jahren zusammen. Aber irgendwie passen sie erstaunlich gut zueinander und wer wäre er, das zu hinterfragen? Er ist glücklich.

»Marguerite kommt in der Schule gut zurecht?«, fragt er und beobachtet Andree und Odette dabei, wie sie Gänseblümchenketten anfertigen und lachen. »Ich meine, ich hab sie länger nicht mehr gesehen, sie ist heute gar nicht da.«
Rose macht mit ihrem Kopf eine nichtssagende Bewegung und antwortet recht verzögert, nachdem sie nochmal nach ihrem Tee gegriffen und davon getrunken hat: »Sie macht sich gut, sie hat sogar eine Freundin gefunden, zu der ich sie heute geschickt hab. Sie ist halt meistens so still, dass ihre Klassenkameraden nicht wirklich was mit ihr anzufangen wissen. Sie stört es nicht, aber sie kann nicht ewig nur mit ihrer kleinen Schwester rumhängen. Weißt Du, was ich meine?«
Er nickt. Natürlich weiß er das, im Gegensatz zu Camille hat sich Marguerite immer schwer damit getan, mit anderen umzugehen.
»Sieh’s positiv, sie hat eine Freundin. Es kann also nur noch besser werden«, sagt er schließlich voller Zuversicht in der Stimme und Rose lächelt ihn dankbar an.

Sie schweigen, bis es an der Zeit ist, dass die anderen Kinder abgeholt werden.
Ivan kommt als erstes vorbei, pünktlich auf die Minute, und holt Mylénes und seine Tochter und den Sohn eines Nachbarn ab. Als er sich grade dem Gehen zuwenden möchte, klingelt sein Handy und Nathanaël kann undeutlich Ninos Stimme am anderen Ende ausmachen.
»Nino wird aufgehalten«, verkündet Ivan, als er das Telephonat beendet hat, »und er hat gefragt, ob ich Odette und Philippe vorbeibringen kann.«
Nathanaël hilft Odette in ihre Jacke und bindet Philippe die Schuhe zu, bevor er sich von Ivan verabschiedet und sich wieder in den Garten begibt, in dem nur noch Camille, Sebastien (dessen Eltern Nathanaël noch nie getroffen hat) und Jeán-Claude auf der Verandatreppe sitzen und Kekse futtern, die er mitgebracht hat.

»Sebastiens Mutter hat angekündigt, dass sie sich wahrscheinlich verspäten wird«, sagt Rose und leert ihre Tasse. »Außerdem kommt Juleka bald. Du musst nicht warten, heute wird nichts Spannendes mehr passieren.« Sie lächelt und bedeutet ihm, den müde aussehenden Jeán-Claude nach Hause zu bringen.

Die Autofahrt verläuft mit leise dudelndem Radio und schlafendem Kind. Nathanaël weckt ihn auch nicht auf, als sie ankommen, weil er weiß, dass er sich dann nur mit einem quengelnden und nie wieder einschlafen wollenden Kleinkind herumschlagen muss.
Umständlich schließt er die Wohnungstür auf und drückt sie hinter sich mit dem Fuß wieder zu, dann bringt er Jeán-Claude in sein Bett.
Chloé sitzt mit einem Glas Weißwein auf der Couch im Wohnzimmer; sie ist ungeschminkt, trägt keine Accessoires und hat ihre stylischen Klamotten gegen eine Jogginghose und ein Tanktop getauscht. (Als er sie nach seiner Bachelorarbeit in den Semesterferien wieder getroffen hat, hätte er sich nie ausgemalt, sie jemals so zu sehen. So locker und … privat.)

Mit einem Seufzen setzt er sich neben sie und drückt ihr einen Kuss auf die Schläfe.
»Und, wie war’s?«, fragt sie, die Lippen nicht weit vom Glas entfernt.
Er wartet mit seiner Antwort, bis er das Glas, das sie ihm bereitgestellt hat, genommen und sich ebenfalls eingeschenkt hat.
»Gut«, er nimmt einen Schluck und führt ob ihres ungläubigen Blickes aus, »wirklich. Odette hat sich das Knie aufgeschrammt, ansonsten hatten die Kinder viel Spaß und sie waren von unseren Keksen begeistert. Alles gut.«

Sie schweigen einen Moment und verfolgen die Nachrichten, bis Chloé wieder das Wort an ihn richtet: »Sie schläft?«
(Der Drang, sich mit den Fingerspitzen die Nasenwurzel zu massieren und das Glas in einem Zug zu leeren, macht sich breit. Nathanaël unterdrückt beides.)
»Ja, Chloé, unser Sohn schläft.«
Er muss sie gar nicht ansehen, um zu wissen, dass ihre Augen aufgerissen sind; er spürt, wie ihre Hand nach oben schnellt und vor ihrem leicht geöffneten Mund landet. Die Hand, mit der sie das Weinglas hält, zittert.
»Es … es tut mir leid«, sagt sie und ihre Stimme zittert mehr als ihre Hand; die Worte trocken und fast erstickt.
Er schluckt und legt ihr umständlich und zögerlich die Hand auf ihren Schenkel; sein Daumen führt kreisende Bewegungen aus, von denen er hofft, dass sie irgendwie beruhigend wirken.

»Ich weiß.« Aber es ändert nichts.

Er weiß, wie schwer es ihr fällt, und er weiß auch, dass ihr Vater es ihr nicht leichter macht, doch sollte sie jemals in Jeán-Claudes Nähe etwas derart Undurchdachtes sagen, dann weiß er nicht, wie er reagieren wird.
(Er liebt sie, wirklich, ja, aber das gibt ihr nicht das Recht, weiter an einer Tochter festzuhalten, die nie existiert hat. Es ist an der Zeit, damit abzuschließen.)

»Du musst das langsam hinkriegen«, sagt er, als sich ihre zitternden Hände beruhigt haben, und er spürt bei ihrem hektischen Nicken ihre langen Haare über seine Schulter streifen. »Wir haben keine Tochter. Haben wir nie gehabt.«

»Ich weiß«, sagt sie irgendwann, »wir haben einen wundervollen Sohn.«
(Aber er kann die Tränen in ihrer Stimme hören.)

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