Too much to handle

Feb 28, 2017 21:24

Ficathon: write your darlings
Fandom: Original
Character: Dominik
Rating: P-16
Warning: social phobia, (light) violence
Prompt: it’s not like i make the choice | to let my mind stay so fucking messy von nameonehero

Diese vielen Menschen.
Eingepfercht auf engstem Raum.
Ich kann nicht atmen, wenn sie da sind. Ich weiß nicht, wo ich bin, wenn sie mich in ihre Mitte nehmen.
Ich will das nicht.
Ich kann das nicht.
»Konzentrier dich, Mann!«
Ein Schlag trifft mich am Kopf.
Straucheln, Bodenkontakt. Ich versuche wegzukriechen, aber da sind überall Füße, die stolpern, mir auf die Finger treten.
Ich will mich zusammenrollen.
An meinem Shirt zerrt mich jemand auf die Beine zurück.
»Wehr dich!«
In der Menge von Gesichtern kann ich den, der da mit mir redet, nicht ausmachen. Die Faust kommt aus dem Nichts.
Schläge ... sind nichts Neues.
Warum kann ich nicht ...?
Ich schmecke Blut auf meinen Lippen, nachdem er mich erwischt hat. Es muss aus meiner Nase kommen. So wie damals. Als Kind hatte ich so oft Nasenbluten. Manchmal von selbst. Manchmal von Schlägen. Manchmal von mir verursacht.
Das hier passt nicht dazu. Das hier ist anders.
Ich darf mich wehren. Warum nur tue ich es nicht?
Auf der Straße habe ich mich auch behauptet, um allein sein zu können.
Ich hasse Menschen. Ich hasse sie so sehr.
Meine Hände zittern, als ich den Blick hebe. Alles flimmert ein wenig. Zu viele Körper. Ich kann spüren, wie sie in mich hineinkriechen.
»Endlich da? Können wir jetzt anständig trainieren?«
Konturen von Körpern werden zu Schatten.
Ich werfe mich auf sie, in der Hoffnung, dass sie mich einfach aufsaugen und mich von diesem Ort hier wegbringen.
Das geschieht nicht.
Ein Fuß erwartet mich bereits. Mir wird schlecht, als er sich in meinem Bauch versenkt. Ich falle nach vorn, würge, aber da kommt nichts.
Es ist, als hätte ich keinerlei Kontrolle über meinen Körper. Hier lenken mich alle ab. Jedes kleine Geräusch bringt mich durcheinander. Die ganzen Rufe und Schmerzenslaute lassen sich nicht selektieren. Es sind zu viele.
Viel zu viele.
»So wird das nichts.« Die Stimme kenne ich. Zwei nackte Füße tauchen vor mir auf. Jemand greift in meine Haare. Ein Gesicht taucht vor mir auf.
Und ich kann es sehen.
Es ist so nahe, dass ich gar keine Wahl habe.
»Oh, Dom ... was sollen wir nur mit dir machen? Diese Angst sitzt ganz schön tief, hm? Sollen wir sie aus dir herausprügeln?«
Ich hasse ihn.
Ich habe das Gefühl, dass er mir in den Kopf schauen kann und ganz genau weiß, was da für ein Chaos herrscht. Dass ich keinen einzigen Gedanken fassen kann, während er sie wie ein Buch Seite um Seite studieren und umblättern kann.
Ich hasse ihn.
Noch mehr als ...
»Dann greif mich an! Los! Schlag zu!«
Ich tue es, weil ich nicht darüber nachdenke. Weil er gerade so präsent ist, dass die anderen im Raum nur noch zuckende Randbewegungen sind. Meine Faust trifft ihn von unten am Kinn. Seine Finger lösen sich aus meinen Haaren. Er holt aus und ich springe nach vorn, ramme die Schulter in seinen Bauch und reiße ihn mit mir, bis wir beide auf dem Boden liegen.
Ich bin vollkommen blind.
Nur dieser dunkle Schemen unter mir. Ich prügle auf ihn ein. Viel zu lange.
Warum ... wehrt er sich nicht?
Eine Frage und plötzlich sind da wieder die vielen Stimmen, die Rufe, das Klatschen. Sie klingen so gierig. Sie benehmen sich wie Tiere.
So sollte es nicht sein.
Irgendwo tief in mir drinnen weiß ich das.
»Du bist ein hoffnungsloser Fall. Ich werde wohl andere Maßnahmen ergreifen müssen.«
»Killua, ich denke nicht, dass ...«
Es spielt keine Rolle mehr, was die beiden da reden. Endlich gibt mein Körper den zu harschen, verzehrenden Eindrücken nach. Süße Ohnmacht.
Bitte lass mich nie wieder aufwachen ...

original character: dominik, genre: drama, warning: angst, warning: violence, ficathon, warning: blood, format: oneshot, warning: social phobia, format: original, prompts

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